Stuck in the Middle
Verbesserungsvorschläge
Es besteht eine ganz große Gefahr, dass Horváth sich zu einem "Stuck in the Middle" Player entwickelt. Man setzt keine klaren Prioritäten und versucht in allen Bereichen zu wachsen. Versteht aber bitte, dass man nur wachsen kann, wenn man auch ordentlich investiert - vor allem in eure Mitarbeiter. Man merkt stark, dass in gewissen Centern die Qualität der Mitarbeiter absolut nachlässt. Zudem ist die Horváth-Kultur wirklich einzigartig, jedoch muss sich auch jede Kultur etwas verändern und zeitgemäßer werden. Gerade frischer Wind in den Back Offices und auf Partnerebene (vor allem von außen) würde dem Unternehmen sicherlich gut tun. Auch in der Beratung gibt es das Phänomen der "Betriebsblindheit".
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich gute, kollegiale und freundschaftliche Arbeitsatmosphäre. Es hat allerdings alles einen sehr altmodischen/konservativen Touch und man tut sich allgemein sehr schwer mit Veränderungen. Das liegt möglicherweise daran, dass vor allem in den Back-Office-Funktionen (insb. die, die eine Marke nach außen prägen: Marketing, Kommunikation, etc.) nur Horváth-Urgesteine arbeiten, die seit gefühlt 20 Jahren im Unternehmen sind. Man versucht etwas zu bewahren, was vielleicht nicht mehr Zeitgemäß ist.
Kommunikation
Das Board bemüht sich jeden Monat, eine umfassende Video-Message an die Mitarbeiter zu richten. Die Idee ist gut, der Informationsgehalt schwankt aber sehr. Der Flurfunk funktioniert bei Horváth doch immer noch am Besten.
Kollegenzusammenhalt
It depends: Auf den unteren Rängen ist ein super Zusammenhalt zu erkennen und wenig "Ellbogenmentalität". Spätestens ab Senior Project Manager gehen die Stichelein und Machtkämpfe los. Das liegt unter anderem an dem völlig veralteten und nicht mehr marktgerechten Steuerungsmodell - Horváth tickt hier noch wie eine altmodische Controller-Bude mit 250 Mann.
Work-Life-Balance
Stark Bereichsabhängig - grundsätzlich brüstet man sich aber vor allem auf Partner-Ebene noch stark mit den langen Arbeitszeiten. Motto "work hard, play hard". Bei Horváth kommen immer noch die weiter, die für Projekte und Proposals Urlaube verschieben oder die Gesundheit vernachlässigen. In den Calls erzählt sich dann jeder gegenseitig, wie er mit viel zu wenig Kapazitäten 36 Themen parallel verwaltet und schon irgendwie über die Runden bekomt.
Zudem werden allg. Randzeiten kaum respektiert - Calls um 7:30/8:00 Uhr Morgens oder um 21 Uhr Abends? Absolut selbstverständlich.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt ausgezeichnete Führungskräfte bei Horváth, insbesondere die neueren Partner & Principals haben besser verstanden, wo die Reise hingehen muss. Insb. die Horváths aber, die seit 30 Jahren noch nie eine andere Beratung gesehen haben, führen noch wie im Mittelalter. Es gibt teilweise Partner, die ihre Bindung zu ihrem Team komplett verloren haben und keiner weiß, was diese eigentlich wirklich tun. Nichtstun wird auf den hohen Ebenen immer noch geduldet.
Interessante Aufgaben
Horváth spielt mittlerweile in fast allen wichtigen Branchen eine Rolle und kann die Themen der Zukunft der Kunden aktiv mitgestalten.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich gegeben, jedoch ist hier Diversität Fehlanzeige: Horváth steht nach wie vor für: Old white swabian men.
Umgang mit älteren Kollegen
S. oben: "Insb. die Horváths aber, die seit 30 Jahren noch nie eine andere Beratung gesehen haben, führen noch wie im Mittelalter. Es gibt teilweise Partner, die ihre Bindung zu ihrem Team komplett verloren haben und keiner weiß, was diese eigentlich wirklich tun. Nichtstun wird auf den hohen Ebenen immer noch geduldet."
Arbeitsbedingungen
Man hat endlich verstanden, dass man in seine Offices investieren muss. Teilweise sind die Standorte total veraltet und bieten viel zu wenig Kapazitäten. Besserung ist aber in Sicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Auch hier Bereichsabhängig - gerade in den Themen Richtung Strategie-/Management-/Transformationsberatung ist man weit entfernt von der Konkurrenz. Inhaltlich möchte man sich immer mit den ganz Großen messen, der Gehaltsmaßstab ist immer maximal Big4...Das merken die Mitarbeiter so langsam auch, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird...
Image
Insbesondere bei größeren Unternehmen immer noch starker Controlling-Fokus.
Karriere/Weiterbildung
Man kann bei Horváth gut Karriere machen, mit viel Gespür für Politik, vernachlässigtem Privatleben und einer dicken Haut. Grundsätzlich gibt es jedoch keine richtigen Karrierepläne und die Führungskräfte sind großteils so vergraben mit operativer Arbeit, dass wenig Zeit für Mitarbeiterentwicklung möglich ist. Das meiste passiert on the job im Projekt...