Meiner Meinung nach, sollte man die Geschäftsführung mit Vorsicht genießen; Arbeitsbedingungen fand ich durchwachsen...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die inhaltliche Arbeit, solange einem nicht reingeredet wird von weniger Sachverständigen. Und das Geschäftsmodell. Aber selbst das ist ja nicht originär von der Geschäftsführung entwickelt worden sondern wurde, nach meinem Eindruck, von außen herangetragen...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Organisation.
Verbesserungsvorschläge
Den ganzen "Führungsstil" würde ich verbessern. Falls man das so nennen möchte.
Ich persl. denke, Respekt muss man sich verdienen und nicht pro forma verlangen.
Auch bin ich der Meinung, dass man Absprachen einhalten sollte, - vor allem, wenn man in der Geschäftsführung und ein redlicher Unternehmer sein möchte. Verträge mit seinem Team sollte man insbesondere einhalten.
Zu seinem Wort stehen und loyal sein zu seinem Team. Dazu kann auch die Beteiligung an der Einrichtung eines Homeoffice-Arbeitsplatzes gehören, - wenn die Geschäftsführung diese Arbeitsweise explizit so bevorzugt. HomeOffice ist nicht nur eine Sparmaßnahme!
Ich finde, man sollte sich z.B. auch nicht nach Telefonkonferenzen aus der Gruppe der Gesprächsteilnehmer verabschieden und dann noch stillschweigend 20 Minuten lang heimlich das Gespräch mitanhören, - welches zwei andere Teilnehmer (vermeintlich unter sich) weiterhin führen, um sich dann unmittelbar lautstark einzubringen. Ich persl. denke auch, dass es nicht zu einer vertrauensbildenden Maßnahme und Wertschätzung beitragen kann, sich alle E-Mails seiner Beschäftigten durchzulesen um dann einzelne - völlig belanglose - Formulierungen durchzusprechen.
Arbeitsatmosphäre
Nach meiner Meinung sollte man den Arbeitsvertrag ganz besonders aufmerksam lesen (und Anpassungen verlangen) - denn ich finde, meiner war nicht vom Geist des Fairplay durchdrungen (liest man erst "gegen den Strich" wenns darauf ankommt), sondern zum einen in einem altbackenen Obrigkeitston verfasst und zum anderen konnte auf Grundlage dessen - nach meiner Erfahrung - schnell von der GF verlangt werden, dass Mehrarbeiten auch Sonn- und Feiertags zu verrichten sind - unter einer möglichen Androhung von Vertragsstrafen bei einer eventuellen Verweigerung zu dieser Mehrarbeit. Die
Arbeitsatmosphäre war, wie ich finde, auch geprägt durch unnötigen Druckaufbau durch permanente Kontrolle durch die Geschäftsführung - wahrscheinlich bedingt durch fehlendes KnowHow.
Kommunikation
Kommuniziert wurde - wie mir scheint - schon einiges, aber ob es immer so den Tatsachen entsprach, was die GF von sich gab, sollte jeder für sich selbst beurteilen. TIPP: Alles schriftlich geben lassen. Über die genaue Zusammensetzung von Rechnungen (und
damit auch von Umsätzen und Ergebnissen) wurde man meiner Meinung nach im Unklaren gelassen. Dennoch wurden Zahlen so durch die Geschäftsführung festgelegt (nach meiner Beobachtung aus dem Bauch heraus), dass permanenter Leistungs- und Überwachungsdruck entstehen konnte, wie ich finde.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen könnte wesentlich besser sein wie ich finde.
Work-Life-Balance
Ich habe den Eindruck, es wurde das Paradies in der Zukunft versprochen, etwa in der Art "nächstes Jahr wird alles weniger stressig" - aber wer kennt es nicht: es wird (bestimmt) nie weniger, bis man dann geht (oder gegangen wird) und neue Leute den gleichen Versprechungen hinterherjagen.
