Ich verstehe den Standpunkt, aber... Viele Worte aber ohne Inhalt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Entlohnung und der Urlaubsanspruch ist ausgezeichnet.
Die Arbeitszeiten müssen nicht auf die Sekunde zum festen Zeitpunkt beginnen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hetzner ist zu sehr zu einer großen Firma geworden. Dadurch geht Stück für Stück die Stimme des einzelnen verloren. Mit emphatischen Worten versucht man Verständnis auszudrücken, nur kann man von Verständnis auch nichts kaufen. Viele resignieren und interessieren sich nur noch für das Geld, andere sind frustriert, da die Arbeit sie nicht befriedigen kann. Das kann es nicht sein. Durch das Umdrehen des letzten Cents wird oft ein Dienst angeboten, dessen Qualität sehr kritisch zu bewerten ist, teils am Rande der legalität könnte man argumentieren. Rechnet man es durch und verlangt im Monat 1€ mehr, kann man ein Produkt anbieten, auf das man auch Stolz sein kann.
Leider wurden auch kürzlich sehr viele Menschen in reinen Verwaltungsjobs eingestellt, jedoch kaum praktisch arbeitende. Das wurde von vielen Kollegen mit einem großen Fragezeichen im Gesicht bewertet - es stößt teils sauer auf.
Wenn Kunden (zu recht) etwas zu kritisieren haben, wird reagiert wie bei einer Partei-Veranstaltung: Es folgen viele emphatische Worte, jedoch ohne irgendwelchen handfesten Inhalt. Transparenz gegenüber dem Kunden gibt es fast gar keine. Das ist systematisch so auch nicht gewollt. Das ist leider ungenügend und nicht zeitgemäß.
Für die Kunden gibt es gratis Ladestationen, jedoch dürfen Mitarbeiter diese nichtmal für einen Tarif nutzen. So beginnt Nachhaltigkeit auf jeden Fall nicht.
Verbesserungsvorschläge
Achtet bitte für die Zukunft mehr auf eine Horizontale Kommunikation. Wenn selbst kleine Verbesserungen stets Wochenlange Konferenzen und Anträge benötigen um am Ende doch wieder abgelehnt zu werden, dann dreht sich das Karusell nur sinnlos im Kreis. Bitte wagt mehr. Wenn ein Mitarbeiter etwas verrücktes vorschlägt - dann macht es doch einfach. Wagt neues, so lange es dem Unternehmen nicht maßgeblich schaden kann. Es schlummern in den Mitarbeitern zehntausende geniale Verbesserungsvorschläge. Es sind alles Kleinigkeiten, aber tausende. Just do it!
Am WIR muss stark gearbeitet werden. Auch wir und unsere Kunden - das sollte mehr Hand in Hand gehen.
Arbeitsatmosphäre
Geplagt von fehlender Verbesserung und folgender Resignation. Es gibt leider viel Missgunst. Zwischen Abteilungen herrscht teils schon fast eine Verfeindung. Das liegt oft aber nicht an den Kollegen direkt, sondern an der Ausführung der Anweisungen. Dienst nach Vorschrift führt nunmal zu Unzufriedenheit, vor allem zwischen verschiedenen Abteilungen, die vom Endergebnis der anderen unzufrieden sind. Der Baum fängt oft an der Wurzel an zu faulen und alles was dran hängt, wird dadurch krank.
Kommunikation
Flache Führungsstrukturen - leider nicht wahr oder nicht flach genug. Selbst die Kommunikation von Ebene A1 hoch zu B1 rüber zu B2 und wieder runter zu A2 funktioniert nicht. Stille Post führt zum Verlust der eigentlichen Information und somit dem eigentlichen Ziel, welches initial verfolgt wurde.
Kollegenzusammenhalt
Es kommt sehr darauf an. Es gibt viele gute. Leider gibt es auch zu viele, die nur auf sich achten. Dadurch wird das Klima stark geschädigt und die eigene Motivation zerstört. Man verdient das gleiche Geld, wenn man nicht an einem Strang zieht - warum sollte man sich bemühen?
Work-Life-Balance
Aus freier Gleitzeit wurde schnell "Von dann bis dann, mehr Spielraum gibt es nicht". Das ist schwierig, wenn man Kinder hat, oder der Biorhytmus eigentlich etwas anderes fordert.
Vorgesetztenverhalten
In jedem Bereich das gleiche: "Ich finde deinen Gedanken gut, aber...". Lob wird selten ausgesprochen und wenn, dann fast immer mit einem "aber". Das ist halbherzig. Kritische Probleme werden nicht angepackt - auch wenn einzelne Mitarbeiter das Betriebsklima vergiften, wird lieber der gekündigt, der einmal gesagt hat "Ich kann das schon so machen, aber dann wird es schlecht. Ich würde es gerne richtig machen". Persönliche Meinung und Interessen haben in der Führung nichts zu suchen - Priorität sollte immer das Miteinander sein und stets Kompromisse zu finden, anstelle von "... aber". Rückendeckung von Vorgesetzten bekommen eher die Kollegen anderer Abteilungen. Ein allgemeines Muster.
Interessante Aufgaben
Es gibt sehr monotone Aufgaben, für die man geeignet sein muss, jedoch auch viel neues zu entdecken. Hier lässt sich nicht viel kritisieren.
Gleichberechtigung
Alles in Ordnung
Umgang mit älteren Kollegen
Nicht anders als mit jungen Kollegen
Arbeitsbedingungen
Home Office wird ausdrücklich nicht gewünscht. Auch wenn die Leistung passt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Strom stammt aus erneuerbaren Energien, das ist sicher lobenswert. Jedoch wird auch viel Müll produziert. Produkte werden nicht überarbeitet, dass sie Ressourcenschonender sind. Viel wichtiger ist 0,1% Strom sparen - auch wenn die Folgen dessen oft kritische Auswirkungen in allen anderen Bereichen haben. Ist das wirtschaftlich, wenn man vergisst die ganzen anderen Kosequenzen einzurechnen? Jede Ideologie kann bis auf die Spitze getrieben werden. Es gibt einige Mitarbeiterveranstaltungen, das ist lobenswert. Leider fühlt sich das oft eher wie eine Verpflichtung an, da hierbei nicht gefragt wird "Was genau möchtest du". Es ist eher wie "Wir beweißen, dass wir eine Super Firma sind, indem wir mit Scheinen wedeln". Ich bin trotzdem sehr gerne hin gegangen, wegen der Kollegen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gut
Image
Es gibt viele zufriedene, aber auch viele, die bereits resigniert haben. So kann es nicht weiter gehen. Es muss mehr auf die einzelnen gehört werden, wenn sich wirklich etwas positiv verändern soll. Sonst ist Hetzner auch nur eine weitere "Große Firma".
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Möglichkeiten für Weiterentwicklung, jedoch in den meißten Fällen recht begrenzt. Man sollte nicht erwarten, zum CEO zu werden - das wird ganz sicher nicht passieren, egal wie fleißig man ist.