Wenn's passt, dann passt's.
Arbeitsatmosphäre
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Die Abteilungen bestehen jeweils aus wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und greifen im Gesamtprozess wie Zahnräder ineinander, d.h. im wenn eine Person eines 3er- oder 4er-Teams mit der eigenen oder einer anderen Abteilung nicht zurecht kommt (unabhängig ob "nur" fachlich oder eben auch menschlich), hat das gesamte Unternehmen ein Problem. Man kann recht genau zuordnen, welche Personen hier in der Vergangenheit entsprechende Bewertungen abgegeben haben und es war offenbar auch besser so, dass man sich voneinander getrennt hat.
Die Teams, welche aktuell den Betrieb gemeinsam stemmen, harmonieren durchaus miteinander, fachlich wie menschlich.
Kommunikation
Es finden regelmäßige Mitarbeiterbesprechungen und -informationen statt.
Telefonkonferenzen mit Home-Office-Kräften oder AD sind keine seltenheit. Missstände werden manchmal durch Betriebs- und Abteilungsleiter sehr direkt aufgedeckt und angesprochen, aber besser so, als wochenlang mit Problemen oder Fehlverhalten zu leben. Für Informationen aus dem Kundenstamm bzw. der Wirtschaft oder der Firma selbst gibt es Aushänge, Infobildschirme, PC-Arbeitsplätze,...
Kollegenzusammenhalt
Eine Schleiferei funktioniert nur, wenn gegenseitiges Verständnis und entsprechende Hilfsbereitschaft bestehen. Der "harte Kern" mit entsprechend langer Betriebszugehörigkeit hält wunderbar zusammen und trägt dies teils sogar in den Privatbereich weiter, Stichwörter "wöchentliche Billardrunde", "Grillen", "Fitti", "Star Trek Klemmbausteine".
Klar ist, dass nicht jede und jeder mit allen Kolleginnen und Kollegen befreundet sein kann und muss, aber viele pflegen miteinander einen zusammmenhaltenden und freundschaflichen Umgang, auch über Hierarchiestufen hinweg.
Work-Life-Balance
Hier muss ganz klar ehrlich sein: Als Werkzeugproduzent und -instandsetzer befindet man sich in der Metallbranche am Ende der Nahrungskette. Es wird kein "Produkt" hergestellt und auf Lager produziert, sondern der Auftragseingang der Kunden entscheidet über die Auslastung und damit auch die Mitarbeiterbelastung. Es gibt relativ verlässliche, saisonale Tendenzen (Osterurlaubszeit, Sommerloch, Jahreswechsel, Wochen mit Brücken- und/oder zwei Feiertagen) nach denen man sich urlaubstechnisch zu richten hat. Wer damit ein Problem hat, befindet sich in der falschen Branche. Einzelne, freie Tage oder auch mal ein langes Wochenende sind nie ein Problem.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabenspektrum wächst mit den eigenen Fähigkeiten und auch dem eigenen Willen, sich in verschiedenen Abteilungen einbringen zu wollen.
Unterm Strich sind die Prozesse immer gleich, aber die Inhalte unterscheiden sich oftmals deutlich. Wenn ich immer nur an der gleichen Maschine stehen kann/will oder immer nur den gleichen Job am Büro-PC erledigen möchte, kann der Arbeitsalltag monoton werden.
Wenn ich in drei oder mehr verschiedenen Bereichen mich einlerne, kann ich selbst zu entsprechender Abwechslung beitragen und mache mich zudem wertvoller für die Firma, weil ich Urlaubs- oder Krankheitsfälle vertreten kann. Zudem entwickelt man auch ein gewisses Gefühl für die Abläufe und lernt auch mal die Perspektive der Kolleginnen und Kollegen kennen.
Gleichberechtigung
Man darf hier in der Metallbranche nicht blauäugig sein, am Maschinenpark ist das Kollegium mehrheitlich männlich, im Büro mehrheitlich weiblich, in der Logistik ist das Verhältnis exakt ausgeglichen. Auf die Fähigkeiten und den Lernwillen kommt es an, nicht auf das Geschlecht oder Alter.
Umgang mit älteren Kollegen
Von frisch Ausgelernten bis zu mehreren Pensionisten, welche etwas dazu verdienen, oder die Billardrunde nach Feierabend nicht verpassen möchten, ist alles dabei. Kürzlich sind zwei sehr junge Kollegen dazugestoßen, zum Jahreswechsel auch wieder zwei ältere Herren.
Arbeitsbedingungen
Es handelt sich um eine Schleiferei, d.h. Öl, Staub und Schleifschlamm lässt sich nie vermeiden. Die Illusion vom weißen Kittel und den weißen Handschuhen sollte man schnell fallen lassen und es ist nachvollziehbar, dass die schmutzigen Hände nicht jedermanns und jederfraus Sache sind.
Lärm und Ölgeruch sind nicht zu leugnen, man stellt aber auch fest, dass nur ganz wenige das Angebot von Gehör- und Mundnaseschutz in Anspruch nehmen, obwohl kostenlos.
Dennoch: Beide Produktionsflächen besitzen eine moderne Absaugung, Ölfilteranlagen an allen CNC-Maschinen mit festgelegten Wartungs- und Filtertauschintervallen, die PCs an allen Arbeitsplätzen sind allesamt gleich und auf dem Stand der Technik, die üblichen Ergonomiefaktoren werden im Rahmen des Budgets und der Möglichkeiten berücksichtigt. (Teils höhenverstellbare Schreibtische, ordentliche Bürostühle, helle LED-Beleuchtung überall,...
Für eine Firma der Größe und Branche absolut in Ordnung. Da mag es sicher bessere Bedingungen geben, aber sicher auch deutlich schlechtere und weniger moderne Umgebungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Entgegen anderslautender Aussagen anderer Bewertungen wird Mülltrennung betrieben, aber leider von manchen Mitarbeitern nicht hinreichend praktiziert. Die Reinigungsfirma leert die verschiedenen Eimer (Rest, Bio, Papier, gelber Sack) in Sozialraum und Büros wöchentlich in die richtigen Tonnen, aber manche schaffen es (aus welchen Gründen auch immer) nicht, den Müll in die korrekten Eimer zu werfen. Maßnahmen dagegen hat man bereits eingeleitet.
Die Logistik trennt sehr strikt und entsorgt eigenverantwortlich Plastik und Kartonagen. Werkzeughüllen werden zu 99% wiederverwendet anstatt entsorgt und neu gekauft, wie es oft bei anderen Werkzeuginstandsetzern und -herstellern praktiziert wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Übliche: Gehälter sind leicht überdurchschnittlich, VWL, mal ein Tankgutschein, Überstunden werden sofort ausbezahlt,... Keine weltbewegenden Dinge, aber auch keine unverschämten oder benachteiligenden. Es geht einigermaßen fair zu.
Image
In den Augen diverser ehemaliger Kolleginnen und Kollegen wird das Image bis in alle Ewigkeit schlecht sein, die meisten Kunden (sieht man schön im Newsfeed an den PCs, wenn Sonderlob von Kunden für Eilaufträge oder Sonderanfertigungen eingeht) und langjährigen Mitarbeiter sehen das vermutlich anders. Man kann's hier schon gut aushalten und das ist in der Region auch bekannt.