Guter Arbeitgeber, unklare Zukunft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Starker Kollegenzusammenhalt und familiäre Atmosphäre.
Hervorragende Ausstattung, insbesondere für das Homeoffice.
Engagement im sozialen Bereich mit Unterstützung von Projekten.
Flexibles Arbeiten durch viele Remote-Möglichkeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Intransparente Kommunikation und fragwürdige Entscheidungen im oberen Management.
Fehlende Gleichberechtigung in Führungspositionen.
Zu große Gehaltsunterschiede ohne klare Struktur.
Umweltmaßnahmen wirken eher wie Marketing statt ernsthaftem Engagement.
Weiterbildung und externe Schulungen werden nur begrenzt unterstützt.
Verbesserungsvorschläge
Kommunikation: Mehr Transparenz und offene Dialoge im Management. Meetings wie Brown Bag Sessions außerhalb der Pausenzeit planen.
Mitarbeiterbindung: Kündigungen durch bessere Benefits und Entwicklungsmöglichkeiten verhindern.
Weiterbildung: Mehr Investitionen in externe Schulungen und klare Karrierewege.
Arbeitsbedingungen: Büros modernisieren (Hannover/Mannheim) und nachhaltige Dienstwagenregelung (z. B. mehr E-Fahrzeuge) einführen.
Gleichberechtigung: Frauen gezielt in Führungspositionen fördern.
Umweltbewusstsein: Nachhaltigkeit glaubhaft leben, z. B. durch E-Autos und ÖPNV-Nutzung im Management.
Sozialbewusstsein: Starkes Engagement beibehalten und sichtbarer machen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist grundsätzlich gut, allerdings stark abhängig vom jeweiligen Projekt und Kunden. Die Kolleginnen und Kollegen sind hilfsbereit, und die Teamleiter zeigen ein hohes Maß an Engagement. Im oberen Management hingegen wirkt es oft so, als sei man mehr mit sich selbst beschäftigt. Seit dem Verkauf an X1F hat die Stimmung spürbar nachgelassen. Dies zeigt sich besonders durch zahlreiche Kündigungen, insbesondere von fähigen Mitarbeitenden und Führungskräften, was die allgemeine Atmosphäre zusätzlich belastet.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen umfasst regelmäßige monatliche Remote-Treffen, bei denen wichtige Informationen ausgetauscht werden, sowie einen stetigen Austausch innerhalb der Teams. Mit der Übernahme durch X1F wurden neue Meeting-Formate wie die Brown Bag Sessions eingeführt, die jedoch kritisch gesehen werden, da sie die Pausenzeiten effektiv in Arbeitszeit umwandeln. Grundsätzlich entsteht oft der Eindruck, dass das obere Management nicht immer ehrlich und transparent kommuniziert, was das Vertrauen der Mitarbeitenden belastet.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist ausgezeichnet und zeichnet sich durch eine hilfsbereite und familiäre Atmosphäre aus. Bei Fragen findet sich immer mindestens eine Person, die bereit ist, Unterstützung zu leisten. Besonders bei internen Treffen spiegelt sich der Zusammenhalt wider, da dort eine herzliche und angenehme Stimmung herrscht, die das Gemeinschaftsgefühl stärkt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance hängt stark vom jeweiligen Projekt ab. Besonders für Führungskräfte kann es herausfordernd sein, da sie sowohl das Projektgeschäft als auch interne Aufgaben parallel bewältigen müssen. Positiv hervorzuheben ist jedoch die umfangreiche Möglichkeit zum Remote-Arbeiten, die es erlaubt, die Arbeitszeit flexibel einzuteilen. Dies setzt allerdings ein hohes Maß an Struktur und Disziplin voraus, um diese Flexibilität optimal nutzen zu können.
Vorgesetztenverhalten
Die Teamleiter leisten hervorragende Arbeit und sind ein großer Pluspunkt im Unternehmen. Die Bereichsleiter hingegen waren oft streitbar und nicht immer einfach im Umgang. Die bisherigen Geschäftsführer sind freundlich und zugänglich, allerdings steht ein Wechsel bevor: Bis zur vollständigen Übernahme durch X1F wird es künftig fünf Geschäftsführer geben. Die Wahl der neuen Geschäftsführer scheint jedoch fragwürdig, da sie allein aufgrund ihrer langen Betriebszugehörigkeit ausgewählt wurden. Diese Entscheidung wirkt wenig vertrauenserweckend und sorgt für Unsicherheiten bei den Mitarbeitenden.
