Hands-on im SoMe-Marketing mit allen positiven als auch negativen Seiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
+ Home Office
+ Hunde im Office erlaubt
+ Mitarbeiter Events, sogar virtuell während Corona
+ Ausgebautes internes Netzwerk (Influencer-Recherche)
+ Nutzung von Slack, Monday
+ Firmenhandy
+ Freundliches Aufnehmen neuer Mitarbeiter
+ Flache Hierarchien
+ Multitalent Office Managerin (Führt sogar Excel-Workshops)
+ Möglichkeit bei Kundenterminen über Nacht in der jeweiligen Stadt zu bleiben oder gar die Flüge/Zugstrecken anders zu legen, um in die Heimat zu fahren
+ Gefüllte Bar (kostenloser Zugriff für Feierabendbier und co.)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Mangelnde technische Ausstattung + keine offene Kommunikation der Nutzbarkeit von bspw. Bildschirmen im Home Office
- Keine gesonderten (schalldichten) Räume für Meetings
- Keine Mülltrennung/geringes Umweltbewusstsein
- Müllentsorgung mangelhaft (Bsp.: Trennung generell/ Und Papier/Kartons zu kleine Mülltonne)
- Geschirr türmt sich auf der Spüle
- Im Badezimmer wird die Handtuchrolle nicht ausgetauscht, man muss es selbst tun (keiner fühlt sich zuständig, bis man es selbst macht)
- Tische werden von den Mitarbeitern nach dem Benutzen nicht abgewischt
- Buddy-Funktion nicht gut ausgebaut
- Arbeit trotz Krankheit für Übergabe nötig/unabdingbar + Erreichbarkeit muss trotz Krankschreiben gegeben sein
- Zu viele Dokumente um eine Projektübersicht innerhalb der Teams zu schaffen
- Zu geringe Anzahl an Creative-Mitarbeitern in der Konzeption - verglichen zu PM's und insbesondere Kunden-Anfragen
- Paketannahme durch große Lieferungen muss von der DHL selbst getragen werden, weshalb Mitarbeiter zum Tragen helfen, geholt werden (Lautstärke nimmt zu, Konzentration nimmt ab)
- Onboarding zu viel Firmengeschichte, weniger Einarbeitung der Grundlagen
Verbesserungsvorschläge
- Klare Regeln und Strukturen
- Mitarbeiterführung in kleineren Teams
- Mitarbeiter-Zugänge sollten gesammelt abgelegt werden, damit man diese nicht immer wieder danach fragt
- Mülltrennung in der Küche ermöglichen
- Mitarbeiter-Feedback anwenden und nicht ignorieren/nach hinten schieben
- Belohnung für Nichtraucher, da diese mit Pausen während der Arbeitszeit deutlich benachteiligt sind
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre im Open-Office (Großraumbüro) ist gut. Allerdings muss man einen gewissen Lärmpegel akzeptieren können. Wände aus Glas sollen den Schein wecken, verschiedene Räume zu bieten. Diese sind nicht schalldicht, sodass das Mithören in den "Nebenräumen" oder beim Vorbeilaufen möglich ist. Sehr unangenehm, wenn es um Feedback-Gespräche, Bewerbungsgespräche oder interne Verhandlungen handelt. In unmittelbarer Umgebung befinden sich keine günstigen Restaurants, sondern Fabriken. Der Weg zum Office ist wirklich nicht schön. Parkmöglichkeiten gibt es keine, da bei Arbeitsbeginn zw. 9:00 - 10:00 bereits alles von den Arbeitsamt- oder Fabrikmitarbeitern (welche sich im selben Gebäude befinden) belegt wird. Um zum nächstmöglichen Supermarkt zu gelangen, muss man die gesamte Pause opfern und damit rechnen, dass man länger arbeiten muss, weil der Hin- und Rückweg bereits die 30-Minuten-Pause in Anspruch nimmt. 30 Minuten Pause sind für den langen Arbeitstag ebenfalls zu wenig. An manchen Wochen sind die Pausen im alltäglichen Workload nicht möglich, sogar im Home Office. Es wird sich über die Masse an Arbeit aufgeregt, aber ändern tut sich über Jahre nichts.
Kommunikation
Es herrscht eine flache Hierarchie. Die Erreichbarkeit der GF ist immer sehr schwierig, obwohl diese zum Teil in den Projekten involviert sind.
Feedback zu den internen Strukturen geht durch die Weiterleitung der Teamleiter verloren. Innerhalb der Teams herrscht ein freundlicher Umgang. Durch morgendliche Meetings lernt man einander auch durch Videokonferenzen kennen.
Kollegenzusammenhalt
Die Betreuung der Projekte wird immer von einer Person geleitet. Support ist nur durch Praktikanten möglich, die selbst eingearbeitet werden müssen und das trotz "Buddy-Verantwortung" anderer zuständigen Personen. Als Praktikant muss man zum Teil Team übergreifend arbeiten. Hilfe von anderen PM's ist selten und nur nach "Größe des Needs/eines Problems" möglich.
