Top Produkte - Flop im System
Gut am Arbeitgeber finde ich
Visionäre Technologie bei den Produkten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wer in 2023 immer noch glaubt, dass man ein chinesisches Arbeitssystem ohne jede Art von Wertschätzung in Deutschland langfristig etablieren kann, der wird auf Dauer keinen Erfolg haben.
Verbesserungsvorschläge
Lernt von vielen anderen IT Unternehmen aus aller Welt und setzt per sofort fachlich als auch persönliche qualifizierte, lokale Manager ein. Akzeptiert, dass im Okzident andere Sichtweisen herrschen und gelebt werden.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt einen grossen Unterschied, ob man Chinese oder Europäer ist. Als Europäer ist man ein notwendiges Mittel zum Zweck und wird niemals in eine Vertrauensebene eingebunden, innerhalb derer wichtige Entscheidungen getroffen werden. Eine Lobkultur ist nicht vorhanden und auch nicht erwünscht. Es werden klar hierarchische Strukturen bedient, innerhalb derer strategische Entscheidungen nach unten durchgesetzt werden, ob diese Sinn ergeben oder auch nicht. Ziele werden nicht verhandelt sondern vorgegeben, ohne jegliche Berücksichtigung regionaler Bedingungen.
Bei Zielerreichungen werden chinesische Mitarbeiter bevorzugt, tauchen zum Teil als Gewinner in Projekten mit auf, in denen sie nie aktiv mitgewirkt haben.
Bei Portfolioänderungen (Wegfall kompletter Produktlinien) gibt es keine Berücksichtigung innerhalb der Zielvereinbarung.
Alles in allem gewollt sehr intransparent für Europäer.
Kommunikation
Analog zur Intransparenz wie oben beschrieben, verhält es sich auch in der Kommunikation. Forecast wird eingefordert, Ergebnisse und Erfolge werden vollkommen überzogen gefeiert. Wichtige Informationen über Portfolioentscheidungen usw werden nicht kommuniziert, auch Preisstrategien werden ohne Vorankündigung geändert.
Kollegenzusammenhalt
Unter den europäischen Kollegen in Ordnung, wobei dies nicht allzu gern gesehen wird. Dem Management ist ein Wettbewerb in den Teams lieber.
Work-Life-Balance
Mäßig, da innerhalb des Systems nicht angepasst gedacht wird. Man proklamiert dies oft nach aussen, auch in den NewHire Trainings wird davon erzählt, gefordert und gelebt wird es anders.
Vorgesetztenverhalten
Im Rahmen der Möglichkeiten. Soll heissen, dass 90% der Führungskräfte nach dem “eh-da” Prinzip eingesetzt werden, ungeachtet einer persönlichen oder fachlichen Eignung. Somit ist es schwer, hier zu beurteilen, da die meisten Führungskräfte nur als Durchlauferhitzer von oben benutzt werden.
Interessante Aufgaben
In Anbetracht der politischen Situation sind die Aufgaben durchaus fordernd und interessant, da man recht schnell viel über die üblichen Salesmethodiken hinaus lernen muss, sich auch politisch sicher zu bewegen und Diskussionen auf diesem Feld zu führen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist nicht vorhanden, weder zwischen Chinese und Europäer, schon gar nicht zwischen den Geschlechtern. Ganz zu schweigen von der Verhaltensweise einzelner Personen, die in jedem anderen Unternehmen sofort einen Ethik-Case ausgelöst hätten.
Umgang mit älteren Kollegen
Schwer zu beurteilen, da es eine interne Maximalgrenze für Anstellungen gibt.
Arbeitsbedingungen
Maximierung Strategie, es ist nicht wichtig, dass der Mitarbeiter sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, es geht eher darum, soviel wie möglich Kollegen unterzubringen. HomeOffice offiziell nicht gestattet. Einzelne Manager gewähren es im Geheimen (Achtung: kein Versicherungsschutz durch die Berufsgenossenschaft)
Gehalt/Sozialleistungen
Man lockt mit vermeintlich grossen Summen, steckt dann aber Ziele, dies so gut wie unmöglich machen, sein Zielgehalt zu erreichen.
Image
Man muss nur die Tagespresse verfolgen, um zu wissen, welches Image die Firma in Europa und dem Rest der westlichen Welt genießt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt interne Fortbildungsmassnahmen, welche aber einzig dazu dienen, dass die HRBP ihre KPI erfüllen. Alles ist standardisiert, persönliche Stärken oder Schwächen bleiben außen vor.