Zwischenmenschliche Katastrophe
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die oberste Führung und den Kollegenzusammenhalt. Tatsächlich wurde man einige Male überrascht, dass doch die angepriesene Flexibilität möglich ist und die Größe des Unternehmens im positiven Sinne genutzt wurde. Es gab einige wenige Momente wo ich dachte: "Okay das ist wirklich nett, dass müsste die Firma nicht machen. Vielleicht ist es alles ja doch nicht so schlimm oder das war nur eine Phase."
Leider hat bei der IS jeder Gefallen seinen Preis und somit ist jegliche positive Stimmung schnell wieder verpufft.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Personalführung.
Dieses extrem zentrale Thema bestimmt halt die allgemeine Stimmung und ist bei der IS in einer solch extremen Weise negativ wie ich es nie erlebt habe.
Nach anfänglicher Euphorie kam das böse erwachen. Da kein Austausch darüber möglich bzw. gewünscht war, blieb nur zu gehen.
Verbesserungsvorschläge
Vollständige umstrukturierung der Führungsebene. Wer im Thema gut ist, ist lange nicht gut mit Menschen. Der Laden hat Potenzial, keine Frage. Aber mit den falschen Leuten am Ruder wird man nie vom Fleck kommen. Vor allem das gesamte Thema Personal muss in andere Hände, die Unternehmenskultur wirkt harmonisch aber sobald die Themen ansatzweise "kritisch" werden ist der Umgang nicht akzeptabel. Es gibt überhaupt keinen "Wir gehen das Thema an, klären das als Team und gehen gemeinsam gestärkt und vereint aus der Sache heraus". Mit cholerischen Ausfällen und niedermachen formt niemand ein Team oder einen Zusammenhalt und ohne das kann man kein Unternehmen für die Zukunft rüsten.
Arbeitsatmosphäre
Zusammenarbeit mit dem Projektvorgesetzten sehr harmonisch und angenehm und damit sehr effektiv. Jedoch auf Seiten der Personalverantwortlichen sehr unharmonisch, teils cholerisch und unberechenbar. Es wird extreme Dankbarkeit erwartet, Samstagsarbeit ohne Ausgleich und wenn dies nicht gezeigt wird, dann wird es mal sehr laut und ausfällig. Beispiel sind Drohung von Kündigung, absage von Team bzw. Firmenevents, hinterfragen jeglicher Qualifikation von den MA. Es ist nicht verwunderlich, dass sich die MA Anzahl über die letzten Jahre sehr reduziert hat obwohl immer kommuniziert wird, dass man wachsen will. Die eigenen Kommunizierten Werte werden nur sehr einseitig gelebt.
Kommunikation
Auf Projektebene Top, auf Personalebene nicht. Zwischen Tür und Angel wird etwas besprochen, wie es in kleinen Unternehmen üblich ist und dann folgt eine E-Mail mit Umfang eines Romans wo alles besprochene und eigentlich geklärte nochmal kritisiert und hinterfragt wird. Die eigentlichen kurzen Wege des Unternehmens sind so quasi wertlos und man kann sich auf kein gesprochenes Wort verlassen.
Auf der Personalebene wird trotz sehr kurzen Dienstwegen und kleiner Firma gern der Weg per Mail in Romanumfang gesucht. Kein Anruf oder ein Gespräch wo man Themen besprechen und sich dazu auch äußern kann. Es gibt einen E-Mail Roman oder einen spontanen cholerischen Anfall ohne Ankündigung im JF.
Kollegenzusammenhalt
Sehr gut. Durch das gemeinsame "Leiden durch Personalvorgesetzten" entsteht eine Verbindung. Es wird sich gegenseitig geholfen und aufgebaut. Anders wäre ein ansatzweise erfolgreiches Arbeiten auf Projektebene nicht möglich gewesen.
