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Hessischer 
Rundfunk
Bewertung

Am Kipppunkt

2,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Hessischer Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts in Frankfurt am Main gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die aktuellen Sparrunden greifen die Substanz an. Leidtragende sind Freie, Kollegen mit Zeitvertrag und besonders viele junge Kollegen. Menschen mit eigenem Kopf bleiben auffällig oft auf der Strecke. Übrig bleibt eine homogene, vertraglich gut ausgestattete Belegschaft. Fachlich und persönlich keine die Idealbesetzung für ein "modernes Medienunternehmen".

Kommunikation

Mit dem neuen Intendanten wehte kurz ein neuer Wind, als er noch kein festes Team hatte. Inzwischen ist die Kommunikation technokratischer, kryptischer, distanzierter geworden. Ich nehme sie auch als spaltender wahr, weil man spürt, wer zur "digitalen Avantgarde" gehört und wer zu "den Alten".

Kollegenzusammenhalt

Die spaltende Kommunikation macht den Zusammenhalt bereichsübergreifend nicht einfach.

Innerhalb der Teams kann ich sagen, bei manchen stimmt alles: bodenständig, in der Sache gerne auch mal mit Klartext, persönlich aber immer wertschätzend. Der Standard im hr ist aber: Geläster, Missgunst, Statusdenken.

Work-Life-Balance

Wer in der Aktualität arbeitet, muss sich auf alles einstellen. In der Produktion klagen Kollegen über Überstunden, die sie nicht abgebaut kriegen. Viel wird der hr aber sowieso nicht mehr produzieren. In Redaktionen und in der Verwaltung klappt's mit der Work-Life-Balance durchaus gut.

Vorgesetztenverhalten

Einzelne sind gut. Manche bemühen sich. Ein erschreckend großer Teil leistet keine gute Arbeit. Konsistent ist bei ihnen nur, wie sehr sie ihre Belegschaft demotivieren können. Kommunikation und Haltung sind ganz große Baustellen.

Interessante Aufgaben

Die Arbeitsbelastung ist ungleich verteilt. Ebenso die Gestaltungsmöglichkeiten im eigenen Beruf

Gleichberechtigung

Was hat man von der Gleichberechtigung, wenn sich Frauen wie "alte weiße Männer" verhalten müssen, um an die Macht zu kommen? Gleichberechtigung ist keine Kosmetik, Diversität auch nicht. Die, die eigene Akzente setzen, werden ausgebremst und gedemütigt.

Umgang mit älteren Kollegen

Paradox: In der Kommunikation grenzt man sich von ihnen ab. Aber alles andere ist nahezu komplett auf ihre Bedürfnisse eingestellt: vom Sommerfest-Programm über Weiterbildungsprogramme bishin zu Gesundheitskursen. Die Älteren sind es auch, die von den aktuellen Sparrunden weitgehend verschont werden.

Arbeitsbedingungen

Solide. Wer bestimmte Software braucht oder besondere Bedürfnisse hat, muss sich aber auf bürokratische Prozesse einstellen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nichts besonderes. Andere Arbeitgeber machen mehr.

Gehalt/Sozialleistungen

Im Programm und in der Verwaltung ganz o.k.

Image

Unser Stammpublikum stirbt uns weg. Wir tun nichts, um uns bei allen anderen Menschen unverzichtbar zu machen. Wir geben uns mit bloßer Kosmetik zufrieden. Inhaltlich bauen wir aber immer heftiger ab.

Karriere/Weiterbildung

Für ältere Kollegen, die nicht wissen, was Apps sind, wird viel Geld für wirkungslose Upskilling-Programme in die Hand genommen. Wer motiviert ist und sich ernsthaft weiterentwickeln will, braucht Connections oder muss als Freier Honorareinbußen hinnehmen.

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