Work-Life-Balance
Aufgrund dem Aufwand und der Anzahl der Projekte ist eine Work-Life-Balance kaum bis gar nicht gegeben. Da man allein auf den Projekten sitzt, ist eine ausführliche Übergabe sogar bei Krankheit unabdingbar. Wochenenden und Mehrarbeit sind im Projektmanagement mit dem Gehalt abgegolten. Bei Produktionstagen gibt es die Möglichkeit, die Tage im Nachgang als Ausgleichstage einzureichen. Bitte um Terminabsagen/-verschiebungen mit Kunden, die sich außerhalb der Arbeitszeiten befinden, werden ungern gesehen und angesprochen. Wenn der Kunde um 8:00 Uhr einen Termin haben will, bekommt er um 8:00 Uhr einen Termin. Durch die HO-Möglichkeit kann man wenigstens kurz den Raum verlassen, um kurz mit dem Kopf abzuschalten.
Vorgesetztenverhalten
Die Mitarbeiter werden als INTERMATE Family bezeichnet. Die GF's sind offen und freundlich und begeistern sich, wenn auch die neuen Mitarbeiter aufgeschlossen sind. Stichwort: Buffalo Club
Innerhalb der ersten Tage werden die Social Profiles der Mitarbeiter ausfindig gemacht. Dabei spreche ich nicht von den netten Kollegen, die einen um die Profilnamen bitten, weil sie einen sympathisch finden... In größeren Versammlungen/Team-Events werden private Themen angesprochen, die man auf den sozialen Netzwerken entnehmen kann (Bspw. Hobbies, Veranstaltungen, Dates, ... usw.). Dadurch wurde bereits fast jeder Mitarbeiter in eine unangenehme Situation gebracht, die am Arbeitsplatz kein Gesprächsthema sein sollte.
Interessante Aufgaben
Es existieren vielseitige Kunden aus jeglichen Kategorien. Die Prozesse bleiben gleich. Allerdings sind größere Projekte, die Produktionen beinhalten, immer aufregend und bringen etwas Erfrischendes in den Alltag.
Gleichberechtigung
Eine Gleichberechtigung ist auf dem ersten Anschein gegeben. Mit der Zeit merkt man, dass die Kollegen unterschiedlich behandelt werden. Ein wesentlichen Unterschied sieht man anhand der sehr verschiedenen Gehälter und die Zuteilung von besonderen Projekten und Marken.
Umgang mit älteren Kollegen
Mitarbeiter sind im Durchschnitt Anfang 20 bis max. Anfang 30. Den Umgang mit älteren Kollegen kann ich nicht bewerten, da keine Mitarbeiter älter als Mitte/Ende 30 sind.
Arbeitsbedingungen
Es besteht die Möglichkeit remote zu arbeiten, auch vor Corona. Frisches Obst, Kaffee und Getränke (alk. und alkoholfrei) werden angeboten. Das Office ist sauber, im Bad gut ausgestattet und enthält auch eine Erholungsmöglichkeit im Communitybereich inkl. PlayStation und diversen anderen Spielen, die nicht selbstverständlich sind. Genutzt wurde der Bereich oft nach Feierabend für Drinks oder den männlichen jüngeren Kollegen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
*Einschätzung gilt vor Corona-Lockdown*: Mülltrennung ist nicht gegeben und auch der Papiermüll, welcher im Rahmen der zahlreichen Pakete angesammelt wurde, war immer überfüllt.
Spendenaktionen wie "Weihnachten im Schuhkarton" wurden den Mitarbeitern als Empfehlung gegeben. Eine Spende fand hier meines Wissens nicht statt, lediglich das Aufbewahren und Sammeln der Schuhkartons von den Mitarbeitern wurde übernommen.
Durch einen Workshop zum umweltbewussteren "Miteinander im Office" sollte die Situation sich verbessern. Seither wurde lediglich auf das Abschalten des Stroms geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist eine reine Verhandlungssache. Es wird untersagt über das Gehalt zu sprechen und im Verhandlungsgespräch wird einem gesagt, dass das Angebot im guten Durchschnitt liegt, obwohl es in der Branche weniger als das Mindestgehalt ist. Ein Durchschnitt oder ein Gehaltsrahmen wird hier nicht gesetzt. Jeder Mitarbeiter verdient trotz selben Level sehr verschieden. Ein Junior Projektmanager kann hier zum Teil bereits mehr verdienen als jemand im Mid-Level-Bereich.
Image
Die Bekanntheit und das Image sind großteils der intensiven Pressearbeit zu verdanken. Zudem leistet die GF besonders überzeugende Arbeit auf Tagungen, Pitches, Schulungen und Events. Das Know-how der GF innerhalb der Social-Media-Branche ist herausragend und überzeugt sowohl Agenturen, Künstler als auch Brands.
Karriere/Weiterbildung
Workshops sind schwierig genehmigt zu bekommen. Eigene Wunschvorschläge sind erwünscht, aber nur selten bis gar nicht akzeptiert. Zudem dürfen die Weiterbildungen die Höhe von 400 EUR pro Person nicht überschreiten. Im Durchschnitt kosten die Weiterbildungen im Marketing um die 900 EUR aufwärts. Ein Karriereaufstieg ist nur durch Durchsetzung, Charakter und vor allem Sympathie möglich. Ein Beispiel 3 Jahre in Folge wurde von mir die Teilnahme für DMEXCO angefragt, was jedes Mal abgelehnt wurde.