Nur Abzuraten!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vorgesetztenverhalten, hohe Arbeitslast (50h/Woche), hoher Druck durch spontane und kurzfristige Deadlines
Verbesserungsvorschläge
Bei der Auswahl der Führungskräfte nach Kompetenz und Eignung entscheiden und nicht nach Sympathie
Arbeitsatmosphäre
Einige Führungskräfte vergeben zusätzliche Aufgaben nach Sympathie, oft an neue Kollegen. Dies belastet die ohnehin hohe Arbeitslast und beeinträchtigt die Atmosphäre, da es sich meist um unnötige Aufgaben handelt. Die Arbeitsverträge sind projektgebunden und laufen oft nur zwei Jahre. Vertragsverlängerungen sind trotz guter Leistung, kollegialem Verhalten und bewilligter Projekte nicht garantiert, wenn die Sympathie zum Vorgesetzten fehlt. Gleichzeitig werden Verträge von weniger leistungsstarken Kollegen verlängert, wenn Sympathie besteht – ein inakzeptables Verhalten. Besonders problematisch: Kollegen ohne Verlängerung arbeiteten teils noch unbezahlt an ihrer Dissertation, oft in versicherungstechnisch unsicheren Verhältnissen. Da Führungskräfte die Dissertationen korrigieren müssen, kam es vor, dass diese bei unbeliebten Kollegen schlicht ignoriert wurden, ohne Rückmeldung. Dieses Vorgehen ist in jeder Hinsicht ein No-Go!
Kommunikation
Es werden bei der Bearbeitung einer Sache (wenn überhaupt) immer nur die nötigsten Infos rausgegeben. Auf E-Mails wird teilweise gar nicht geantwortet. Es wird gerne von oben herab kommuniziert. Um Projektanträge zu korrigieren oder um VÖs zu begutachten bekommt man häufig sehr spät Bescheid, wodurch die Deadline extrem knapp ist. Dadurch muss man alles andere liegen lassen, um das dann zu machen. Dieses Verhalten wird erwartet.
Kollegenzusammenhalt
Das variiert je nach Bereich. Die Kollegen sind überwiegend im selben Alter (30 ± 5 Jahre), dadurch findet man gleich zu Beginn der Tätigkeit Anschluss zu den Arbeitskollegen. Da einige Führungskräfte eher spalten in Kollegen die einem sympathisch und unsympathisch sind, entstehen hier Lager.
Work-Life-Balance
Mit der eigenen Projektarbeit, den Nebenaufgaben (z.B. Vorlesungsbetreuung) und dem Akquirieren neuer Projekte hat man eigentlich genug zu tun. Es sollen jedoch neue Vorlesungen erstellt werden und es finden viele interne Veranstaltungen statt, die in meinen Augen überwiegend überflüssig sind. Diese weiteren Aufgaben sind sehr aufwendig und werden an die Mitarbeiter abgegeben. Durch diese weiteren Aufgaben und einem schrumpfenden Personal steigt die Arbeitslast, wodurch man eher 50h/Woche (ohne an der Dissertation zu arbeiten) hier arbeitet. Es gibt Kollegen die deswegen schon einige Nachtschichten geschoben haben. Das Schreiben der Dissertation kommt noch oben drauf. Dieses Problem wird von der Führung ignoriert.
Vorgesetztenverhalten
Man ist komplett von der Gnade des Vorgesetzten abhängig. Einige Vorgesetzte verhalten sich komplett unfair. Das ist bei der Verteilung von zusätzlichen Aufgaben, den Vertragsverlängerungen und beim Einreichen der Dissertationen so. Kompetente Kollegen werden wegen fehlender Sympathie abgestraft und teilweise beleidigt. Respektvoller und fairer Umgang geht anders! Gleichzeitig werden Kollegen, die weniger geleistet haben, wegen der Sympathie befördert. Häufig werden wichtige Informationen vom Vorgesetzten gar nicht bzw. ziemlich spät erwähnt, wodurch sich die Arbeit erschwert. Es wird auch gerne unnötig Druck auf Mitarbeiter ausgeübt, indem erfundene Deadlines gemacht werden, die extrem kurz sind (< 1 Tag Bearbeitungszeit). Die Vorgesetzten selbst brechen oft Deadlines und vergessen auch mal verabredete Termine. Aufgrund ihrer geringen Berufserfahrung nach dem Studium weisen die Vorgesetzten nicht viel fachliche Kenntnisse auf. Diese mangelnden Kenntnisse werden mit eiserner Faust durchgesetzt, Gegenvorschläge werden teils als Majestätsbeleidigung gesehen. Der Professor verhält sich respektvoll, bekommt aber wenig vom Tagesgeschäft mit. Er zeigt wenig Interesse dies zu ändern.
Interessante Aufgaben
Das variiert nach Projekt. Zusätzlich gehört die Vorlesungsbetreuung zu den Nebenaufgaben und es fallen meist noch weitere sowie auch unangenehme Aufgaben an.
Arbeitsbedingungen
Noch sehr viel Papierkram, Unterschriften muss man sich persönlich holen. Eine Software, wo der Vorgesetzte einfach nur bestätigt (z.B. bei einer Bestellung), gibt es nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird nach TVÖD gezahlt. Bei Ingenieurdienstleistern und -büros bekommt man meistens weniger Geld, in den aller meisten Industrieunternehmen bekommt man mehr Geld.
Image
Auf die Außendarstellung wird penibel geachtet. So finden aufwendige Veranstaltungen mit Kleinkinderspielen (z.B. Verstecken) für Studenten statt, wo so gut wie kein Student hingeht. Aussagen des Professors zum Klimawandel schaden dem Image.
Karriere/Weiterbildung
Aufgrund der hohen Fluktuation des Personals und des immer weiter schrumpfenden Personals kann man relativ schnell und leicht eine Position als Gruppen- oder Bereichsleiter erhalten. Leider ist die Besetzung von der Gnade der Führungskraft abhängig und es wird eher nach Sympathie als nach fachlicher sowie persönlicher Eignung entschieden.
Von der Uni werden zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten. Inwiefern diese Angebote wirklich der eigenen Karriere weiterhelfen, muss jeder für sich entscheiden. Diese Weiterbildungsmöglichkeiten müssen jedoch beim Vorgesetzten erkämpft werden.