ich kam mit großer Freude und werde nun mit größtem Schrecken das Unternehmen verlassen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Im Grunde hat das Unternehmen ein enormes Potenzial, was mich von Anfang an begeistert hat.
- an den Benefits wurde in der Vergangenheit enorm gearbeitet. Ob sie jemandem gefallen oder nicht, ist dann immer ein persönliches Thema. Ich persönlich möchte hier aber nur positiv hervorheben, dass man sich sehr bemüht hat den Mitarbeitern was zu bieten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
man hat das Gefühl, dass die GF die Nähe zu den Mitarbeitern völlig verloren hat, sowie auch das Realitätsbewusstsein. MA, die einfach nicht mehr können und ihrem Frust jetzt Luft machen, jetzt intern so hinzustellen, als wären Sie schuld am Einbruch der Firma finde ich unfassbar respektlos und beleidigend. auch diese MA haben sich trotz fehlender Gehaltszahlungen den A.... aufgerissen! Genauso braucht man ganz bestimmt nicht den Mitarbeitern suggerieren, dass sie noch in irgendeiner Bringschuld wären. Die MA sind lange genug in Vorleistung gegangen! Aber lieber schreibt man Brandmails, unterstellt diesen Egoismus und stachelt Mitarbeiter an positive Bewertungen zu schreiben, anstatt zu hinterfragen warum es gerade so ausufert und alles zusammenstürzt. Dass einige MA gerade völlig vor dem finanziellen und existenziellen Bruch stehen, scheint nicht so richtig im Bewusstsein der GF angekommen zu sein. Da braucht man es jetzt auch nicht so hinstellen, als seien die negativen Bewertungen hier aus der Luft gegriffen. Mit Sicherheit wurde sich im "Wording" einiger Bewertungen etwas vergriffen, dies zeigt aber nur einmal mehr die extrem angespannte Lage der einzelnen Seelen.
ABER ich möchte mich hier klar von der Bewertung und Anschuldigung eines "betrügerischen Unternehmens" distanzieren! Das ist eine Anschuldigung, die jegliche Grenzen überschritten hat und so, egal wie die Umstände sind, nicht in Ordnung sind.
Ich bin einfach unfassbar enttäuscht über die Entwicklung des Unternehmens und möchte der GF nochmals eindringlich mitteilen, dass es den Menschen in keinster Weise darum geht das Unternehmen kaputt zu machen und so gut wie jeder das Problem nicht in der wirtschaftlichen Lage sieht, sondern im Umgang mit dieser. Und, wenn Menschen kein Gehör für ihre Ängste und Nöte finden, dann verschaffen sie sich diesen auf verschiedenste Weise, zB. auch auf dieser Plattform. Ein wenig Selbstreflexion schadet hier sicher nicht.
DENNOCH wünsche ich dem Unternehmen alles Gute und hoffe, dass sie die Kurve in irgendeiner Art und Weise bekommen und vor allem aus ihren Fehlern lernen! LG...
Verbesserungsvorschläge
- direkte und persönliche Kommunikation! Sehr viele haben eine persönliche Kommunikation im Sinne einer Betriebsversammlung oder ähnliches erwartet und das wäre auch, angesichts der aktuellen Situation, das Mindeste gewesen! Das bekommen selbst Konzerne mit 10facher Mitarbeiterzahl hin. Leider bekommt es die GF seit 4 Monaten nur hin Mails zu verschicken und diese dann nicht mal fristgerecht den Fristen, die sie sich selbst setzt. Mitarbeiternähe, vor allem in dieser ernsten Lage? Fehlanzeige..
- die Gründe für die aktuelle Situation nicht bei den Mitarbeitern suchen, sondern sich selbst hinterfragen.
- eigene Ideologien der Wirtschaftlichkeit gegenüber stellen und Projekte einstampfen, wenn sie einfach durchweg keinen wirtschaftlichen Sinn ergeben, anstatt weiterhin Unmengen an Geld in ein brennendes Fass zu werfen.
- den aktuellen Fahrplan aufs schärfste Hinterfragen und ein sichereres Standbein aufziehen. (wenn der Zug nicht bereits abgefahren ist)
- mehr auf die Mitarbeiter hören, die das Unheil bereits schon Ende letzten Jahres haben kommen sehen! Die Expertise und Weitblick steckt nicht nur in der GF und im C-Level. Je früher man sich das bewusst macht, desto besser.
- sich seinem "Standig" als Unternehmen wieder bewusst werden und sich intern nicht als DEN Konzern schlecht hin darstellen, der man eben einfach nicht ist.
- an die GF: Vielleicht mal einen Gruß seiner MA auf dem Flur erwidern und nicht einfach vorbei laufen...
