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IHK 
Niederbayern
Bewertung

Mittelmäßige Führungspersonen wählen mittelmäßige Anhänger aus, um die eigene Position zu schützen

1,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Schwierig, vielleicht die Lage in der Nähe der Stadt. Persönlich bin ich froh, noch jeden Monat mein Gehalt zu erhalten und einen Arbeitsplatz zu haben.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Keine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden, Willkür bei vielen Entscheidungen, veraltete Organisationsstrukturen, Unprofessionalität, Bigotterie.

Verbesserungsvorschläge

Die IHK Niederbayern benötigt aus meiner Sicht dringend eine externe und damit neutralitätswahrende Beratung, um ihre verkrusteten Strukturen aufzubrechen und endlich im 21. Jahrhundert anzukommen. Mitarbeitende sind nicht der Feind! Im besten Sinne sind sie Verbündete, die man einbinden und ernst nehmen sollte. Schließlich bezahlt man sie ja eigentlich auch für ihr Know-how, es wäre also schon aus ökonomischer Sicht sinnvoll, dieses auch zu nutzen und nicht als lästig zu empfinden. Die Spitze sollte ihren Mitarbeitenden nicht immerzu misstrauen und sie nicht grundsätzlich als faule Subjekte vorverurteilen, die ihren Arbeitgeber übers Ohr hauen wollen. Vielleicht zwingt die Homeoffice-Pflicht als Folge der Corona-Pandemie ja sogar die IHK-Spitze dazu, ihren Mitarbeitern zu vertrauen, wenn auch wohl eher unfreiwillig. Das wäre ein erster gewaltiger Schritt in die richtige Richtung. Zudem sollte man nicht beständig Wasser predigen und Wein trinken. Man berät seine Mitgliedsunternehmen in Sachen Digitalisierung, Familienfreundlichkeit, Unternehmenskultur etc. und hinkt diesen doch eigentlich ganz gewaltig hinterher. Vielleicht einfach mal die eigenen Ratgeber lesen, das könnte helfen!

Arbeitsatmosphäre

Nachdem Corona als willkommener Vorwand dazu benutzt wurde, unliebsame Mitarbeitende loszuwerden, ist die Angst davor, der nächste Name auf der Kündigungsliste zu sein, noch größer, als bereits vor der Krise. Die Mehrheit der Mitarbeitenden befindet sich in einem Zustand der inneren Kündigung und versucht, der Führungsebene nur ja nicht negativ aufzufallen. Die Gefahr ist groß, denn das, was gefällt oder missfällt wechselt je nach Laune der Führung. Zudem kann man sicher sein, dass der Informationsfluss von unten nach oben sichergestellt ist, da es in jeder Abteilung Maulwürfe gibt. Das Motto in der IHK Niederbayern lautet: Nach oben buckeln, nach unten treten.

Kommunikation

Die Kommunikation ist hier nicht nur gestört sondern schlichtweg nicht vorhanden. Wenn es gar nicht anders geht, wird eine Meldung im Intranet veröffentlicht. Ansonsten werden Informationen aber wie ein Staatsgeheimnis behandelt und gehütet. Kontroverse Themen werden mit Vorliebe einfach ausgesessen. Die Spitze ist davor ja ohnehin geschützt, denn es existiert die Order, diese nicht direkt zu kontaktieren (sprich zu belästigen). In dringenden und daher auch zeitsensiblen Fällen läuft es so ab: man spricht mit der Ebene über einem selbst, das Anliegen wird dann durch sämtliche Instanzen bis ganz nach oben gereicht – also bis ins Vorzimmer. Wenn die Laune es erlaubt, traut sich das Vorzimmer mit dem Anliegen anzuklopfen. Der Weg zurück ist selbstverständlich der gleiche, die Hierarchie muss schließlich gewahrt bleiben. Bei dieser Vorgehensweise kann sich jeder selbst ausmalen, was bei zeitsensiblen notwendigen Entscheidungen am Ende passiert.

Kollegenzusammenhalt

Entweder man hält als Leidensgenossen zusammen (und durch) oder man ätzt hinter dem Rücken gegeneinander, erstattet Bericht nach oben und schleimt sich (damit) ein. Das Fatale: es wirkt! Also besser zweimal überlegen, wem man was erzählt.

