Top Arbeitgeber mit einigen kleinen Verbesserungsmöglichkeiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
-Gehalt, verschiedene Vergütungsmodelle und Extras wie zB. Würth-Konto, Wellpass etc.
-Nette Kollegen an verschiedenen Standorten mit denen man sich vernetzt.
-Abwechlungsreiche Arbeit mit verschiedensten Menschen und Firmen.
-Umfangreiche Fortbildungen und Lehrgänge
-Dass dem Unternehmen die Meinung seiner Mitarbeiter wichtig ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Die allgemeine Verfügbarkeit von Arbeitsbekleidung ist absolut lächerlich. Als Servicetechniker der jeden Tag auf/unter scharfkantigen Maschinen im Schmodder wühlt, muss man sich alle 2 Jahre (!!!) mit 8 T-Shirts und 4 Hosen zufrieden stellen. Arbeitsschuhe werden einmal Jählich gestellt, ein zweites Paar wird mit ca 80 Euro bezuschusst. Gestellte Bekleidung entspricht der einfachsten Qalität im Würth-Sortiment. Für ein Würth-Unternehmen welches Arbeitsbekleidung produziert ist das absolut erbärmlich. Für zusätzliche Bekleidung oder Ersatz muss jedes mal ewig herumdiskutiert werden. Anträge für neue Bekleidung müssen von mehreren Vorgesetzten abgesegnet werden.
Gleichzeitig werden oft völlig unnötig Dinge über vorgeschriebene Lieferanten bestellt, anstatt sie beim Supermarkt um die Ecke für einen Bruchteil der Kosten zu beschaffen. Bei Mitarbeitern wie mir, die mit durchlöcherten T-Shirts herumlaufen müssen, sorgt das für absolutes Unverständnis. Fast täglich muss man sich auf den Baustellen dumme Sprüche anhören (ob man Motten im Schrank hat usw.). An einem heißen Sommertag wechselt man schon 2-4x das Shirt was für entsprechend viele Waschvorgänge sorgt. Dadurch sehen neue Klamotten nach 2 Monaten aus wie 10 Jahre getragen.
Macht insgesamt einen mega schlechten Eindruck bei den Endkunden.
Gleichzeitig wird von den Servicetechnikern erwartet, dass sie potentielle Kunden aquirieren und aktiv ansprechen um die HSR vorzustellen. Das passt meiner Meinung nach absolut nicht zusammen.
-Ständig irgendwelche nervigen Bugs in der IT bei teilweise völlig grundlegenden Sachen. Sei es bei der Erfassung von Aufträgen, beim übermitteln der Wochenberichte oder auch nur beim synchronisieren der Tablets. Man ist den halben Tag damit beschäftigt irgendwelche Softwarefehler zu umgehen. Viele dieser Fehler gibts es schon seit ich im Unternehmen bin und wurden auch nach Rücksprache mit der IT nie behoben.
Verbesserungsvorschläge
-Die Verfügbarkeit und Beschaffung von Arbeitsbekleidung verbessern ! (siehe unten).
-Qualität der Einarbeitung an den verschiedenen Standorten abfragen und bei Bedarf verbessern. Mitarbeiter die Neulinge neben ihrer eigentlichen Tätigkeit "nebenbei" etrem umfangreich und mit Herzblut einarbeiten und dafür auch Aufträge an Kollegen abgeben entsprechend vergüten bzw. einen Ausgleich schaffen.
-Umfragen bei denen man seine Vorgesetzten bewertet anonym und Online gestalten. Optimal von Zuhause aus ohne dass einem jemand auf den Monitor guckt. Es macht absolut keinen Sinn, wenn ich den im Beisein der Kollegen ausgefüllten Fragebogen meinem Filialleiter geben muss damit dieser sie einreicht/abschickt.
-Verstärkt auf die Bedürfnisse der Servicetechniker eingehen und diese auch bei den entsprechenden MA direkt abfragen, anstatt dies über die RL/FL zu machen, welche Probleme dann wieder klein redet oder unter den Tisch fallen lässt. Eventuell dafür mal eine Plattform schaffen, wo Misstsände und Bedürfnisse anonym gemeldet werden können.
-Die Bindung zu den Kunden nicht verlieren und mit solchen Ideen wie dem "Callcenter" sehr vorsichtig sein. Kein Stammkunde hat Lust, zukünftig mit irgendwelchen unbekannten Disponenten zu quatschen, anstatt mit dem bekannten und vertrauten MA welcher dessen Bedürfnisse und Maschinen schon seit Jahren kennt. Sehr viele Kunden haben wir ausschließlich durch die "persönliche Nähe" gewonnen. Dass wir immer direkt in jeder Filiale erreichbar sind und unsere Kunden genau kennen, ist ein unschlagbarer Vorteil.