Arbeitsatmosphäre
im Grunde war die Atmosphäre in der Abteilung immer klasse. Die Jahre hier haben enorm Spaß gemacht. Aktuell sieht es leider genau anders aus und das liegt, entgegen der Ansicht der GF nicht an der wirtschaftlichen Situation, sondern am Umgang mit dieser. Mit dem Spiel der Existenzen aller Mitarbeiter kann sich die GF wirklich glücklich schätzen, dass sich überhaupt noch eine Schraube dreht und einige Mitarbeiter, verwunderlicher Weise, noch alles rein legen.
Kommunikation
hier kann man eigentlich nicht einen einzigen Stern vergeben. Die Kommunikation war schon immer miserabel. Weder wissen Produktionsmitarbeiter was sie überhaupt verbauen, noch weiß irgendjemand wo es mit der Firma überhaupt hingehen soll. Eine Identifikation mit dem unternehmen? gar nicht möglich.
der völlige Absturz begann aber erst, als die Lohnzahlungen ausblieben. Hier werden einfach Entscheidungen getroffen, die die Existenz der MA völlig auf den Kopf stellen und dann werden diese entweder gar nicht oder viel zu spät darüber informiert. Man gab den MA überhaupt keine Chance sich auf die anbahnende Katastrophe vorzubereiten und dann in einer Brandmail der GF Mitarbeiter, die jetzt ihre Toleranzgrenze erreicht haben, als egoistisch und unkollegial zu betiteln. Das hat den Bogen maßlos abgeschossen. Ich bin fassungslos.
Kollegenzusammenhalt
Kollegenzusammenhalt in der Abteilung durchweg immer sehr gut. Innerhalb der Abteilungen nimmt man immer ein gutes "Wir-Gefühl" war. Leider entspricht dies nicht dem Zusammenhalt über die Abteilungen hinaus. In manchen Abteilungen wird leider häufig und sehr gerne gezielt gegen andere Abteilungen geschossen. Einschreiten der C-Level oder GF? Trotz ständigen Beschwerden oder Meldungen, Fehlanzeige. Duckmäusertum vom Feinsten.
Work-Life-Balance
Hier kann ich wirklich nur 5 Sterne geben. Es wurde immer alles irgendwie möglich gemacht, wenn nötig. Das ist allerdings auch stark vom Vorgesetzten abhängig, weshalb hier wohl auch verschiedene Bewertungen zustande kommen.
Vorgesetztenverhalten
bezogen auf den direkten Vorgesetzten kann ich hier nichts negatives berichten. Bestes Verhältnis und Zusammenarbeit
Interessante Aufgaben
als ich vor ein paar Jahren im Unternehmen anfing hatte ich wirklich täglich Spaß an der Arbeit. Es gab keinen Tag an dem ich mich nicht darauf gefreut habe. Mittlerweile kämpft man jeden Tag nur noch darum irgendwie den Tag zu überstehen, in dem man immer wieder die gleichen Probleme abarbeitet, ohne Besserung in Sicht.
Gleichberechtigung
soweit gegeben, lässt man die alt eingesessenen Mitarbeiter außen vor, die absolute Narrenfreiheit genießen.
Umgang mit älteren Kollegen
nichts negatives zu berichten. was das angeht. Vorbildlich!
Arbeitsbedingungen
was da ist bekommt man. Muss es erst erworben werden beginnt ein endloser und ermüdender Kampf. Das beginnt bei einem eigenen Bürostuhl, bis hin zu einem höhenverstellbaren Tisch und endet bei Softwarelösungen, die einem die Arbeit massiv erleichtern würden und auch die Arbeit effizienter gestalten würde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
würde man den Mitarbeitern mehr Gehör schenken könnte man hier einiges verbessern.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Grunde kann ich mich über mein Gehalt nicht beschweren. Sind aber halt 12 Monatsgehälter und das war es dann auch. Kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, keine Boni, .. Wenn man gut verhandeln kann, dann passt das, wenn nicht ...
ABER...
was hier seit 4 Monaten passiert macht einen leider fassungslos. Zahlungsunfähigkeit gegenüber den Mitarbeitern, gepaart mit minimalistischster Kommunikation, bringt sämtliche Mitarbeiter in extreme Existenznöte mit nicht absehbarem Ausgang. Die Menschen haben Angst und es macht den Anschein, als ginge es hier nur um die Firma und nicht darum, dass die MA ihre Mieten nicht bezahlen können und nichts mehr zum Essen kaufen können. Im Gegenzug bekommt man dann so Dinge gesagt, wie "dass man ja schon so zwei, drei Monatsgehälter auf der Seite haben muss" ..gehts eigentlich noch?
Image
leider völlig im Eimer. Als ich anfing war ich wirklich stolz Teil dieses Unternehmens zu sein. Mittlerweile wird man auf offener Straße auf die katastrophale Situation des Unternehmens angesprochen.
Karriere/Weiterbildung
man hat durchaus Möglichkeiten, da es sich um ein Unternehmen mit noch nicht klar gefestigten Strukturen handelt. Hängt hier allerdings sehr stark vom Vorgesetzten und Budget ab.