Mehr Schein als tatsächliches Sein - man vernachlässigt sehr häufig Lehre und Forschung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Je nach Bereich guter Zusammenhalt und spannende Aufgaben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Häufig sehr intransparente Entscheidungen, die selten vernünftig kommuniziert werden. Mitarbeiter die den Laden am Laufen halten werden künstlich klein gehalten, damit ihnen nicht mehr bezahlt werden muss. Andere hoch gruppierte Stellen kommen aus dem Nichts, und können kaum sagen, was eigentlich ihre Aufgabe ist. Dadurch sinkt die Stimmung in Summe immer mehr ab.
Verbesserungsvorschläge
Stärker auf qualifiziertes Personal setzen und dieses Personal auch halten. Kompetenzen verlassen in Strömen die Hochschule und es gibt keine Anstalten dies zu unterbinden. Prozesse entschlaken, beschleunigen und digitalisieren - man verbringt unglaublich viel seiner Arbeitszeit mit internem Berichtswesen, Nachweisen, Anträngen und sonstigen Zeitfressern.
Arbeitsatmosphäre
Ist stark von der Abteilung abhängig. In manchen Bereichen ist die Stimmung ziemlich gut, in anderen Bereichen kriselt es gewaltig und das zeigt sich auch in einer häufig sehr hohen Fluktuation der Mitarbeitenden. Darunter leiden bei den schlecht funktionierenden zentralen Diensten häufig auch alle anderen Bereiche. Die Stimmung sinkt insbesondere in Lehre und Forschung, deren Interessen häufig übergangen werden.
Kommunikation
Man bemüht sich sehr von Seiten des Rektorats Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen und die Hochschulangehörigen besser mitzunehmen. In den alltäglichen Prozessen ist die Kommunikation jedoch häufig verwirrend, es gibt für vieles keine definierten Ansprechpartner und je nachdem wo man nachfragt bekommt man gänzlich unterschiedliche Aussagen. Manche Abteilungen ignorieren Anfragen die zu ihrem Aufgabenbereich gehören schlicht und einfach so lange, bis sich jemand anderes einem annimmt.
Work-Life-Balance
Weitestgehend gut. Stressige Phasen in den Semestern werden in den Semesterferien sehr gut kompensiert, was dank sehr flexibler Arbeitszeitmodelle und Home-Office-Optionen auch möglich ist. Sehr ungleiche Verteilung zwischen Mitarbeitenden - es gibt sehr viele Leute mit hohem Engagement aber auch gleichzeitig etliche Quertreiber, die kaum Interessen aus der eigenen Bequemlichkeit verfolgen.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier sehr abteilungsabhängig - es gibt ausgezeichnete Vorgesetzen und andere, die den Namen Führungskraft nicht verdient hätten.
Interessante Aufgaben
Wenn man zu seinen eigentlichen Aufgaben kommt, sind diese in der Regel super spannend. Man verschwendet jedoch einen Großteil seines Arbeitsalltags mit Formalien, die nur zur zwanghaften Erhaltung einzelner Abteilungen führen. Prozesse sind an manchen Stellen so kompliziert, dass sie keiner mehr nachvollziehen kann.
Gleichberechtigung
Keine Benachteiligung jedweder Personengruppen.
Arbeitsbedingungen
Je nach Bereich sitzt man entweder in top sanierten bzw. neu erbauten Gebäuden oder in sanierungsbedürftigen und heruntergewirtschafteten Gebäuden - bei der Raumverteilung hat die Forschung grundsätzlich häufig das Nachsehen und wird in die alten Gebäude abgeschoben. Während man die Prestigegebäude seit Jahren saniert, wird an den alten Gebäuden nicht mal das nötigste gemacht.
Viele gängige Softwarelösungen bekommt man nur auf Nachfrage oder es gibt keine Lizenz an der Hochschule.
Die Cafeteria im Haus hat sehr begrenzte Öffnungszeiten und kaum Auswahl - Getränkeautomaten gibt es nicht mehr.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf dem Papier vorhanden, in der Praxis jedoch keine Relevanz. Etliche Prozesse laufen ausschließlich in Papierform, es wird seit Jahren kein Müll getrennt und die TGA ist teilweise komplett veraltet. Man weiß vieles eigentlich selbst besser, aber es besteht kaum Wille in der tatsächlichen Umsetzung.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlt wird nach dem TV-L, welcher an sich kaum Verhandlungsspielraum bietet. Stellen werden häufig künstlich klein gehalten. Aufgaben werden bewusst verschwiegen, damit eine Stelle nicht höher eingruppiert werden muss. Dementsprechend schwer tut man sich mit der Besetzung von Stellen.
Image
Als Arbeitgeber mittlerweile eher schlecht, für die Studienabschlüsse in der Praxis dennoch immernoch vernünftig.
Karriere/Weiterbildung
Bekommt man nur wenn man es einfordert. Qualifizierungspläne sind häufig das Papier auf dem sie gedruckt werden nicht wert, intern jedoch relativ interessante Kurse durch das hochschuleigene Skill.