-Von Konzepten wie verpflichtendem Außendienst und "Filialverbot" wenn keine Einsätze vorliegen absehen. Wenn ich verschwitzt und voller Öl meinen letzten Auftrag abeschlossen habe, fahre ich keinen Außendienst nur weil "gerade nichts los ist" oder gehe irgendwelchen Bestandskunden mit unangekündigten Besuchen auf die Nerven. Außendienst muss geplant werden und in Zusammenarbeit mit Filialleitung oder RKA erfolgen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsathmosphäre steht und fällt mit der Region und mit den dort tätigen Kollegen. In meiner Region kennt man sich und respektiert sich gegenseitig. Einzelne Sonderfälle gibt es halt überall. Insgesamt aber sehr Kollegial.
Kommunikation
Wird seitens der Geschäftsleitung meiner Meinung nach sehr stark gepusht, von den zustädigen Regionalleitern und Filialleitern aber teilweise fehlerhaft oder zu wenig verfolgt. Zumindest in meiner Region erfährt man viele Sachen/Neuerungen erst Tage später oder von Kollegen obwohl es seitens der Geschäftsführung Powerpointpräsentationen zu den Themen gibt. Neuerdings gibt es bei uns auch Informationsveranstaltungen, wo auch die Servicetechniker über die Unternehmensentwicklungen informiert werden. Finde ich total super!
Kollegenzusammenhalt
Ist bei uns insgesamt mit wenigen Ausnahmen sehr gut. Einige wenige gibt es leider immer die als Erste um Hilfe schreien, wenn es mal brennt aber als erstes weglaufen. Teilweise kann man diese Leute einfach meiden/umgehen, aber halt nicht immer. Insgesamt sind die Kollegen aber sehr hilfsbereit und auch zwischen den Filialen hilft man sich wo es geht.
Work-Life-Balance
Der Beruf bringt es nun mal mit sich, dass man öfters auch mal später nach Hause kommt oder morgens früher aufstehen muss. Überstunden werden vergütet und sind zumindest für mich akzeptabel. Man muss sein Privatleben jedoch schon danach planen, wann man Notdienstbereitschaft hat und wann nicht. Ich musste schon mehrfach Grillpartys und Geburtstagsfeiern verlassen weil ich los musste. Das Risiko ist halt immer da und man muss damit leben und seine Freizeit so planen, dass man immer zeitnah beim Kunden sein kann. Kann man das nicht, ist dies defenitiv der falsche Beruf. Die Notdienstbereitschaft wechselt zwischen den Kollegen wöchentlich.
Vorgesetztenverhalten
Habe von extrem menschlich, offen, und mitarbeiterorientiert bishin zu völlig ignorantem Verhalten alles erlebt. Der Großteil mit dem ich zu tun hatte, ist sehr offen und menschlich mit mir umgegangen. Es gibt jedoch auch leider immer wieder kleine Ausnahmen. Von Kollegen aus der selben Region hört man zum Teil die wildesten Geschichten. Direkte Kollegen von mir sind zum Teil auch schon sehr unfair behandelt worden. Bei einigen Vorgesetzten ist das scheinbar auch sehr stark stimmungsabhängig. Mit direkten Vorgesetzten gibt es hin und wieder kleinere Differenzen, jedoch nichts weltbewegendes.
Interessante Aufgaben
Insgesamt ist der Alltag sehr abwechslungsreich. Ich mache meinen Job sehr gerne und mit viel Freude. Man lernt jeden Tag neue Menschen, Maschinen und Baustellen kennen und steht immer wieder vor neuen Herausforderungen, die das Berufsleben nie langweilig werden lassen.
Gleichberechtigung
Insgesamt extrem Männerlastig, was in der Branche aber nicht untypisch ist. Allgemein hat jeder die Möglichkeit mitzuspielen.
Arbeitsbedingungen
Gibt bei uns nicht viel negatives zu berichten. Wir haben ausreichend Platz, WC, Dusche und Küche und können diese während der Arbeitszeit uneingeschränkt nutzen. Die Filialen werden von internen Mitarbeitern sowie von externen Dienstleistern regelmäßig auf Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizinische Faktoren geprüft und bei Bedarf auch angepasst bzw. optimiert. PSA und Verbrauchsmaterial wie zB. Einweghandschuhe sind immer verfügbar. Getränke werden monatlich kistenweise zur Verfügung gestellt und hin und wieder gibt es auf Firmenkosten mal ein Mittagessen.
