Gute Projekte, tolle Räumlichkeiten, jedoch ein sehr schlechtes Arbeitsumfeld
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das gestalterische Niveau der Projekte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Fehlende Wertschätzung der Mitarbeiter
- Keine offene und ehrliche Meinungsäußerungen der Mitarbeiter möglich
- Fast keine Aufstiegschancen möglich
Verbesserungsvorschläge
- Die Vorgesetzten sollten auch andere Meinung zulassen
- Es sollten regelmäßig Personalgespräche durchgeführt werden, bei denen auch alle Vorgesetzten anwesend sein sollten, damit überhaupt ein Austausch zwischen Vorgesetzte und Mitarbeiter entstehen kann
- Die Vorgesetzten und Projektleiter sollten ihre Launen nicht an die Mitarbeiter auslassen
- Das Chaos im Projektmanagement optimieren, interne Termine einhalten, Projekte frühzeitig planen und besprechen
Arbeitsatmosphäre
Die Räumlichkeiten sind wirklich sehr beeindruckend, aber meine Erfahrungen sind, dass die Arbeitsatmosphäre durch eine chaotische, cholerische Verhaltens- und Arbeitsweise der Projektleiter sehr negativ geprägt ist. Ich habe es live miterlebt, dass gerade junge Mitarbeiter unter den Launen der Projekt- und Abteilungsleiter sehr leiden müssen. Hinzu habe ich erlebt, dass weder die Projekt- noch die Abteilungsleiter Entscheidungen treffen (können), weil jedes kleinste Detail von "ganz oben" abgesegnet werden muss. Zusammenfassend sind meine Erfahrungen, dass die Arbeitsatmosphäre eher durch Angst geprägt ist als durch ein gemeinschaftliches Miteinander.
Kommunikation
Die interne Kommunikation ist die größte Baustelle der Agentur. Meine Erfahrungen sind, dass es keinerlei Personal- und schon gar keine Personalentwicklungsgespräche in der Agentur gibt. Dadurch könnte kein Austausch zwischen Führung und Mitarbeiter entstehen. Es hat keinen interessiert, welche Interessen die Mitarbeiter haben und es war auch nicht gewünscht, dass solche Themen besprochen wurden. Meine Erfahrungen waren. dass die tägliche (Arbeits-)Kommunikation von oben nach unten nur sehr selten stattfand und diese war eher unzureichend - in die andere Richtung, also von unten nach oben, war die Kommunikation fast unmöglich. Selbst die interne Kommunikation unter Kollegen war häufig schwierig z.B. wenn ein internes Projektmeeting anberaumt war - teilweise waren die Führungspersonen einfach nicht da oder hatten wichtigeres zu tun, aber eine Verschiebung oder Absagen des Meetings wurde nicht für nötig gehalten. Da fehlte es einfach an Respekt. Einmal im Monat gab es "nach der Arbeit" ein Meeting, wo über umgesetzte bzw. laufende Projekte berichtet wurde - aber das fand außerhalb der Arbeitszeiten statt...
Kollegenzusammenhalt
Klar, es gab immer wieder Grüppchen, die sich gut verstanden haben - gerade die jungen Mitarbeiter verstanden sich untereinander sehr gut. Aber meine Erfahrungen waren, dass es zwischen der Architektur- und der Medienabteilung keinerlei Berührungspunkte gab - teilweise auch bedingt durch die räumliche Trennung der unterschiedlichen Geschosse. Teilweise kannten sich die Mitarbeiter noch nicht einmal mit Namen oder wussten gar nicht, was die Mitarbeiter aus den anderen Abteilungen genau tun. Es gab zwar Mitarbeiterevents wie Skiausfahrten, wo dann auf "BIG FAMILY" gemacht wurde, jedoch war meine Erfahrung. dass das im Alltag nicht gelebt wurde. Eine offene und ehrliche Kommunikation fand leider im Alltag nicht statt.
