Das Image der freundlichen schwäbischen Mittelstandsberatung ist leider nur die halbe Wahrheit (meiner Meinung nach)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man ein gutes Center und ein gutes Team erwischt, dann kann die Arbeit bei Horváth wirklich eine tolle Erfahrung sein. Manche haben hier tatsächlich das Glück, dass sie spannende Projekte machen, im Schnitt bis 19 Uhr arbeiten und ein konkurrenzfähiges Beratergehalt bekommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die (meiner Meinung nach) Ausbeutung der Mitarbeiter in einigen Centern, die (meiner Meinung nach) unfaire Behandlung durch die Vorgesetzten und die (meiner Meinung nach) konsequente Ignoranz gegenüber sämtlichen Verbesserungsvorschlägen der eigenen Mitarbeiter auf allen Ebenen.
Verbesserungsvorschläge
Die Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter, die (meiner Meinung nach) innerhalb des eigenen Centers ohnehin laufend an die Partner kommuniziert werden, sollten auch (meiner Meinung nach) ernst genommen und tatsächlich umgesetzt werden. Es wird (meiner Meinung nach) immer so getan, als ob die Partner und das Management die Probleme nicht kennen würden.
Arbeitsatmosphäre
Allgemeingültige Aussagen zur Arbeitsatmosphäre sind bei Horváth leider schwierig. Der Unterschied zwischen den einzelnen Centern und sogar Teams ist hier enorm. Während viele eine tolle Zeit haben und über Jahre bleiben, kündigen nicht wenige (meiner Meinung nach) bereits in der Probezeit.
Kommunikation
Teilweise fühlt man sich als Mitarbeiter durch das Management nicht ganz ernst genommen. Alle Kollegen, die beim legendären Gehaltscall im letzten Jahr ("gefühlte Inflation für unsere Mitarbeiter liegt bei 2%") dabei waren, werden mich hier bestätigen können. Die Kommunikation im Center und Team ist aufgrund der allgemeinen Belastung teilweise auch angespannt.
Kollegenzusammenhalt
Kollegen auf den unteren Ebenen (Consultants und Managing Consultants) sind wirklich alle sehr angenehm. Das Team fängt den Stress sehr gut ab und macht viele negative Punkte (Arbeitszeit, Vorgesetzte) erträglich.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten sind (meiner Meinung nach) deutlich schlechter, als das Unternehmen gerne behauptet. In einigen Centern arbeiten Praktikanten, Consultants und Managing Consultants (meiner Meinung nach) regelmäßig bis 23 Uhr. Diese Zustände sind (meiner Meinung nach) den Partnern bekannt, aber es wird bewusst (meiner Meinung nach) nichts dagegen unternommen.
Vorgesetztenverhalten
Jeder Mitarbeiter erhält einen Mentor (mindestens 2 Karrierestufen höher), und dieser ist für die Beurteilung der Leistung verantwortlich. Man ist dem Wohlwollen dieser Person (meiner Meinung nach) vollkommen ausgeliefert und der Bonus sowie die Chance auf eine Beförderung hängen (meiner Meinung nach) nur vom Eindruck dieser Person ab. Wenn es zwischenmenschlich nicht passt, hat man (meiner Meinung nach) ein sehr großes Problem, da ein Wechsel des Mentors (meiner Meinung nach) nicht gerne gesehen wird. Die vielfach erwähnte Feedbackkultur bei Horváth wirkt (meiner Meinung nach) vor allem in eine Richtung und wird (meiner Meinung nach) gerne mit einem "Treten nach unten" verwechselt.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich wären die Aufgaben durchaus interessant. In der Realität besteht der Arbeitsalltag (meiner Meinung nach) allerdings zu einem Großteil daraus, mit einem Senior Project Manager oder Principal die zehnte Feedbackschleife über einen Foliensatz zu drehen, weil noch irgendwelche (meiner Meinung nach) unsinnigen Änderungen gemacht werden müssen. Wer bei Horváth einsteigt, der sollte sich (meiner Meinung nach) bewusst machen, dass er die ersten beiden Jahre nur Folien schrubben wird.
Gleichberechtigung
Hier muss tatsächlich positiv erwähnt werden, dass Horváth auch Leute einstellt, die keine klassischen Beraterprofile haben. Wenn sich jemand im Praktikum bewährt, dann ist auch mit einem Hochschulabschluss oder einem schwachen Abitur ein Einstieg möglich. Auch ansonsten habe ich nie irgendeine Art von fehlender Gleichberechtigung bemerkt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein wird von Horváth in letzter Zeit immer wieder als Grund (meiner Meinung nach) vorgeschoben, um den Mitarbeitern irgendwelche Benefits (Centermeeting im Ausland) wegzunehmen (meiner Meinung nach). Es handelt sich jedoch (meiner Meinung nach) um einen vorgeschobenen Grund und Kosteneinsparungen sind ausschlaggebend (meiner Meinung nach) für das plötzlich auftretende Umweltbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt kann in Abhängigkeit des Centers und der Arbeitszeit durchaus als positiver Punkt genannt werden. Wenn man allerdings wieder mal unter einem Projektleiter arbeitet, der Horváth mit MBB verwechselt, dann ist man (meiner Meinung nach) massiv unterbezahlt. Das Problem beim Gehalt ist auch, dass einem (meiner Meinung nach) vom Management in dieser Hinsicht nichts zugestanden wird. Erst wenn die Stimmung kurz vor dem Kipppunkt ist und massenweise Kündigungen drohen, wird (meiner Meinung nach) über eine angemessene Gehaltserhöhung nachgedacht. Zusätzlich herrscht (meiner Meinung nach) absolute Intransparenz beim Gehalt und wer nicht hart mit Horváth verhandelt, wird bei einem Neueinstieg (meiner Meinung nach) über den Tisch gezogen.
Image
Das Image in der Beratungsbranche ist durchaus positiv, wenn man einen Wechsel zur Konkurrenz anstrebt. Außerhalb der eigenen Branche und der Region Stuttgart ist Horváth jedoch (meiner Meinung nach) kaum bekannt, was einen Wechsel in die Industrie sehr schwer macht.