Immer mehr Verwaltung, keine Weiterbildung, keine Perspektive
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Heiligabend/Sylvester ist ein geschenkter Tag.
- Betriebsrente
- Die Bezahlung kann im Branchenvergleich gut sein.
- Es gab attraktive Programme zum frühen Renteneintritt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
siehe oben
Verbesserungsvorschläge
- Mitarbeiter würdigen. (nicht nur erwähnen das man
das täte aber ganz anders handeln.)
- Inovation ist eine Eigenschaft aller Mitarbeiter und fängt
bei der Sekretärin an die eine Großpackung Kaffee bestellt,
da das wirtschaftlicher ist. Prozesse müssen Inovation
zulassen und aufnehmen. Sie sind nicht Gottgegeben
sondern können die Effizienz des Unternehmens
maßgeblich beeinflussen.
- Weiterqualifikation von Mitarbeitern ist kein Selbstzweck
und nützt nur den Mitarbeitern, sondern ist eine ständige
Anforderung ohne die man sich selbst bei den Kunden
disqualifiziert.
- Langfristigeres Denken würde eine Perspektive eröffnen.
Arbeitsatmosphäre
Einleitend: Ich beschreibe die Situation eines technischen Mitarbeiters im Frühjahr 2019 in Deutschland
mit 6 Monaten zeitlichem Abstand.
Wichtig: Hewlett-Packard GmbH
d.h. Hewlett Packard Enterprise
(Server, Storage, Netzwerke etc.
NICHT die Drucker und Laptop HP)
Die Arbeit wird von dem ständigen Versuch des Arbeitgebers Kosten einzusparen oder auf den Mitarbeiter zu verlagern begleitet. Man hat den Rücken nicht frei um für den Kunden zu arbeiten. Der Verwaltungsanteil der Arbeit wird immer größer. Verbesserungsvorschläge werden niemals aufgegriffen. Die Änderungsrate von Personen und Prozessen ist so hoch, das jegliche Änderung praktisch niemals wirksam wird (und Erfolg zeigen könnte) bevor sie wieder abgelöst wird. Die Sichtweite von Entscheidungen ist sehr kurz (zeitlich) und sehr lokal (Abteilung).
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgt so reichlich, das sie nervt. Leider fehlt oft die Einordnung der Information durch die Führung. (Was bedeuten konkrete Maßnahmen für den einzelnen, das Land, den Bereich, das Projekt.) Wenn man den Zeitaufwand betreibt die Information zu entschlüsseln ist man gut informiert.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt im Team ist in der Regel gut. Problem ist, das auch für mittelgroße Hilfe für einen Kollegen (z.b. 2h) in einem anderen Projekt sofort ein Abrechnungscode benötigt wird dem man leider lange hinterherläuft. Kurze Hilfe für Kollegen geht damit fast immer, etwas mehr Hilfe ist praktisch unmöglich. Fachliche Ausbildung unter Kollegen gibt es praktisch nicht mehr. (Eingespart, es sei denn man macht es in der Freizeit.)
Work-Life-Balance
Man muss sehr auf sich aufpassen, das man sich nicht selber ausbeutet. Insbesondere da offenbar intern der Glaube existiert das der immer größer werdende overhead an Administration ohne Einfluss auf die beim Kunden geleisteten Stunden bleiben müsste…. Verlagerung in die Freizeit des Mitarbeiters.
Wenn man das schafft und die Home-Office-Kultur nutzt ist es ok.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten sind durchaus bemüht die Notwendigkeiten der Mitarbeiter nach oben zu transportieren und aus den Vorgaben von oben funktionierende Lösungen zu erstellen. Leider laufen sie dabei nach oben ständig gegen die Wand und stellen nach unten fest, das die Vorgaben unrealistisch sind. Sie sind in einer bemitleidenswerten Situation.
Interessante Aufgaben
Es gibt schon interessante Anfragen von Kunden. Es gibt aber zu wenig Kollegen, die diese bedienen könnten. Die Projektauswahl erfolgt nicht nach "interessant".
Gleichberechtigung
Man bemüht sich Frauen gleich zu berechtigen. Das sogar so intensiv das es bei der Arbeit stört (Ständige Frauenförderungsprogramm Mails an alle Kollegen) Wieweit Frauen wirklich gleich behandelt werden kann ich als Mann schwer beurteilen, ich denke es hängt vom aktuellen Chef ab. Gleichberechtigung in anderen Perspektiven (Religion, Hautfarbe, etc.) ist kein Problem.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Wert der Erfahrung wird nicht geschätzt, ältere Kollegen werden inzwischen gerne und aktiv durch junge Berufsanfänger ausgetauscht. Der Know-How Verlust wird ignoriert. (gleich Kopfzahl, weniger Kosten.)
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro, wenn man nicht beim Kunden oder im Home Office ist. Dieses ist zum Glück einigermaßen schallgedämmt sodass man arbeiten kann. Schwieriger ist es mit Ausrüstung jegliche Arbeitsmittel werden über einen formalen Prozess beschafft oder Repariert der so aufwendig ist, das man mit einem defekten Gerät lieber weiterarbeitet oder kleinere Notwendigkeiten aus dem eigenen Geldbeutel erledigt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hierfür gibt es nur wenig Zeit und Energie. Junge Kollegen bringen immer wieder gute und interessante Initiativen ein, die aber gerne im Sande verlaufen. Oft ist ein sehr hoher bürokratischer Aufwand an ein solche Themen gebunden. … Es macht kaum einer. Man erscheint Umwelt/Sozial bewusst ohne das man viel Geld investieren muss.
Gehalt/Sozialleistungen
Die reguläre Gehaltsanpassung hinkt seit Jahren weit hinter der Inflation und auch dem Marktvergleich her. Gehaltsanpassungen durch Joblevelaufstieg ist möglich muss aber oft (insbesondere junge Kollegen) hart erkämpft werden. Viele Kollegen verlassen an dieser Stelle die Firma was ein echter Verlust ist.
Image
HPE hat einen besseren Ruf als das Unternehmen im Moment verdient.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wird zur Zeit komplett der Kosteneinsparung geopfert. Nicht mal halten des Status Quo ist mehr möglich.
Allenfalls preiswerte E-Learnings, die am besten in der Freizeit bearbeitet werden sind noch möglich.
Das war der Hauptgrund warum ich HPE verlassen habe.