Work-Life-Balance
Meine Erfahrungen waren, dass durch die chaotische Arbeitsweise der Vorgesetzten, eine Work-Life-Balance fast nicht möglich war und auch scheinbar nicht gewollt war. Teilweise wurden Korrekturen am Freitag um 18 Uhr durchgeführt, obwohl diese schon Tage vorher hätten durchgeführt werden können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dann scheinbar keinen interessierte, wie die eigene (private) Planung aussah, es ging dann nur noch darum, dass die Arbeit bzw. das Projekt weiterbearbeitet wurde. Wie gesagt, durch eine professionelle Projekt- und Terminplanung wären diese Arbeiten bzw. Überstunden zu 90% überflüssig gewesen. Aber das Chaos war von oben gewollt und wurde als "cool" dargestellt - so habe ich es empfunden. Teilweise können Frauen einen Halbtagsjob machen, daher der 2. Stern.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzen waren meiner Meinung nach in puncto Personalführung ungeeignet und sozial eher inkompetent. Ich habe es erlebt, dass in der Regel die Launen der Vorgesetzten offen ausgelebt und nach unten weitergegeben wurden. Die Vorgesetzten wussten in der Regel sehr wenig von ihren Mitarbeitern (Wünsche, Talente, Vorstellungen, etc.), u.a. weil es auch keine Personalgespräche gab. Ich habe es erlebt, dass die Vorgesetzten lediglich daran interessiert waren, dass die Projekte zeitnah abgearbeitet werden. Als ich bei jangled gearbeitet habe, galt die alte Parole, "friss oder stirb" und wenn Du damit nicht klarkommst oder deine Nase nicht passt, weil Du eigene Meinungen hast, wirst Du kurzfristig entlassen.
Interessante Aufgaben
Die Projekte waren größtenteils sehr interessant und das gestalterische Niveau war auch hoch. Meine Erfahrungen waren jedoch, dass viele Mitarbeiter nur "Ausführungsaufgaben" bekamen und in puncto Gestaltung und Design kein Mitspracherecht hatten oder die eigene Meinung scheinbar einfach nicht erwünscht war. Ich habe zudem erlebt, dass teilweise auch Projekte aus Industriebereichen angenommen wurden, die humanitär fragwürdig waren. Wer damit ein Problem hat, sollte sich eine andere Agentur suchen.
Gleichberechtigung
Es arbeiteten sehr viele Frauen dort - teilweise auch in der Projektleitung, was aber nicht hieß, dass die Frauen wirklich ein Mitspracherecht hatten. Meine Erfahrungen sind, dass einzig und allein die Meinung und die Aussagen der Führungskräfte zählte und die waren ausschließlich männlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Das war ein ganz eigenes Thema. Es wurden zwar durchaus ältere Mitarbeiter eingestellt und vereinzelt gab es auch Mitarbeiter, die schon sehr lange bei jangled arbeiteten, aber meine Erfahrungen sind, dass eigene Meinungen oder Erfahrungswerte, gerade von erfahrenen Mitarbeitern, von oben kein Gehör fanden. Ich habe es erlebt, dass selbst die neue Geschäftsführung nicht wirklich ein Mitspracherecht hatte. Daher sind meine Erfahrungswerte, dass mündige, selbständig denkende und erfahrene Mitarbeiter bei jangled eher selten glücklich werden und daher werden auch ältere Mitarbeiter bei jangled selten "alt".
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten waren sehr schön und die Arbeitsplätze waren gut ausgestattet. Es gab Kaffee, Wasser und Apfelschorle umsonst.
Jedoch war es im Sommer in den Räumlichkeiten unerträglich heiß - gerade im obersten Geschoss. In der Architektur- und in der Medienabteilung saßen die Mitarbeiter teilweise auch sehr eng "aufeinander" - was ein konzentriertes und angenehmes Arbeiten teilweise recht schwierig gestaltete.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich denke Durchschnitt. Es gab zwei Anschlüsse für E-Fahrzeuge am Gebäude.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter waren in der Regel in Ordnung und entsprachen dem Durchschnitt.
Image
Durch die vielen ausgezeichneten Projekte war das Image der Agentur nach außen ein sehr gutes. Teilweise kamen die Kunden, von den Projekten angelockt, von allein auf die Agentur zu. Jedoch ist meine Erfahrung, dass ein großes Loch zwischen dem Image nach außen und der täglichen Arbeitsatmosphäre klaffte.
Karriere/Weiterbildung
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Karriere bzw. Aufstiegschancen der Mitarbeiter nicht wirklich irgendjemanden in der Agentur interessierte - trotz einer Personalabteilung, da es weder Personal- noch Personalentwicklungsgespräche gab. Ich habe es erlebt, dass es keinen (menschlichen bzw. persönlichen) Austausch zwischen Führung und Mitarbeiter gab - es sei denn es handelte sich um die Projektaufgaben.
Richtige Weiterbildungen existierten in der Regel auch nicht - ich habe jedenfalls keine mitbekommen bzw. angeboten bekommen. Es gab zwar (Gruppen-)Workshops zu bestimmten Fachthemen, daher auch 2 Sterne Wertung, aber nachhaltige Investitionen in die Mitarbeiter fanden eher ganz selten statt.