Es gibt Verbesserungspotential
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen und die vielfältigen Aufgaben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Work-Life-Balance, Arbeitspensum, Gehalt, zu wenig Urlaubstage (25 waren es bei mir).
Verbesserungsvorschläge
Geht bitte mehr auf die Wünsche der Mitarbeiter ein und versucht ihnen eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen. Das ist der Grund, weshalb meines Wissens nach viele in diesem Jahr gegangen sind. Ansonsten würde ich empfehlen, die Gehälter auch der Inflation anzupassen. Eure Mitarbeiter arbeiten so viel und unterstehen enormem Druck. Eine finanzielle Entlastung kann da auch schon helfen.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe beim Arbeiten ständig die Uhr im Nacken gespürt. Ist man einer der Kollegen, der schon etwas mehr Kompetenz hat, ist man schnell der Ansprechpartner für alle möglichen Dinge durch neuere Kollegen. Dies führt dazu, dass man gefühlt für 2 Leute arbeiten muss. Man lernt gerne neue Leute an, aber wenn man gleichzeitig noch einen vollgepackten Tag mit seiner eigenen Arbeit hat, dann hat man keine Minute zum Verschnaufen.
Kommunikation
Es gibt viele Meetings zum Austausch. Sei es allgemeiner Natur oder um Wissen quer durch die Abteilungen zu vermitteln und zu verbreiten. Leider gibt es immer mal wieder Menschen, denen es schwer fällt, sich an Abmachungen zu halten, sodass darunter die Effizienz leidet, die durch solche Abmachungen eigentlich gesteigert werden sollte.
Kollegenzusammenhalt
An sich ist der Zusammenhalt sehr gut. Man kann mit fast jeder Person sich gut unterhalten und bekommt Unterstützung, wenn man sie braucht. Dass es die ein oder andere Person gibt, die über die Stränge schlägt, ist denke ich normal. Zum Glück kann man diesen Leuten idR ausweichen und sich jemand anderen suchen, der einen zB bei einer Frage unterstützt.
Work-Life-Balance
Leider ist mobiles Arbeiten hier nicht so gerne gesehen. Bei 1-2 festen Tagen lässt man noch mit sich reden, aber mal eine Woche Vollzeit Home Office oder mehr als 2 Tage wird nicht oder nur mit Zähneknirschen und guten Argumenten seitens des Bittstellers gewährt, wobei fast alle Tätigkeiten auch gut aus dem Home Office heraus durchführbar sind.
Man kann aber mit Anmeldung auch den ein oder anderen Tag etwas später kommen oder früher gehen und muss dies dann nacharbeiten. Allerdings ist dies spontan eher nicht möglich und für die meisten Mitarbeitenden gilt eine starre Arbeitszeit von 9-18 Uhr mit 1 h Pause. Das sind leider Arbeitszeiten, die schwierig mit zB Arztterminen oder Kindern vereinbar sind. Hier würde ich mir mehr Flexibilität wünschen. Leider denke ich, dass das schwierig wird, da es sicher den Kunden vertraglich zugesichert sein wird, dass bis 18 Uhr jemand da ist.
Fährt man Überstunden, sollte man sich diese selbst noch einmal aufschreiben, da man sonst den Überblick verliert. Eine Art Zeitkonto-Ansicht oder sowas gibt es nicht für die Arbeitnehmer um selbst prüfen zu können, wie viele Überstunden man hat.
Vorgesetztenverhalten
Es kommt auf die Person an. Die einen fragt man gerne etwas und mit denen arbeitet man auch gerne zusammen und man vertraut ihnen auch Sorgen an, aber den Kontakt zu manch einer anderen vorgesetzten Person vermeidet man lieber, wenn man kann. Teilweise fühlt man sich als unerwünschter Störfaktor, selbst wenn man ein legitimes Anliegen an die Person hat.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind sehr vielfältig und interessant. Man lernt sehr viel und wird zu einem richtigen Allrounder. Allerdings wirft einem niemand dies zu. Man muss selbst auf die entsprechenden Leute zugehen und ausdrücklich Interesse bekunden, damit man voran kommt. Leider ist dies für schüchterne Menschen eher nachteilig. Hier würde ich mir mehr Einfühlungsvermögen wünschen.
Gleichberechtigung
Egal ob Mann, Frau, Divers, Schwarz, Weiß, Braun, Muslim, Christ, Homo, Hetero, Trans, Cis - hier sind alle willkommen, was ich der hns hoch anrechne. Leider gibt es auch hier die ein oder andere Person, die außerhalb der Hörweite der Geschäftsführung gerne mal einen blöden, diskriminierenden Spruch ablässt, gerade, wenn die Person glaubt, dass das Gegenüber kein Teil der eben diskriminierten Gruppe ist. Bei so wenig Mitarbeitern (derzeit unter 30) mag man auch gar nicht zum Vorgesetzten deswegen gehen, da dann ja gleich klar ist, wer das nach oben getragen hat.
Umgang mit älteren Kollegen
Eigentlich genauso wie mit den jüngeren Kollegen. Allerdings wird dem ein oder anderen älteren Kollegen gerne mal ein bisschen zu viel zugemutet, wie ich finde.
Arbeitsbedingungen
Die Büroetage ist gerade im Sommer kaum erträglich. Die einen denken, dass stehende Luft mit geschlossenem Fenster ja kühl genug sei und die anderen möchten am liebsten Durchzug haben. Leider sind die Rollos relativ lichtdurchlässig, weshalb sich das Büro immens aufheizen kann.
Die Tische und Stühle hingegen sind super und die Monitore ausreichend groß. Ergonomie ist in der Hinsicht auf jeden Fall gegeben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung wird hier sehr genau praktiziert. Auch ist die Geschäftsführung politisch sehr sozial eingestellt und möchte am liebsten mehr Steuern zahlen, wenn das ginge. Für vegane und vegetarische Kollegen gibt es bei gemeinsamem Essen immer eine Option und die Milch und die Äpfel und Karotten, die es gratis vor Ort gibt, sind vom Biobauern.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt für den "Normalo" ist leider am unteren Ende angesiedelt. Jedenfalls habe ich den Eindruck gehabt, als ich mein Umfeld befragt und nach neuen Jobs Ausschau gehalten habe. Weihnachts- und Urlaubsgeld gibt es nicht. Dafür ab und zu am Jahresende eine Prämie von unterschiedlicher Höhe, aber idR wenige 100€ (meiner Erfahrung nach).
Die Leistungszulage ist auf dem Gehaltsnachweis praktisch vernachlässigbar, auch wenn man zu denen gehört, die schon mit am meisten leisten und mit am effizientesten arbeitet. Leider ist die Berechnungsgrundlage schwer durchschaubar.
Die Zuschläge für Wochenendarbeit und Abendbereitschaft sind leider auch nicht besonders hoch, wenn man bedenkt, dass man deswegen so gut wie keine Erholung hat im Gegenzug. Denn selbst, wenn niemand anruft, hat man trotzdem psychischen Stress wegen der Bereitschaft.
Image
Ich denke beim Kunden ist die hns gut angesehen und vermittelt das Bild von Kompetenz.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen sind gut möglich, allerdings nur in Bereichen, die gerade gebraucht werden. Es ist nicht immer das, was man auch selbst als interessant oder als Mehrwert für seine Karriere empfindet. Die Aufstiegschancen sind während meiner Zeit dort eher gering gewesen.