Ziemlich ernüchterne Erfahrung mit dem ÖD
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eine sehr gute Ausbildung. Am Ende kann man sehr leicht von der Firma weg und in deutlich bessere Bereiche befördern lassen und so einen guten Karrierestart hinlegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Veraltete Strukturen, leistungsschwache Arbeitsmaterialien (mein "neuer" Laptop brauchte 5 Sekunden um eine simple Word-Datei zu speichern, ein überteuertes Headset, was nur eine Ohrmuschel hatte, Monitore, welche nach einem halben Jahr kaputt gehen). Es ist schon etwas deprimierend, wenn die bereitgestellten Arbeitsmaterialien der Hochschule deutlich besser sind. Viel zu lange Wartezeiten auf Alles (Mentalität des öffentlichen Dienstes). Die Firma rätselt ständig, wie man neue Fachkräfte gewinnen kann und lehnt jegliche Vorschläge ab, welche von der Belegschaft gemacht werden. Und bloß nicht beschweren, sonst wird man gleich aussortiert.
Verbesserungsvorschläge
Die Personalverwaltung sollte deutlich effektiver und besser arbeiten. Alle meine Anträge in den 3 Monaten wurden überhaupt nicht bearbeitet (Flex-Office, Arbeitsmaterialen, SÜ uvm) oder falsch bearbeitet. Kommunikationsprobleme, speziell mit Vorgesetzten, sollten behoben werden. Flex-Office und SÜ sollten direkt am Anfang zur Verfügung stehen ohne Antragsstellungen (Notfalls löst das während der Bewerbung). Eine vernünftige Austattung von Anfang an ohne Anträge stellen zu müssen (darunter eine Maus für den Laptop. Warum ist das nicht Standard?).
Die Ausbilder
Die meiste Zeit wussten die Leute nicht einmal, was ich tun sollte. Und wenn es Aufgaben gab, dann gab es widersprüchliche Aussagen dazu. Kontra wurde sehr persönlich aufgefasst und Kritik sehr schnell abgewürgt.
Spaßfaktor
Hatte absolut keinen Spaß an der Arbeit. Das meiste hatte noch nicht einmal mit meiner späteren Arbeit zu tun. Desinfektionsmittel auffüllen, Inventur, Kisten einräumen. Das meiste kann von einer Reinigungskraft oder einem Hausmeister ausgeführt werden.
Aufgaben/Tätigkeiten
Meine Workstation war defekt und konnte nicht von mir genutzt werden. Viele Aufgaben fühlten sich wie Beschäftigungstherapie an. Es wäre schön gewesen, wenn ich mich stattdessen auf das Studium hätte vorbereiten können.
Variation
Gab zwar Variation, aber die Aufgaben waren, meines Erachtens, meistens schlecht.
Respekt
Vermisste ich ständig von Vorgesetzten. Unter Gleichgestellten sehr gut. Hängt aber stark vom Fachgebiet ab. Einige hatten Glück.
Karrierechancen
Gibt es, wenn man schleimt. Ansonsten gute Möglichkeiten sich von der Firma im Anschluss wegbefördern zu lassen (was viele machen). In der Firma selber so gut wie kaum.
Arbeitsatmosphäre
Unter Gleichgestellten eine sehr gute Atmosphäre. Mit Vorgesetzten mMn sehr schlecht.
Ausbildungsvergütung
Standard ohne Benefits oder Ähnlichem. Unterlagen diesbezüglich fehlen mir heute noch.
Arbeitszeiten
Standard ohne Extras. Wenig flexibel, es sei denn, man ist Chef.