Work-Life-Balance

Nach jahrelangem Kampf hat sich das Arbeitszeitmodell zumindest etwas an die standardmäßigen in der "Außenwelt" praktizierten angepasst. Durch die Kündigungswelle vor einem Jahr ist die Personaldecke noch dünner als ohnehin schon. In einigen Abteilungen sind hunderte Überstunden daher keine Seltenheit. Und hier bekommt man als Arbeitnehmer definitiv ein Problem. Wenn man sie nicht bis Jahresende auf ein bestimmtes Pensum reduziert, werden sie gekappt. Nur sind die Möglichkeiten der Kompensation durch Freitage dermaßen eingeschränkt, dass es nahezu unmöglich ist, geleistete Überstunden auch tatsächlich "abfeiern" zu können. Und schwups hat man wieder umsonst gearbeitet.

Vorgesetztenverhalten

Katastrophal! Man weiß nie wirklich woran man ist, heute hü morgen hott. Das gilt nicht nur für die Laune der Spitze (wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte dringend vorher das Sekretariat befragen. Dieser Lerneffekt stellt sich bei den meisten immerhin sehr schnell ein, wenn auch unfreiwillig), sondern auch dafür, was für gut und was für schlecht befunden wird. Das Ergebnis ist eine totale Verunsicherung und bei vielen in der Konsequenz eine Lähmung. Eigentlich motivierte Mitarbeiter (ja auch die gibt es in der IHK Niederbayern) werden so unnötig demotiviert. Mitarbeiterführung existiert als solche nicht.

Interessante Aufgaben

Je nach Abteilung unterschiedlich. Wenn man halbwegs autonom seinen Aufgaben nachgehen darf, was äußerst selten der Fall ist, kann man Glück haben. Zermürbend wird es dann, wenn man jeden einzelnen Arbeitsschritt mit dem Vorgesetzten, der wieder mit seinem Vorgesetzten usw. usf., absprechen muss.

Gleichberechtigung

Bis auf eine Quotenfrau besteht die Führungsebene inklusive der darunterliegenden Bereichsleiterebene aus Männern, die mehrheitlich kurz vor der Rente stehen. Die Folge: verkrustete Strukturen, lähmende und starre Hierarchie. In der IHK Niederbayern gibt es grundsätzlich ein wichtiges Unterscheidungskriterium: Freund der Führungsebene oder nicht? Manche werden eben gleicher behandelt als andere.

Arbeitsbedingungen

Dauerbaustelle IHK: über Jahre hinweg wird an allen Ecken gebohrt und gehämmert. Neben der exorbitanten Lärmbelästigung sind ständige Bürowechsel die Folge. Erstens kennt sich dadurch kaum jemand mehr aus (sehr unprofessionell, wenn man einen Anrufer weiterleiten soll, man aber die Durchwahl durch die ständigen Wechsel nicht kennt). Und zweitens hat man nach dem vierten, fünften und in manchen Fällen sogar sechsten Umzug irgendwann auch einfach keine Lust mehr.

Gehalt/Sozialleistungen

Unterdurchschnittlich, außer man ist gut mit der Führungsebene befreundet. Dann eröffnen sich ungeahnte (und den eigenen Fähigkeiten nicht unbedingt entsprechende) Karriereaussichten, die sich nachhaltig positiv auf das erzielte Einkommen auswirken können. Ansonsten gilt: beim Einstieg extrem hoch verhandeln, denn danach geht nicht mehr großartig viel.

Image

Unverständlicherweise besser als es die Zustände vermuten lassen würde. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die PR-Abteilung alles dafür tut, die Führung in ein gutes Licht zu rücken. Darüber fällt die eigentliche Aufgabe, die Vorteile der IHK als Institution für ihre Mitglieder zu bewerben, oft hinten runter. So wird immer wieder Unmut über "Zwangsmitgliedschaft" und "Zwangsbeitrag" laut, obwohl die IHK eigentlich einen prall gefüllten Bauchladen mit interessanten und teils auch geldwerten Beratungsleistungen anzubieten hätte.
Zum Thema Image braucht man sich bloß die Bewertungen hier auf Kununu ansehen. Zum Zeitpunkt meiner Bewertung (Februar 2021) existieren lediglich zwei aus der Reihe tanzende positive Bewertungen: die erste wurde von der IHK Niederbayern beim Erstellen des Accounts erstellt und die zweite stammt von der PR-Abteilung ... Dazu muss man wohl nichts weiter sagen.

Karriere/Weiterbildung

"Freindalwirtschaft" par excellence: Mittelmäßige Führungspersonen wählen mittelmäßige Anhänger aus, statt beispielsweise Talente zu fördern, die ihre eigene Position bedrohen könnten.
Hoher Beantragungsaufwand bei Weiterbildungen, der in meinem Fall, obwohl gerechtfertigt und vom direkten Vorgesetzten unterstützt, mehrfach umsonst war.


Umgang mit älteren Kollegen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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