Zum Beispiel könnte es sein: Man nimmt sich an Geburtstagen explizit frei - und macht dies evtl. auch im Vorstellungsgespräch zu einer der Einstellungsbedingungen - dennoch könnten (irrelevante) Meetings im Kalender eingetragen werden, Geburtsdaten von der GF in der Belegschaft geteilt werden und die Anwesenheit beim Meeting zur Pflicht erklärt werden. Die Work-Life-Balance könnte, nach meiner Erfahrung, wesentlich besser sein, wenn nicht die einen Kollegen null Überstunden machen würden - und die anderen mehrere hundert...
Vorgesetztenverhalten
Äußerungen der Geschäftsführung würde ich mit besonderer Vorsicht genießen und sollte man sich, wie ich finde, besser schriftlich mit Unterschrift bestätigen lassen, v.a. bzgl. der Dienstwagen... und Überstunden. Was VOR dem Arbeitsvertrag versprochen werden könnte (man müsse nicht mehr arbeiten als die vereinbarten Stunden), könnte schon ganz anders im schriftlichen Vertrag klingen (vor allem bezüglich Überstunden, Arbeitsort, arbeiten an Sonn- und Feiertagen...). - Auch während des Arbeistverhältnisses -
wurden nach meiner Erfahrung - Versprechungen gemacht, die eine Woche später geleugnet wurden... - Das ist wenig anständig wie ich finde und irgendwie 20. Jahrhundert.
Interessante Aufgaben
Wenn man echtes Interesse an den Tätigkeiten hat, kann man hier sicherlich seinen Traumjob finden, vor allem wenn man sich mit kompetenteren und engagierteren Kollegen zusammen tut. Das kann es richtig Spaß machen, und
man kann auch gut Stunden schreiben. Gott sei Dank gab es solche fähigen und engagierteren Kollegen auch.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeit war im HomeOffice und in Reisetätigkeit. Meiner Erfahrung nach, musste man sich seine Büroausstattung (bei mir Bürostuhl und Drucker) selbst finanzieren. Der gestellte
(und selbst zu wartende) Laptop (13 Zoll) ist unzureichend (zu klein) für herausfordernde Office-Anwendungen und wenig professionell - wenn man mal an die BildschirmVO denkt - und an die eigene Gesundheit. Auch trägt man nach meinem Eindruck das
Versicherungsrisiko zu Hause selber, zusätzlich Heizkosten, Strom etc. - Man muss zudem für sich selbst herausfinden ob man den ganzen Tag allein "im Büro" sein möchte (ich war und bin auf jeden Fall effizienter) - aber es fehlt auf Dauer doch der Kollegen-Small-Talk, der fachliche Austausch und der gemeinsame Kaffee...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wurde nach meiner Erfahrung gerne über das Ehrenamt und Bahnfahrer gespottet (freilich ohne aber einen vorvertraglich zugesicherten Dienstwagen bereitzustellen).
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe den Eindruck, dass das Gehalt unter dem Durchschnitt ist, wenn man Akademiker ist, die entsprechenden Kompetenzen mitbringt (sowie Vergleichsangebote auf den gängigen Plattformen übermittelt bekommt) - und den Weg der GF mitgehen soll.
Für andere mag es hinreichend sein.
Image
Ich persönlich denke, dass Image nur eine Rolle spielt (wirken kann) wenn man es selber aktiv pflegt. Das war wirklich ein Totalausfall in jeder Hinsicht, wie ich persönlich denke. Man stelle sich irgendeine Firma vor, die es auch nach acht Monaten nicht schafft (bei intensiven Bemühungen eines Mitarbeiters), eine einheitliche E-Mail-Signatur zu erstellen. Das wäre bestimmt kaum zu glauben. Es sagt sehr viel aus.
Karriere/Weiterbildung
Mir scheint, Weiterbildungen werden versprochen, aber auch nur nach dem Gießkannenprinzip und nach Gutsherrenart gewährt - statt einen konkreten Weiterbildungsplan für die Belegschaft zu führen; mit konkreten marktwirtschaftlich orientierten Zielen...