Guter Arbeitgeber mit spannenden Aufgaben - könnte aber noch besser gehen
Gut am Arbeitgeber finde ich
sehr gute Aufgabenvielfalt mit Entscheidungsfreiheit, familiäres Umfeld, lockerer Umgang untereinander, einfach eine angenehme Arbeitsatmosphäre
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
So richtig schlecht ist nichts, in manchen Bereichen gibt es aber deutliches Verbesserungspotential
Verbesserungsvorschläge
Die IT-Infrastruktur sollte in diesem Jahrzehnt ankommen - zumindest aber mal im letzten.
Würde man die erzkonservative, streng hierarchische "old-white-man" Führungskultur zumindest ein bisschen aufbrechen, um jungen, kreativen Köpfen eine Chance zu geben, könnte man tatsächlich mehr bewegen.
Arbeitsatmosphäre
Hängt viel von den jeweiligen Führungskräften ab. In meinem Bereich ist die Atmosphäre wertschätzend, kollegial und offen. Gutes Betriebsklima und gute Stimmung unter den Kollegen.
Kommunikation
Kommunikation ist grundsätzlich gut, teilweise etwas unstrukturiert und überbürokratisch. Scheinbar unwichtige Informationen werden hochgejubelt, wichtiges verschwindet in seitenlangen Fließtext-PDFs
Kollegenzusammenhalt
In meinem Bereich herrscht eine familiäre Atmosphäre, alle sind per Du. Es wird konstruktiv zusammengearbeitet und Probleme offen angesprochen. Könnte kaum besser sein.
Work-Life-Balance
Da es sich um eine Polizeibehörde handelt, gibt es manchmal zeitkritische Lagen, die eine gewisse Flexibilität der Mitarbeiter (nicht nur der Polizeibeamten) erfordern.
Grundsätzlich gibt es aber flexible Arbeitszeiten, kurzfristige Abwesenheiten sind i.d.R. kein Problem. Es gibt Dienstsport und Angebote zum Gesundheitsmanagement.
Möglichkeit zum Homeoffice ist gegeben, wenn auch nicht für alle Mitarbeiter mangels mobiler IT - was heutzutage einfach völlig unverständlich ist.
Vorgesetztenverhalten
Es herrscht bis zum Abteilungsleiter "open doors" Mentalität. Vorgesetzte haben stets ein offenes Ohr und nehmen Sorgen der Einzelnen Ernst. Be- und Versprochenes wird auch eingehalten. Es wird gefördert, teilweise erwartet, dass man Verantwortung übernimmt und eigene Entscheidungen trifft.
Die Behördenleitung selbst agiert im Gegensatz dazu scheinbar oft mit wenig Vertrauen "nach unten" und überzieht die Abteilungen mit vielen bürokratischen Vorschriften, die einem das Leben schwerer machen als es sein müsste.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit selbst ist reichlich, spannend und abwechslungsreich. Teilweise sogar stressig, so dass Arbeitstage wie im Flug vergehen.
Gleichberechtigung
Eine Kluft gibt es hier weniger zwischen Geschlechtern, jedoch mehr zwischen Polizeibeamten und Angestellten. Während Angestellte sich jahrelang abrackern um befördert zu werden oder Führungsverantwortung zu erhalten, werden Beamte befördert, weil sie halt dran sind. Führungspositionen erhalten oft Beamte mit entsprechendem Dienstgrad, Kompetenz ist scheinbar nicht unbedingt das erste Kriterium.
Umgang mit älteren Kollegen
Meine Kollegen sind von Mitte 20 bis über 60. Alles dabei und alle arbeiten zusammen.
Arbeitsbedingungen
Die Liegenschaften sind zweckmäßig, gepflegt und in gutem Zustand, jedoch nicht unbedingt modern. Die Räumlichkeiten ausreichend. Es ist alles da, was man braucht.
Da es sich um eine Behörde handelt, gibt es (natürlich) viel, teils vollkommen unnötige und umständliche Bürokratie.
Die IT hinkt Jahre zurück und könnte erheblich moderner und besser sein. So gibt es kein Conferencing-System, kein Firmen-W-LAN, keine Möglichkeit für digitale Signaturen, Smartphones sind so blockiert, dass sie praktisch unbrauchbar sind.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Noch immer wird viel, viel Papier vollgeschrieben.
Die handvoll E-Autos, die man sich vor die Tür gestellt hat, sind da wohl eher für die Außendarstellung.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezogen auf die hohen Anforderungen für die Positionen grade im IT- und Technikbereich ist die Bezahlung etwa auf 60% der branchenüblichen Standards.
Dafür gibt es Kinderzulage, eine gute betriebliche Altersvorsorge, ein kostenloses, landesweites ÖPNV-Ticket und einen krisensicheren Arbeitsplatz.
Öffentlicher Dienst eben.
Angestellte werden beim HPT im Gegensatz zu anderen Behörden nur ungern und zögerlich verbeamtet.
Image
Bei Lieferanten und anderen, außenstehenden Geschäftspartnern ist die Behörde hoch angesehen. Innerhalb der Polizei wird das HPT eher belächelt, wobei sich das in den letzten Jahren verbessert hat.
Karriere/Weiterbildung
Lehrgänge und Weiterbildungen werden angeboten und die Teilnahme gefördert.
Karriere machen ist als Angestellter schwierig und langwierig (aber möglich), da Polizeibeamte unabhängig von der Qualifikation so gut wie immer bevorzugt werden.
Grundsätzlich wird Leistung aber wahr genommen und honoriert.