Work-Life-Balance
Flexibel. Es gibt Tage mit 12 Stunden Arbeit und es werden keine Stunden aufgeschrieben, aber wenn man mal früher geht wird auch nichts gesagt. Arzttermine o.Ä. in der Arbeitszeit waren nie ein Problem, solange auf Projektseite alles passt. Insgesamt also ausgeglichen. Wenn jedoch wiederholte, regelmäßige Samstagsarbeit ohne Notwendigkeit verlangt wird und ohne jeglichen Ausgleich, kann kann man nicht mehr als 2 Sterne für diesen Punkt geben.
Vorgesetztenverhalten
Auf Projektebene TOP, aber in diesem Fall stinkt der Fisch nicht vom obersten Kopf.
Auf Personalebene Katastrophal, es fehlt einfach an allem.
Es wird kommuniziert, das jede Meinung respektiert und geschätzt wird, aber bei Alternativvorschlägen von MA wird es gern mal Laut und Cholerisch. Es wird rumgeschrien und MA werden vor der Gruppe "Vorgeführt". Es gibt keine gesunde Streitkultur und es ist nicht möglich Themen vernünftig zu besprechen. Es gibt die Meinung von oben und es zählt kein logisches Argument. Es wird Professionalität geprädigt und erwartet, aber sehr unprofessionell und auf emotionaler Ebene zurück argumentiert.
Die Personalführung ist abenteuerlich. Ich bin noch nie aus einem MA Gespräch, indem ich sehr gut bewertet wurde, so negativ gestimmt und unmotiviert rausgegangen. Allgemein ist auf der Position einfach keine Führungskompetenz vorhanden.
Ein weiteres großes Problem auf Personalebene ist die Kompetenz. Es fehlt an absolutem Basiswissen in einfachem Arbeitsrecht. Beispielsweise wird ohne Vorwarnung einfach mal bereits genehmigter Urlaub storniert und wenn man darauf hinweist, dass das nicht rechtens ist gibts als Argument zurück: "Doch, das darf ich".
Interessante Aufgaben
Spannend waren die Themen auf jeden Fall.
Gleichberechtigung
Schwer zu bewerten, da hier nur eine Frau gearbeitet hat und das war die Reinigungskraft.
Umgang mit älteren Kollegen
Nichts negatives aufgefallen.
Arbeitsbedingungen
Ausgehändigtes Diensthandy und Laptop waren gebraucht und ich konnte nicht wählen, welchen Anbieter ich möchte.. Auf meinen Hinweis, dass mein Touchpad vom Laptop nicht funktioniert und ich das gern hätte, weil ich viel damit arbeite, z.B. bei Zugfahrten gab es als Antwort: "Ja ich selber benutze das nicht so viel"
Hier könnte auf jeden Fall mehr investiert werden. Nicht voll funktionierende Technik in einem IT Beratungsunternehmen ist schon sehr
gegensätzlich zu den eigenen Ansprüchen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Allgemein ist das Thema nicht sehr präsent im Unternehmen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist okay. Die Benefits sind nett. Aber es wird EXTREME Dankbarkeit erwartet für alles, was das Unternehmen tut. Als würde man nicht jede Woche mehr als 40 Stunden für die vertraglich vereinbarten Leistungen arbeiten. Und selbst beim vereinbarten Bonus wird dann im Nachhinein noch geknausert und getrickst. Wie genau getrickst wurde kann ich nicht genau sagen. Auf meine mehrfachen Nachfragen, wieso es jetzt weniger ist, wurde einfach nie wieder geantwortet.
Image
Wie man an den anderen Bewertungen sehen kann ist das Image besser als die Realität.
Karriere/Weiterbildung
Es wird viel Versprochen und teilweise eingehalten. Versprochene Aufstiegschancen werden wegen Kleinigkeiten einfach gecancelt. Schulungen werden angeboten, aber man sollte es nicht wagen überhaupt nachzufragen, ob man die Schulung nicht in der Woche machen könnte und nicht unbezahlt am Samstag.