Gemischte Erfahrungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegenzusammenhalt, flexible Arbeitszeiten, Konferenzteilnahme, Abwechslungsreichtum und Eigenverantwortung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unscharfe Zielsetzungen, verbesserungswürdige Kommunikation mit Führungskraft, "Zweiklassengesellschaft" (Stipendiaten vs. Tarifbeschäftigte)
Verbesserungsvorschläge
Wertschätzung von Fähigkeiten außerhalb der reinen Fachkenntnisse (Softskills) und deren Förderung sollte gesteigert werden. Promotion Plus war ein guter Ansatz.
Führungskräfte-Training/Coaching
Kommunikation
Wenn Meetings mit dem Prof. ein ums andere mal verschoben werden und z.T über mehrere Monate nicht stattfinden, erhöht das nicht eben die zielorientiertheit des Arbeitseinsatzes. Postdocs mit eigenem Verantwortungsbereich/eigener Entscheidungsbefugnis als mittlere Hierarchieebene könnten auch helfen.
Kollegenzusammenhalt
Gute Zusammenhalt unter den Mitarbeitern, sehr ausgeprägte Kultur von Social Events aller Art. Die meisten Türen stehen jederzeit offen (sofern nicht buchstäblich, so zumindest im übertragenen Sinne) und die Aussage "Es gibt keine dummen Fragen." wird hier gelebt.
Vorgesetztenverhalten
Das Bewusstsein dafür, dass ein Prof. gegenüber seinen Mitarbeitern eine Führungskraft ist, und was es bedeutet der Rolle als Führungskraft gerecht zu werden, ist - sagen wir mal - ausbaufähig. Realistische Zielsetzungen und klare Priorisierung hätte so vieles einfacher und sicher so manches erfolgreicher gemacht.
Interessante Aufgaben
Ausgesprochen vieltfältige Betätigungsmöglichkeiten, auch außerhalb der eigentlichen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit (z.B. Lehre).
Umgang mit älteren Kollegen
Kollegen +45 sind nicht zuletzt aufgrund der derzeitigen Hochschulpolitik leider Mangelware.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie an vielen Stellen in der Wissenschaft existiert auch hier leider eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Doktoranden als Angestellte nach TVÖD incl. aller dazugehöriger Leistungen und Doktoranden als Stipendiaten ohne Sozialversicherung. Böse Zungen behaupten, es handele sich hierbei um staatlich sanktioniertes Sozialdumping.
Image
Durchschnittliches Wissenschaftliches Institut. Weder besonders herausragende, noch minderwertige Forschung.
Karriere/Weiterbildung
Doktoranden ein vermindertes Gehalt (Teilzeitgehalt bei voller Arbeitszeit) zu zahlen wird oft damit begründet, dass diese durch die Promotion an ihrer persönlichen Weiterbildung (sprich: Karriere) arbeiten würden. Gleichzeitig macht das verminderte Gehalt sie zu billigen Arbeitskräften. Nach 5 Jahren hat der durchschnittliche Promotionsstudent vor allem ein Interesse: Die Promotion abschließen. Nach 5 Jahren ist ein Promotionsstudent nicht nur eine billige, sondern eine billige und gut ausgebildete Arbeitskraft, die möglichst lang zu halten im Interesse des Arbeitgebers ist. Wie Beispiele aus anderen Instituten zeigen, muss eine Promotion nicht 5, 6 oder 7 Jahre dauern. Wenn es nur um die Karriere geht, kommt man ohne Promotion (zumindest, wenn sie so lange dauert) sicherlich schneller zum Ziel.