Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktlicher Lohn.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Agile Cargo Kult, mittleres Management.
Verbesserungsvorschläge
Inkompetentes und ineffizientes Mittelmanagement abschaffen. Agile Cargo Kult aufgeben.
Arbeitsatmosphäre
Apathie, Sarkasmus und Sardonismus als Kompensation für
Missstand und langweilige Arbeit waren in meinem Team ständige Begleiter.
Kommunikation
Es gab permanent irgendwelche Dailys, Weeklys und Jour Fixes.
Wichtige Entscheidungen werden aber über die Köpfe der Betroffenen hinwegentschieden. Probleme an der Front werden vom mittleren Management nach oben verschwiegen bzw. geschönt.
Kollegenzusammenhalt
Unten im Schützengraben hatte ich fast ausnahmslos hilfsbereite und nette Kollegen. Im Team wie auch teamübergreifend gibt es allerdings eine implizite Hierarchie bestehend aus "Gurus", welche auf die "Konsumenten" abschätzig herabschauen.
Work-Life-Balance
Es gibt wenige die viel wissen und viele die wenig wissen. Erstere haben Überstunden ohne Ende, zweitere machen überpünktlich Schluss. Als Softwareentwickler ist man gezwungen früh morgens bzw. abends die eigentliche Arbeit nachholen, welche tagsüber dank
Meetings auf der Strecke bleibt.
Vorgesetztenverhalten
Das mittlere Management besteht aus "People Leads", "Agile Mastern" sowie "Product Ownern" und lässt sich grob in 2 Gruppen einteilen: Altgediente Veteranen mit hoher Kompetenz, oder wenigstens
langjähriger Firmenerfahrung. Sowie Neuzugänge mit absolut null Ahnung von der Firma oder dem Business, aber dafür viel. Zweitere Gruppe ist auf purem Selbsterhalt aus und
sichert ihre Existenz mit Anwesenheit in Meetings, Macht/Psychospielchen und willkürlichem Mikromanagement. Wirklich alle wissen es, fast keiner spricht es offen an.
Interessante Aufgaben
Als Entwickler bekommt man Tickets und Themen zugewiesen.
Anschließend quält man sich die meiste Zeit durch die kafkaeske Codebase. An einem guten Tag schreibt man ein paar Zeilen Code.
Arbeitsbedingungen
Gut, da Homeoffice möglich (wobei hier Rückbautendenzen erkennbar sind; Stichwort "hybrides Arbeiten"). Die Büros sind sehr gut ausgestattet, inklusive Eistruhe und Getränkekühlschrank. Arbeitslaptop war alt, laut und langsam.
Gehalt/Sozialleistungen
Für einen Softwareentwickler in HH: Mittelfeld. Gemessen an den langeweiligen Aufgaben und der Unmöglichkeit, sich als Entwickler zu profilieren: Unteres Mittelfeld. Dafür sind einige Leute im Management, gemessen an ihrer augenscheinlichen Überflüssigkeit, hoffnungslos überbezahlt.
Image
Intern gibt es "coole" und "schwierige" Teams, die sich natürlich gegenseitig beäugen. Extern kann ich mir nicht vorstellen, dass intersoft ein Image hat.
Karriere/Weiterbildung
Die meisten Altgedienten haben im Laufe der Jahre ihre Rollen, Teams und Aufgaben mehrfach gewechselt, aber Karriere im klassischen Sinne
kann man das nicht nennen. Weiterbildung beschränkt sich auf Themen wie "Legacy Codebase vor dem Bitrot retten". Während sich andere Firmen längst vom "Agile" Cargo Cult verabschieden, wird bei intersoft postuliert, dass man *noch* agiler werden müsste, um all die Probleme lösen zu können. Die Konsequenz davon, wenn man sich erstmal "Coaches", SCRUM Master und andere Zertifikatsträger eingetreten hat und diese auch noch Entscheidungen treffen lässt.