Bei uns muss keiner ungeduscht in den Feierabend gehen. Arbeitsklamotten (siehe weiter unten) werden ebenfalls in der Filiale gewaschen. Bei Schulungen oder längeren Fahrten etc. werden Mietwagen und Hotel gestellt. Insgesamt ist die Filiale ein bisschen wie eine kleine WG in der jeder auch mal den Haushalt machen muss wenn man nicht gerade im Einsatz ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die HSR stellt in allen Filialen und Fahrzeugen entsprechende Arbeitsmittel zur Verfügung mit denen sich der Umgang mit Öl und anderen Gefahrstoffen problemlos gestalten lässt. Ölhaltige Betriebsstoffe wie zB. Lappen, Schläuche etc. werden ebenso wie Altöl in entsprechend dafür vorgesehen Tonnen/Fässern entsorgt und von zertifizierten Entsorgungsbetrieben abgeholt. Auf den Autos gibt es Auffangwannen, Ölbindevlies sowie Verschlusstopfen etc. Dass einige Mitarbeiter diese Mittel nicht zum Einsatz bringen und am Einsatzort mit Öl herumsauen liegt definitiv nicht an der HSR sondern an der Intelligenz der MA.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt kommt seit Tag eins immer pünktlich. Die Höhe des Gehalts ist stark provisionsabhängig, bei mir jedoch absolut in Ordnung. Im letzten Jahr wurden die Bezahlungsmodelle stark verbessert, so dass im Prinzip für jeden etwas dabei ist. Auch der bisher eher benachteiligte Innendienst ist nun wesentlich besser aufgestellt. Fast jedes Jahr gibt es eine leichte Gehaltserhöhung.
Insgesamt profitiert man als MA auch von den vorzügen der Würth-Zugehörigkeit. Mann kann in den Wüth-Filialen Privateinkäufe tätigen und hat viele Extras wie Job-Bike, Wellpass (Fitnesstudio, Schwimmbad etc.).
Image
Bisher habe ich von Kunden und Leuten aus der Branche nur positives gehört. Im Gegensatz zum Wettbewerb hat die HSR den Ruf sehr zuverlässig und Effizient zu sein. Viele Kunden sind völlig verwundert wenn man bereits 30 Minuten nach dem Anruf am Einsatzort eintrifft und auch noch direkt vom Fahrzeug aus helfen kann. Bei uns haben sich schon Kunden beschwert wo der Servicetechniker denn bleibt obwohl die Reparatur schon längst erfolgt ist. Je nach Region macht der Wettbewerb es einem sehr einfach die Kunden zufriedenstellend zu bedienen.
Kritik bekommt man regelmäßig einzig und allein für die im Vergleich zum Wettbewerb höheren Preise und Einsatzkosten. Einige Kunden verstehen nunmal einfach nicht, dass eine schnelle Reparatur mit hochwertigen Komponenten und guten Servicetechnikern teurer ist als beim Wettbewerb, wo teilweise Schlauchleitungen nur abgeholt werden, um sie 4h später zu liefern.
Die gut ausgestatteten Einsatzfahrzeuge mit viel höhrerer Nutzlast (5,2-7,5t als beim Wettbewerb (meist nur 3,5t) werden von den Bauarbeitern am Einsatzort oft mit nass glänzenden Augen bestaunt.
Karriere/Weiterbildung
Die HSR hat eine unglaublich umfangreiche und sehr gut strukturierte Einarbeitung wie ich finde. Die Kolleginnen in der Zentrale, welche die Einarbeitung und die dazugehörigen Schulungen planen und Koordinieren leisten eine tolle Arbeit. Als Neuling erhält man einen Ordner mit Wochenplänen in denen die zu schulenden Inhalte aufgeführt sind. Die Einarbeitung erfolgt durch die Kollegen in den jeweiligen Filialen und bei Mitreisen im Tagesgeschäft sowie im Schulungszentrum der Firmenzentrale.
Leider steht und fällt die Qialität der Einarbeitung neuer Mitarbeiter mit den Kollegen an den jeweiligen Standorten. Ich selber habe schon dutzende MA im Tagesgeschäft eingearbeitet und habe viel Freude daran mein Wissen und meine Erfahrungen zu teilen. Von vielen gab es dafür großes Lob wie ich den "Unterricht" gestaltet habe. In manchen Filialen wird die Tätigkeit der Einarbeitung jedoch als lästig empfunden, so dass Berufsanfänger stundenlang an der Werkbank stehen und stumpf Teile ausmessen müssen oder einfach nur als Zuschauer nebenher laufen.
Mit den richtigen Leuten macht die Einarbeitung aber sehr viel Spaß.
Die HSR schult ihre Mitarbeiter mit diversen Seminaren und Fortbildungen.