Eine Erfahrung die ich mir hätte sparen können und auch wirklich keinem empfehlen kann!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass ich dort nicht mehr beschäftigt bin.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Umgangsform
-Willkür, die Laune des Vorgesetzten bestimmt deinen Arbeitstag
-Fehlende Anerkennung
-Druck und Drohungen auf allen Ebenen (außer in tatsächlichen umsatzbringenden Projekten)
Verbesserungsvorschläge
Zwingend ein autodidaktisches Training für die Personalabteilung. Die Stärken der Mitarbeiter erkennen und fördern.
Mehr Konzentration auf die tatsächlich umsatzbringenden Projekte und nicht auf das zermürben und demotivieren der Mitarbeiter.
Selbstreflektion in der Art und Weise wie man seine Kollegen behandelt und wie das ankommen könnte. In die Situation eines Kollegen wird sich hier nicht versetzt.
Vorher rechtlichen Rat einholen, wenn man gegen Mitarbeiter vorgehen möchte. Mein Anwalt hat sich über eine Abmahnung, die nachweislich und schriftlich (durch eigene E-Mails vom Arbeitgeber) widerlegt haben, bepisst vor lachen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist davon geprägt, auf eine neue E-Mail mit Beanstandungen seitens der Personalabteilung zu warten und sich entsprechende Gedanken und Sorgen machen zu müssen. Mir wurde sehr schnell das Gefühl vermittelt, dass es persönliche negative Gefühle gegen mich gibt. Nachdem aber auch neue Mitarbeiter entsprechend behandeln wurden, ist mir klar geworden dass es sich hierbei um die DNA der Firma handelt. Keine gute Atmosphäre wenn man nicht vollständig gleichgeschaltet ist.
Kommunikation
Kommunikation wird überwiegend per E-Mail durchgeführt. Einfache Anfragen, Problemchen oder ähnliches werden nicht auf dem "kleinen Dienstweg" final geklärt, sondern über ewige E-Mails seitens der Personalabteilung. Hier wird übersehen, dass man ein kleines Unternehmen ist und die Vorteile davon nutzen sollte.
Vorgesetzte finden die Begrifflichkeit "Befehle erteilen" super. Man wird mehrmals darauf hingewiesen, dass "Weisungsbefugnis des Arbeitgebers" ja eigentlich wie ein Befehl anzusehen ist, nur nicht ganz so toll. Gerne wird dann hierzu auch ein extra Timeslot in Meetings genutzt um eine Präsentation dazu zu gestalten. Das persönliche Gefühl hierbei: Man hat sich bei der Bundeswehr verpflichtet und lebt in einem falschen Film.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt passt, solange man die bundeswehrähnlichen hierachischen Strukturen akzeptiert und sich entsprechend unterordnet. Sehr gut zu erkennen bei langjährigen Mitarbeitern. Nimmt man jedoch das Versprechen "flache Hierachien" ernst, ist man ganz schnell raus aus dem inneren Zirkel. Flache Hierachie bedeutet hier AUSSCHLIEßLICH das "Du" über alle Ebenen.
Mobbing auf hohem Niveau - Es wird von jedem Mitarbeiter Geld zu Geburtstagen anderer Kollegen eingsammelt, tolle Sachen gekauft und dann feierlich im Büro übergeben. Einzelne Mitarbeiter werden dann aber gerne vollständig ausgelassen und die Firma überreicht nicht mal eine Karte zum Geburtstag. Selten so offensives Mobbing gesehen.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist hinsichtlich Arbeitszeiten und Felxibilität seitens des Arbeitgebers gut. Bezieht man allerdings mit ein, dass man nach der regulären Arbeitszeit sich weiterhin Gedanken um die wohl nächsten Unfairheiten und Willkür der Personalabteilung machen zu muss, dann stampft das die Vorteile vollständig ein. Lieber 9to5 und danach abschalten können.
Vorgesetztenverhalten
Katastophe. Noch nie so etwas gesehen. Vollständige Willkür, Cholerische Anfälle und Mobbing an der Tagesordnung. Hier spricht der Vorgesetzte auch selten von sich als Person, sondern eher von seiner Rolle. Ein Beispiel: Wenn du Ausstattung für das Fahrzeug benötigst, hast du den "Fuhrparkmanager" (sprechende Person) zu fragen. Auf den Hinweis dass die Geschäftsführung informiert wurde, wird nach dem Motto "da fragt man nicht IRGENDJEMANDEN" pampig geantwortet.
Solch Kleinigkeiten werden dann gerne genutzt um Mitarbeiter im JourFixe bloß zu stellen.
Geschäftsführung an sich gut/nett. Leider gleitet das gegründete Unternehmen zusehends aus den Händen der Geschäftsführung und der Wille zu notwendigen Nachsteuerungen ist nicht gegeben.
Interessante Aufgaben
Projekte super. Sehr interessant und spannend. Hier kann man auch etwas bewegen. Intern übertragende Aufgaben sind eher schwierig. Der Wille zur Veränderung und Auffrischung von Ablaufen wird sehr schnell erstickt. Die Kritik dann teilweise nicht nachvollziehbar, weshalb die Motivation hierfür schnell nachlässt - bis hin zur absoluten Demotivation interne Aufgaben zu übernehmen.
Gleichberechtigung
Kann ich nicht beurteilen. Es war nur eine Frau angestellt, die nach der regulären Arbeitszeit aktiv war (Reinigungskraft)
Umgang mit älteren Kollegen
Grundsätzlich ok. Teilweise aber ein Aufblitzen von weniger resprektvollem Verhalten in Meetings. Das würde ich jedoch in einer normalen Firma als normale Streitkultur bewerten. Hier - keine Ahnung
Arbeitsbedingungen
Gut ausgestattete Räumlichkeiten, schwierige Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hierzu wurde wenig gesagt oder beigesteuert. Als Dienstwagen gerne auch Dieselverbrenner.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ok, allerdings wird persönliche Dankbarkeit für Benefits erwartet. Dass man offensiv damit um Mitarbeiter wirbt und somit die Benefits auch Bestandteil des Gesamtpaketes sind bleibt dabei unbeachtet. Dass es in anderen Firmen strengere Regelungen gibt, wird oft erwähnt. Allerdings eher selten bis gar nicht, dass es in anderen Firmen auch deutlich bessere Angebote und emotionsloserer Umgang damit existiert. Es wird gerne damit gedroht Benefits abzuschaffen. Eine 1% Regelung und zusätzlich ein zu führendes Fahrtenbuch habe ich vorab auch noch nie gesehen. Reiner Kontrollmechanismus.
Image
Nach außen hin wird viel Wert darauf gelegt besser aufzutreten als man seine Mitarbeiter behandelt.
Karriere/Weiterbildung
Bedingt vorhanden. Vorschläge zur Weiterbildung können eingebracht werden, Aufwand dazu jedoch Behördengleich. Schriftliche Begründung und elendig lange Diskussionen bezüglich der Umsetzung nehmen einem die Lust das Thema anzusprechen.