Lässt Mitarbeiter im Stich.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre in unserem Unternehmen war innerhalb der einzelnen Abteilungen stets positiv u. von einem guten, kollegialen Miteinander geprägt. Der Zusammenhalt unter den Kollegen war stark und es herrschte ein hohes Maß an Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung. Doch seit Beginn der aktuellen Ausnahmesituation, die nun schon über ein halbes Jahr andauert, hat sich dieses Arbeitsklima drastisch verschlechtert.
Seit Juni bleiben die Gehälter regelmäßig aus und das Ausbleiben von zwei Monatsgehältern ist mittlerweile zur traurigen Normalität geworden. Diese finanzielle Unsicherheit wirkt sich zunehmend auf die Stimmung und Motivation der Belegschaft aus. Die Mitarbeiter sind verärgert, insbesondere weil die Verantwortung für die Situation teilweise auch auf sie abgewälzt wird. Trotz der andauernden wirtschaftlichen Schwierigkeiten im vergangenen Jahr, wurden keinerlei Änderungen an den Strukturen o. Plänen vorgenommen wurden. Statt konstruktiver Lösungsansätze wurde immer wieder nach Schuldigen gesucht, anstatt die Probleme an der Wurzel anzugehen. Das führt zu einer angespannten u. zunehmend frustrierten Atmosphäre, in der das einst so gute Miteinander stark belastet ist.
Kommunikation
Von einer offenen, transparenten oder wertschätzenden Kommunikation kann keine Rede sein. Der Austausch, der für eine gesunde Arbeitskultur so wichtig ist, findet schlichtweg nicht statt.
Ein Beispiel dafür ist das fehlende Willkommen neuer Mitarbeiter. Weder werden sie offiziell vorgestellt, noch gibt es eine Begrüßung beim Begegnen auf dem Flur. Die Belegschaft wird weder eingebunden noch über grundlegende, für die tägliche Arbeit relevante Informationen informiert.
Besonders unverständlich ist es, dass seit einem halben Jahr Gehälter ausbleiben, ohne dass es je eine Betriebsversammlung dazu gegeben hat. Diese gravierende Situation wird nicht angesprochen, kein offener Dialog wird geführt. Stattdessen erfolgen gelegentlich E-Mails, in denen inhaltlich kaum etwas zu finden ist – außer der Information, dass der Geschäftsführer „in Verhandlungen“ sei. Konkrete Antworten oder Perspektiven bleiben aus.
Diese Kommunikationsweise sorgt für Unmut und Unsicherheit und lässt die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Sorgen und Fragen nicht ernst genommen werden.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt in unserem Unternehmen ist bemerkenswert und verdient höchsten Respekt. In einer Zeit, in der kaum noch geregeltes Arbeiten möglich ist und die Situation immer angespannter wird, zeigen die Kollegen unglaublichen Einsatz und Zusammenhalt.
Trotz der schwierigen Umstände leisten sie täglich ihr Bestes und gehen oft weit über das hinaus, was unter normalen Umständen zu erwarten wäre. Anstatt sich von der Unsicherheit entmutigen zu lassen, unterstützen sie sich gegenseitig, springen füreinander ein und tragen gemeinsam die zusätzlichen Lasten. Viele Kollegen übernehmen sogar Mehraufgaben, um Abläufe aufrechtzuerhalten und das Beste aus der Situation zu machen.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance in unserem Unternehmen ist grundsätzlich sehr positiv und wirklich lobenswert. Private Termine, spontaner Freizeitausgleich oder kurzfristige Anliegen werden jederzeit ermöglicht. Die Flexibilität und das Verständnis für persönliche Bedürfnisse schaffen eine angenehme Atmosphäre und erleichtern den Arbeitsalltag. Dadurch wird die Zufriedenheit der Mitarbeiter deutlich gefördert.
Allerdings gibt es auch Schattenseiten, die dieses Modell belasten. Besonders auffällig ist, dass einige Manager und Führungskräfte – speziell auf C-Level – die flexible Regelung massiv ausnutzen. Sie arbeiten teils aus München, teils aus Spanien, Kroatien oder anderen entfernten Ländern, ohne dass eine klare Kontrolle über deren Aufgaben oder Zielerreichung besteht. Es bleibt unklar, wie diese Arbeitsweise den Unternehmenszielen dient, wenn Berichte und Ergebnisse oft ausbleiben.
Diese ungleiche Handhabung wirft Fragen auf und wirkt sich auf die Wahrnehmung der Fairness und Verantwortung in der gesamten Belegschaft aus. Hier wäre eine klare Struktur für alle Ebenen wichtig, um die Vorteile der Work-Life-Balance für jeden optimal zu gestalten.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten des oberen Managements und des C-Levels hinterlässt derzeit einen negativen Eindruck im Unternehmen. Viele Mitarbeiter stellen sich die Frage, welche Rolle das C-Level tatsächlich einnimmt – es entstehen erhebliche Kosten, doch konkrete Ergebnisse sind selten zu erkennen.
Im Gegensatz dazu sind die direkten Vorgesetzten, wie Teamleiter, zugänglich und meistens auch freundliche, unterstützende Ansprechpartner. Allerdings sind auch ihnen häufig die Hände gebunden, weil die oberste Führungsebene zu wenig Informationen weitergibt. Dadurch fehlt den Teamleitern oft die Grundlage für eine klare und transparente Kommunikation, was die Zusammenarbeit erschwert und Unsicherheiten innerhalb der Teams schürt.
Image
In letzter Zeit wurde das Image durch interne Schwierigkeiten getrübt. Probleme in der internen Kommunikation und Verzögerungen bei der Gehaltszahlung haben das Vertrauen vieler Mitarbeiter und auch das Ansehen in der Branche beeinträchtigt. Die Transparenz und das Engagement des Managements werden teils kritisch gesehen, und die fehlende Präsenz der Führungskräfte verstärkt das Gefühl von Distanz zwischen Mitarbeitern und Unternehmensleitung. Diese internen Spannungen und Unklarheiten können sich langfristig negativ auf das Außenbild auswirken und Kunden sowie potenzielle Partner skeptisch stimmen.
Insgesamt bringt Huber Automotive AG weiterhin das Potenzial und das Know-how mit, sich als innovatives Unternehmen im Bereich der Elektromobilität zu behaupten. Doch um das Vertrauen der Mitarbeiter zurückzugewinnen und das Image zu stärken, sind ein offener Dialog und transparente Strukturen notwendig. Ein Fokus auf interne Verbesserungen könnte das Unternehmen sowohl nach innen als auch nach außen wieder positiv positionieren und das Image stabilisieren.
Karriere/Weiterbildung
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