Man zehrt vom Glanz alter Zeiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Voll in den Konzern eingebettet. Dadurch gibt es auch viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei verschiedensten Projekten. Es gibt zudem viele Annehmlichkeiten die man nutzen kann (Kantine, Burda Bar, usw.).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine ehrliche Fehlerkultur, viel zu viel Arbeit für deutlich zu wenig Leute bei gleichzeitig ausbleibender Weiterentwicklungsperspektive. Teilweise sehr starr und altbacken und dadurch sehr langsam in der Umsetzung neuer Dinge. Es wurde wenig gemessen und analysiert, dafür vieles aus dem Bauch heraus entschieden. Es werden deshalb sehr viel Geld und Ressourcen dafür verwendet, unerreichbare oder unrealistische Ziele zu verfolgen. Keine klare Vision und kein klarer Fokus.
Verbesserungsvorschläge
Es würde helfen, wenn das Unternehmen eine klare Vision und damit auch eine klare Positionierung entwickelt um dann die notwendigen und vor allem realistischen Weichen zu stellen und diese dann auch konsequent verfolgt und auswertet.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsathmosphäre war geprägt von Stress, Überlastung, Leistungs-, Umsatz-und Erwartungsdruck und es gab viele interne Kompetenz-Rangeleien. Manche Mitarbeiter wurden aktiv gegeneinader ausgespielt oder auf einander losgelassen. Für die Anzahl und die Komplexität der Aufgaben teilweise völlige Unterbesetzung.
Kommunikation
Wenige Einzelne waren gut informiert. Allzu oft sind wichtige Informationen aber nicht bis zu allen Mitarbeitern durchgedrungen und es gab auch kein Interesse, das zu verbessern. Es war oft nicht klar, was die aktuelle Situation ist, warum etwas gemacht oder entschieden wird und wohin das Unternehmen eigentlich möchte. Gleichzeitig wurden auch keine klaren Entscheidungen getroffen oder Fehlentscheidungen nicht eingeräumt.
Kollegenzusammenhalt
Jeder war sich selbst der Nächste. Es gab verschiedene kleinere Gruppierungen. Ein genereller Zusammenhalt war nicht zu spüren.
Work-Life-Balance
Im Großen und Ganzen in Ordnung. Extreme Überstunden und Reisen hielten sich in Grenzen. Homeoffice war möglich. Ein Ausgleich an Überstunden hat objektiv nicht stattgefunden sondern war eine individuelle Entscheidung des Vorgesetzten.
Positiv: Auch sog. Auszeiten und Sabbaticals waren mit dem entsprechenden Vorlauf machbar
Vorgesetztenverhalten
Negativ: Unrealistische Ziele, keine klaren Vorgaben, Ignorieren von Fakten, Schuldzuweisungen für eigene Fehlentscheidungen an andere, Teilweise starre Hierarchie, Mitarbeiter zahlen die Zeche für die Fehltritte der Vorgesetzten, teilweise Informationsverschleierung um selbst gut dazustehen.
Positiv: Vereinzelt sehr bemüht um einen positiven Team-Spirit
Interessante Aufgaben
Positiv: Die Aufgaben waren durchweg äußerst interessant und spannend.
Negativ: Oft waren die Aufgaben aufgrund von mangelnden Ressourcen und Budget eine Herausforderung oder wurden schlichtweg nach dreiviertel des Weges einfach nicht mehr weiterverfolgt, was auf Dauer zu Frust führt.
Aufgrund des Themas, der verfügbaren Budgets und der dünnen Personaldecke sind Innovationen kaum möglich.
Manche Aufgaben sollten vorab besser bewertet und eingeschätzt werden.
Gleichberechtigung
Es zählt ausschließlich Leistung und Erfahrung. Jede oder Jeder hat die gleichen Möglichkeiten. Es gibt aber klar erkennbar Befindlichkeiten und Bevorzugungen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden oft milde belächelt, häufig aber nicht ernst genommen. Insbesondere auf das Know How älterer Kollegen wird eigentlich nie zurückgegriffen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedinungen sind im Großen und Ganzen hinnehmbar. Das Arbeitsgerät ist den jeweiligen Anforderungen angepasst und geht völlig in Ordnung.
Allerdings gibt es überwiegend nur altes Mobiliar. Neues wird nicht angeschafft und im direkten Vergleich mit anderen Konzern-Abteilungen oder Unternehmen wirkt trotz neuer Büroräume und frischer Farbe alles schon sehr angegraut. Im Sommer unerträglich heiß. Ergonomische Möbel wie z. B. ein höhenverstellbarer Tisch sind wenn überhaupt nur sehr schwer zu bekommen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ok, wenn auch nicht sonderlich ausgeprägt
Gehalt/Sozialleistungen
Sowohl Gehalt als auch die Sozialleistungen waren bei mir in Ordnung. Die Definition von messbaren individuellen Zielen und die damit verbundene Auszahlung des variablen Anteils Ziele war stets ein Kampf.
Image
Innerhalb des Konzerns eher belächelt. Außerhalb des Konzerns (außer in der eigenen überschaubaren Branche) kaum wahrnehmbar. Man zehrt vom Glanz vergangener Tage.
Karriere/Weiterbildung
Ein echtes Förderungsprogramm gibt es nicht bzw. es gibt eines, das aber nicht für alle zugänglich ist. In der Regel werden Fortbildungen aus Budgetgründen eher verneint und geplante Budgets für Fortbildungen werden oft nicht einkalkuliert. Ebenso die persönliche Weiterentwicklung. Es gibt aber auch einzelne postive Fälle, die von guten Fortbildungen und Beförderungen profitierten. Auf persönliche Entwicklungswünsche wurde kaum eingegangen.