Von außen hübsch anzusehen, von innen nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nettes, wertschätzendes Kollegium, welches bemüht ist, zu helfen und unter die Arme zu greifen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Corona-Management: Ein Schutz der eigenen Mitarbeiter findet de facto nicht statt. Es gibt Vermischungen von Gruppen und Erzieherinnen verschiedener Gruppen bei Hochinzidenzen. Corona-Verdachtsfälle spielen keine Rolle, man wird als Mitarbeiter nicht einmal informiert, wenn man mit einer später positiv getesteten Person über einen längeren Zeitraum im selben Raum war. Kurzum: Hier tut jeder, was er will.
Der Arbeitgeber stellt keine Schutzausrüstung in der Form von FFP2-Masken in ausreichender Menge zur Verfügung. Das Tragen der Masken wird nicht konsequent kontrolliert.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeitende als menschliche Wesen begreifen, welche Sorgen und Nöte haben und diese nicht zusätzlich unter Druck setzen. Verträge fair ausgestalten, anstatt Arbeitnehmer bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu übervorteilen (sachgrundlose Befristungen sind beim Träger der Standard).
Arbeitsbedingungen schaffen, in denen Mitarbeitende sich entfalten und ihre Stärken einbringen können anstatt diese zu auszubrennen.
Arbeitsatmosphäre
Wertschätzendes Kollegium, (über)fordernde Aufgaben.
Kommunikation
Ausgeprägter Buschfunk - ansonsten Stille im Wald. Viele Informationen (insbesondere bezüglich Corona, Gruppenschließungen etc.) werden, wenn überhaupt, auf Nachfrage mitgeteilt. Teilweise wissen die Eltern mehr, als das Kollegium.
Work-Life-Balance
In Vollzeit quasi nicht gegeben, keine Zeit bspw. Überstunden abzubauen. Wenn diese genommen werden möchten, muss man "betteln" gehen, dass jemand die Dienste übernimmt. Dienstbesprechungen finden, auch für Teilzeitkräfte, in den Abendstunden statt und sind standardmäßig als Überstunden zu erbringen.
Vorgesetztenverhalten
Ambivalent. Es schwankt zwischen aufdringlich (Verhalten einer Freundin, nicht einer Vorgesetzten) und herablassend.
Arbeitsstellen werden als unbefristet ausgeschrieben. Dies wird im Bewerbungsgespräch nicht thematisiert. Bei Vertragsunterzeichnung in der Geschäftsstelle wird man dann überrumpelt und bekommt einen befristeten Vertrag vorgelegt, nach dem Motto "Friss oder stirb".
Die Befristung wird nach einem Jahr um ein weiteres Jahr verlängert (sachgrundlos).
Interessante Aufgaben
Arbeit in einer "normalen" Kita und die damit verbundenen Aufgaben. Aufgrund der schlechten Personalsituation oft mehr verwalten als gestalten. Idealismus und die Bereitschaft zu mehr als dem Mindestmaß wird hier restlos abgetötet.
Gleichberechtigung
Keine direkte Diskriminierung erkennbar. Als Arbeitnehmer mit Kind zu wenig Entgegenkommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gilt quasi ein Hausrecht. Die Kollegen mit den längsten Zeiten in der Kita setzen sich durch, die Jüngeren haben das nachsehen.
Arbeitsbedingungen
Miserabel. Jeglicher Elan geht nach kurzer Zeit verloren. Verwalten statt gestalten. Kein Interesse an Qualitätsentwicklung erkennbar. Das komplette Thema Inklusion wird bspw. belächelt.
Reparaturen oder das Ersetzen von Geräten finden nicht oder nur nach monatelangem Betteln statt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden Unmengen an Müll produziert und große Mengen Lebensmittel sinnlos weggeworfen. Es werden bewusst Speisen produziert, die Kinder nicht essen möchten, damit sie diese "kennenlernen". Eine ausgeprägte herablassende Grundeinstellung gegenüber armen Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund ist erkennbar.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier verdient die Büroangestellte beim Träger mehr als die staatlich anerkannte Erzieherin. Alle Benefits des Träger beschränken sich auf langjährige Mitarbeiterinnen.
Kinderbonus wird nur bezahlt, wenn der andere Elternteil keine ähnliche Leistung vom Arbeitgeber erhält.
Beitrag zu privater Rentenversicherung nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit.
Weihnachtsgeld anteilig für volle Monate.
Gehaltssteigerungen erfolgen nach längerer Betriebszugehörigkeit und sind an das Absolvieren von Weiterbildungen im Situationsansatz gekoppelt, welche gestrichen wurden.
Image
Träger stellt sich nach außen innovativ und idealistisch dar. Innen ist dieser extrem verkrustet und unflexibel. Große Beharrungskräfte.
Der Inhalt von Image-Filmen spiegelt die Realität nicht wider.
Karriere/Weiterbildung
Interne Weiterbildungen zum Situationsansatz (in Modulen über mehrere Tage), dem Kernstück der Außendarstellung des Trägers, wurden gestrichen und sollen behelfsweise von den Kita-Leitungen in Kurz-Meetings an den Mann gebracht werden, welche nicht stattfinden.