Ein guter Arbeitgeber mit vielen Vorteilen & Potenzial (auch zur Verbesserung) das Gras sieht drüber immer grüner aus
Arbeitsatmosphäre
Ich wäre nicht fast 15 Jahre in der ISO geblieben, wenn die Atmosphäre schlecht wäre. Letztendlich ist die Arbeitsatmosphäre aber von zwei Dingen abhängig. Zunächst, wie in jeder Firma vom direkten Vorgesetzten. Menschen sind unterschiedlich und die Führungsstile ebenso. Manche sind fachlich großartig, aber leider nicht in der Lage Mitarbeiter zu führen. Das zu erkennen fällt in der ISO Geschäftsführung nicht ganz leicht und wirkt sich daher ungünstig für manche aus. Aber ebenso wichtig ist der zweite Punkt, nämlich die eigene Erwartungshaltung.
Die ISO ist ein mittelständiges Unternehmen, mit allen Stärken und Schwächen die das so mit sich bringt. Die Gruppe wird immer größer was Anpassungen und Strukturänderungen voraussetzt. Das ist ebenso ein Prozess wie alles andere in der Arbeitswelt. Wer gerne bei einem Konzern arbeiten möchte ist hier ebenso falsch wie jemand der sich wünscht das alle Mitarbeiter 2x die Woche zusammen in den Biergarten gehen. Das passiert. In den Teams, wenn die Teammitglieder Lust dazu haben. Wer gerne möchte, dass der Chef jeden Abend anruft und fragt wie der Tag war, wird enttäuscht werden. Aber die ISO bietet großartige Teams mit spannenden Projekten.
Kommunikation
Ein Intranet steht ebenso zur Verfügung wie ein Update auf mehreren Bereichs- und Gruppenmeetings übers Jahr. Das Intranet krankt etwas daran, dass es keine Verpflichtung für die Bereiche gibt regelmäßige Updates zu senden. In vielen Fällen werden Dinge hinter verschlossenen Türen bis zum Ende gebracht, anstatt den Mitarbeiter zwischendurch zu informieren und dadurch ggf. Input von außen zu bekommen. Das würde auch das Gefühl „mitzumachen“ verstärken.
Kollegenzusammenhalt
Ein schwieriges Thema, denn der großartige Zusammenhalt zwischen den Kollegen sorgt dafür, dass so manches Defizit aufgefangen wird. Leider führt dass dann bei der GF zu einer „seht ihr, geht doch“ Analyse.
Aber es bleibt dabei der Faktor: das Team hält und arbeitet zusammen. Natürlich ist es auch hier vom Team selbst abhängig wie stark der Zusammenhalt ist, aber meine waren immer super!
Work-Life-Balance
Vor Corona war Homeoffice nur in Ausnahmefällen und mit Zustimmung des Vorgesetzten möglich. Das hat zu einer „die ja – wir nicht“ Aufteilung geführt. Inzwischen ist das aber Schnee von gestern und HO genauso normal wie bei anderen vergleichbaren Firmen. Kurzfristig frei weil was persönliches ansteht? War nie ein Problem! Genauso wie gemeinsame, ausgewogenen Urlaubsplanung bei der nicht nur immer die Familien mit Kindern die Gewinner waren. Resturlaub ins neue Jahr oder sparen für die große Auslandsreise – auch kein Thema.
Für Überstunden und Mehrarbeit sind die Mitarbeiter größtenteils selbst verantwortlich. Es gibt einige Kollegen die deutlich zu viele Stunden haben und niemand fühlt sich dafür verantwortlich dass diese abgebaut werden. Allerdings sein angemerkt, dass in der ISO ausschließlich erwachsene und mündige Menschen arbeiten, und in den 15 Jahren hab ich nie erlebt dass jemand davon abgehalten wurde pünktlich Feierabend zu machen oder Überstunden abzubauen.
Es gibt eine Kernarbeitszeit was durchaus dazu beiträgt dass man abschätzen kann wann der Kollege erreichbar sein müsste. Dies unterstützt den gemeinsamen Projektablauf.
Vorgesetztenverhalten
Ich hätte mir einen regelmäßigeren 1:1 Austausch mit meinem Vorgesetzten gewünscht. Dabei kann man natürlich ins Feld führen, dass wenig Kontrolle von viel Vertrauen zeugt, trotzdem sollte man sich regelmäßig sprechen. Bei Kollegen konnte ich beobachten wie diese offensichtlich immer unzufriedener wurden. Leider hat dies der Vorgesetzte nicht gesehen. Dabei war Homeoffice sicher ein Faktor, aber keine Entschuldigung. Hier könnte man viel mehr Mitarbeiterzufriedenheit mit kleinen Mitteln schaffen.
