"Familiär. Ehrlich. Mutig" - sie denken dort wirklich, sie wären so. Leider stimmt das nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Stressfreie Arbeit, tolles Team. Mittlerweile grundsätzlich Home-Office möglich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kommunikation, Gehaltsniveau, Egozentrik, Hochnäsigkeit, Bück dich hoch
Verbesserungsvorschläge
Kommunikation muss verbessert werden! Gehaltssituation auch. Pauschal jedem MA 25% mehr bringt Inotec auf ein faires Niveau. Das Geld ist schließlich da!
Und bitte: Versteht endlich, dass ihr eben nicht das tollste Unternehmen der Welt seid, dass die Produkte und das Image so nicht mehr ewig die Kohle reinbringen und dass ein faires, offenes und ehrliches Gespräch oft viele Konflikte im Keim erstickt!
Und übrigens: Eure laut Stellenausschreibung "sehr gut ausgestatteten Firmenwagen" sind alles, aber nicht sehr gut ausgestattet.
Arbeitsatmosphäre
In meiner Abteilung herrscht grundlegend eine recht gute Arbeitsatmosphäre. Das Team ist klasse, Probleme werden gemeinsam gelöst. Eine gewisse Vertrauensbasis sorgt für eine grundlegende Eigenstädigkeit. Stress ist eher ein Fremdwort. Lob ist selten.
Kommunikation
Ganz schwieriges Thema. Ich möchte wirklich nicht den Klassiker "Kommunikation findet nicht statt" nutzen. Aber leider stimmt das so. Es gibt einen monatlichen Corona-Newsletter. Aber zu betrieblichen Themen, als auch zur Entwicklung der Abteilung wird nichts kommuniziert. Selbst auf Nachfrage wird nichts mitgeteilt oder darauf verwiesen, dass Informationen bald kommen werden. Ich habe einmal zu einer Frage zur "an die IG Metall angelehnten" Gehaltserhöhung meine beiden Vorgesetzen und die Geschäftsführung angesprochen. Niemand wollte Auskunft erteilen, obwohl es eine Maßnahme geben wird. Dieses Thema ist wirklich wahnsinnig kritisch. Wer damit leben kann überrascht zu werden und nichts hinterfragt, der mag das okay finden. Alle anderen wohl kaum.
Kollegenzusammenhalt
Wirklich gut. Gerade innerhalb meiner Abteilung müsste ich 5/5 Sternen vergeben. Aber auch darüber hinaus helfen eigentlich alle Kollegen gern, unterstützen, lösen Probleme. Zwar existieren immer ein paar Miesepeter, die maximal Dienst nach Vorschrift machen. Aber wo gibt es das nicht?
Work-Life-Balance
Dank Corona wirklich gut. Erstmal: Stressig wird es selten. Wer einen ruhigen Job sucht, ist hier richtig. Dazu kommt, dass die Firma durch Corona festgestellt hat, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit tatsächlich auch von zu Hause erledigen. Dennoch soll mobiles Arbeiten zukünftig nur eine Möglichkeit neben der Präsenz sein. In meiner Abteilung ist zudem die Unterbrechung der Arbeitszeit für private Termine keine Sache. Mal eben mittags zum Frisör und dafür nachmittags länger arbeiten? Kein Problem!
Zum Thema Home-Office: Auch hier grundsätzlich erstmal Misstrauen durch Personalabteilung. Während der Verpflichtung zum Home-Office in Coronazeiten wurde min. ein Tag Anwesenheit gefordert. Der "dringende betriebliche Grund" war: Kommunikation untereinander. Naja...
Vorgesetztenverhalten
Schwierig. Ich hatte in meiner Zeit zwei Vorgesetze. Der eine interessierte sich nicht groß für seine Rolle als Vorgesetzer. Protokolle vom jährlichen Mitarbeitergespräch wurden nicht angefertigt (auch auf Nachfragen), Zusagen schnell wieder vergessen und auf ein Arbeitszeugnis wegen des Ausscheidens dieses Vorgesetzten am 31.12.21 wartet die Abteilung noch heute.
Der neue Vorgesetzte ist eher konflitscheu. Viel Reden, wenig Machen. Bei Konflikten wird die Personalabteilung vorgeschoben. Von Unterstützung ist dann nichts mehr zu spüren. Durchsetzungsvermögen ist ebenfalls nicht vorhanden.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich ein spannender Job mit einer guten Mischung aus Kundenkontakt, interner Koordination, Dienstreisen und Schulungen. Allerdings viel Ausbaupotential im Umfang und der Verantwortung. Leider ungenutzt.
Gleichberechtigung
Unsere Abteilung ist rein männlich, dafür aber mit mehreren Nationalitäten besetzt. Grundsätzlich gibt es, nach meinem Wissen, nur eine weibliche Führungskraft, von einer einfacher Teamleitung mal abgesehen. Zu laute Frauen werden gern auch gegangen.
Umgang mit älteren Kollegen
Passt. Ich glaube, hier kann man stressfrei in Rente gehen. Wenn auch mit wenig Kohle bis zum Schluss.
Arbeitsbedingungen
Heizung durch Klimaanlage an der Decke. Führt zu sehr trockener Luft, schlechter Heizeigenschaften generell und Gebläse ins Gesicht. Schlechter Telefonempfang im Gebäude, gilt auch für die Diensthandys. Einrichtung okay, Neubau vom Hauptgebäude erst rund 15 Jahre alt. Ergonomie ist kein Thema, ansonsten aber alles in Ordnung. IT-Ausstattung eher positiv.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kann ich nicht so gut beurteilen. Allerdings wird der Müll im Büro sehr häufig geleert, da könnte in die Plastikmülltüte vermutlich noch mehr rein. Zentrale Altpapaiersammlung. Aber echt nicht mein Gebiet im Hause.
Gehalt/Sozialleistungen
Das ist nun leider wirklich ein Punkt. Man sieht sich als innovatives, mittelständiges Familienunternehmen. Bei 80 Mio. Umsatz stehen gut 20 Mio. Gewinn. Und dennoch sind die Löhne deutlich unter dem, was tarifgebunden fällig wäre. Bei meiner Stelle sind es rund 1.000,-€ weniger pro Monat gewesen. Keine Zielprämien. Außerdem deutliche Ungleichbehandlung von Mitarbeitern, die vergleichbare Fähigkeitenmixe mitbringen, gleichzeitig beginnen und die selben Aufgaben übernehmen. Vierstellige Unterschiede/Jahr sind da möglich.
Mittlerweile gibt es ein Job-Bike. Damit hat man das Rad neu erfunden, so glaubt es die Unternehmensleitung zumindest.
Wer hier arbeitet hat entweder niedrige Ansprüche, fügt sich und bückt sich hoch oder hat schon mal sechsstellig im Lotto gewonnen. Alleinverdiener mit Eigenheim ist hier nicht denkbar.
Image
Die Qualität der Produkte, die Produktion in DE und die Innovationsfähigkeit haben dem Image in den letzten 25 Jahren stark geholfen. Leider sinkt ebendiese Innovationsfähigkeit ständig und Probleme mit Neuprodukten (Vorstellugn auf Messe, aber trotzdem jahrelang nicht lieferbar) führen zu einem beständigen Abfall des Image. Das will leider niemand in Führungsposition wahrhaben, denn noch fließt die Kohle.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen sind gern gesehen. Ich habe in zwei Jahren zwei Weiterbildungen durchführen dürfen. Karriereperspektiven eher mau. Hier gilt leider tatsächlich "bück dich hoch".