Interessante Aufgaben
Die Vielfalt und der Anspruch der Aufgaben hängen stark vom jeweiligen Projekt ab. Leider kommt es häufig vor, dass Mitarbeitende fachfremd in Projekte eingesetzt werden, ohne Rücksicht auf ihr spezifisches Know-how. Der Fokus liegt dabei primär auf der Faktura, was oft zu Frustration führt. Zudem wird der größte Kunde, ein Unternehmen aus der Finanzbranche, häufig priorisiert, wodurch andere interessante Aufgaben oder Projekte vernachlässigt werden. Dies schränkt die Möglichkeit ein, sich fachlich weiterzuentwickeln und wirklich spannende Herausforderungen zu erleben.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich gibt es in Bezug auf Gleichberechtigung nichts zu beanstanden, da das Unternehmen hier einen fairen Umgang pflegt. Allerdings fällt auf, dass derzeit ausschließlich männliche Führungskräfte im Unternehmen tätig sind. Die letzten beiden weiblichen Teamleiterinnen haben das Unternehmen entweder verlassen oder wurden gekündigt, was den Eindruck einer unausgewogenen Führungsstruktur hinterlässt. Dies könnte ein Bereich sein, der mehr Aufmerksamkeit verdient, um Diversität und Chancengleichheit in der Führungsebene zu fördern.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kolleginnen und Kollegen ist vorbildlich. Es ist besonders positiv hervorzuheben, dass sogar Mitarbeitende jenseits der 55 Jahre eingestellt werden, was in dieser Branche eine Seltenheit darstellt. Dies zeigt, dass das Unternehmen den Wert von Erfahrung und Expertise schätzt und eine offene Einstellung gegenüber älteren Arbeitnehmern pflegt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen im Unternehmen sind insgesamt sehr gut. Die Ausstattung ist modern und umfassend, besonders für das Homeoffice: Mitarbeitende erhalten hochwertige Bildschirme, Laptops, Handys und bei Bedarf sogar einen Bürostuhl für zu Hause. Auch die Ausstattung vor Ort ist funktional und auf einem guten Niveau. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Standorten. Während das Büro in Hamburg ein echtes Vorzeigebüro ist, wirken die Büros in Hannover und Mannheim altbacken und wenig durchdacht. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit eines Dienstwagens, wobei unklar bleibt, ob dies auch in Zukunft beibehalten wird.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Bereich Umweltbewusstsein gibt es gemischte Eindrücke. Zwar werden Projekte wie die Einrichtung von Ladestationen und Wassersprudlern umgesetzt und Spenden an Umweltprojekte getätigt, doch diese Maßnahmen wirken eher wie Marketingstrategien als ernstgemeintes Engagement. Dies zeigt sich auch daran, dass die gesamte Führungsmannschaft auf große Verbrennerfahrzeuge setzt und selten den öffentlichen Nahverkehr nutzt. Insgesamt gibt es im Unternehmen weiterhin einen hohen Anteil an Verbrennerfahrzeugen, was das ökologische Bewusstsein infrage stellt.
Im sozialen Bereich hingegen ist das Unternehmen vorbildlich und zeigt ein hohes Maß an Engagement. Jedes Jahr werden soziale Projekte gefördert, und sogar die Geschäftsführung selbst initiiert entsprechende Maßnahmen. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen auch private soziale Projekte von Mitarbeitenden, was ein positives Zeichen für die Wertschätzung und Unterstützung gesellschaftlicher Verantwortung darstellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt und die Sozialleistungen sind insgesamt in Ordnung und orientieren sich weitgehend am Marktdurchschnitt. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitarbeitenden, selbst bei gleicher Erfahrung und Unternehmenszugehörigkeit. Dies deutet auf eine wenig strukturierte und transparente Gehaltspolitik hin. Ein weiterer Aspekt, den das Unternehmen unterschätzt, ist die Tatsache, dass insbesondere jüngere Mitarbeitende keine Scheu haben, offen über ihre Gehälter zu sprechen. Dies führt häufig zu Unmut und Diskussionen, wenn Gehaltsunterschiede auffallen, die nicht nachvollziehbar sind.
Image
Das Image des Unternehmens ist gemischt. Während bei Bestandskunden ein sehr guter Ruf besteht, ist die Marke ITGAIN bei potenziellen Neukunden weitgehend unbekannt. Zudem fehlt es an einem klaren Alleinstellungsmerkmal, das ITGAIN von anderen Unternehmen abheben würde. Mit der Übernahme durch X1F verfolgt man die Strategie, als größerer und ganzheitlicher Anbieter aufzutreten. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten.
Karriere/Weiterbildung
Grundsätzlich bietet das Unternehmen viele Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung und Weiterbildung. Allerdings wird der Fokus häufig auf die Faktura gelegt, was aus wirtschaftlicher Sicht verständlich ist, jedoch die langfristige Entwicklung der Mitarbeitenden einschränken kann. Besonders bei externen Schulungen wird sehr sparsam vorgegangen, was den Eindruck vermittelt, dass Weiterbildung oft ein "Nasengeschäft" ist und nicht allen Mitarbeitenden gleichermaßen zugänglich gemacht wird. Etwas mehr Investition in die Weiterbildung würde hier einen positiven Unterschied machen.