Auch nach meiner Kündigung war das Verhalten meines Vorgesetzten fair, was leider nicht selbstverständlich ist. Die eigentlich zu erwartende Frage was man tun könne um den Mitarbeiter zu halten, blieb allerdings aus. Nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen anderen Kollegen. Was schade ist, denn erfahrene Mitarbeiter zu halten ist in meinen Augen wertvoller als immer nur neue anzuwerben.
Interessante Aufgaben
Absolut Projektabhängig. Eine Umorientierung auf neue Bereiche oder Aufgaben ist nur auf Initiative des Mitarbeiters und meist leider nur mit Druck möglich. In meinem Fall war dies (mit) der Auslöser die ISO zu verlassen.
Gleichberechtigung
Im Bereich der Touristik gab es bei den Mitarbeitern ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Ob das auch beim Thema Gehalt gilt kann ich nicht sagen, dass dies kein Thema ist über das offen gesprochen wird. (siehe Gehalt) In den oberen Führungspositionen ist der weibliche Anteil deutlich zu klein um als ausgewogen betrachtet zu werden. Das führt zu den gängigen Problematiken wenn „nur Männer das sagen haben“.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In Zeiten von Teams und Online Meetings werden auch in der ISO Gruppe zunehmend Termine online abgehalten und die Flugzeugnutzung reduziert. Dennoch steht der Kunde im Mittelpunkt des Vertriebsprozesses und ein persönlicher Austausch trägt zur persönlichen Bindung bei. Dabei wird aber immer versucht Termine zu verbinden oder auf die Bahn zurück zu greifen. Die geschäftliche Bahncard (die bereits ab wenigen anstehenden Reisen ausgestellt wird) darf auch privat genutzt werden und trägt damit auch zur besseren privaten Bilanz bei.
Firmenwagen, die nicht nur dem oberen Management vorbehalten sind, sind auch als Hybrid oder Elektrovariante möglich.
Auch soziales Engagement findet statt, wird aber nicht an die große Glocke gehängt. Ein Dauerprojekt der Geschäftsführung ist eine Schule in Afrika und Alt-IT wird im Rahmen des machbaren gespendet. Kommt ein Hinweis aus der Reihe der Mitarbeiter, wird auch schon mal sozial verträglich und/oder regional eingekauft. So werden zum Beispiel Messestände für die wiederkehrenden Shows mehrfach verwendet und mit Kundengeschenken soziale Projekte unterstützt. Zugegeben, es geht deutlich mehr, was auch zeitgemäßer wäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Über das Gehalt zu sprechen ist gelinde gesagt „nicht gerne gesehen“. Große Sprünge sind eigentlich nur bei Neueinstieg oder Teamwechsel möglich. Oder mit sehr guten Verhandlungsfähigkeiten. Sind die nicht vorhanden, ist das Gehalt auch mal unter dem Branchendurchschnitt. Ansonsten tut sich die ISO leider auch mit „Selbstverständlichkeiten“ wie Inflationsausgleichen schwer.
Allerdings gibt es die 50€ steuerfreien Betrag auf eine persönliche Guthaben-Kreditkarte die für alles mögliche eingesetzt werden kann.
Image
Die ISO Gruppe ist leider weitestgehend unbekannt, dafür dass so viele Mitarbeiter unter das Dach gehören. In den jeweiligen Branchen sind Produkte und Marke aber durchaus bekannt und gehören meist zu den großen Playern.
Wert wird intern vor allem auf das Image der Familie gelegt, was ich in unzähligen Momenten auch so empfunden habe.
Die „Gesamtmannschaft“ wird nicht aus den Augen gelassen. 3 große Firmenfeiern im Jahr die den Rahmen von allem sprengen was ich bisher kannte oder aus dem Bekanntenkreis kenne, sorgen für ein Miteinandergefühl dass durchaus auch in den Alltag getragen wird.
Karriere/Weiterbildung
Ich durfte zahlreiche Weiterbildungen machen sofern ich danach gefragt habe. Die Verantwortung liegt hier beim Mitarbeiter in Abstimmung mit der Führungskraft. Offene Angebote gibt es zu wenig.
Aufstiegschancen sind in der ISO absolut Team- und Vorgesetzten abhängig und nicht selten werden offene Stellen erst dann kommuniziert, wenn schon klar ist wer den Job übernehmen wird.