Für Berufsanfänger wegen namhafter Projekte gut; allerdings kein dauerhafter Arbeitgeber!
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Nachdem das Unternehmen in einer Mail Kurzarbeit angekündigt hatte, wurden einige der teilweise jahrelang festangestellten Belegschaft innerhalb 1-2 Wochen gekündigt.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt ein paar ausgewählte Lieblinge, die von den Chefs bevorzugt behandelt werden, die dies wissen und leider auch wissen lassen. Der Rest arbeitet größtenteils ohne Feedback, Teilhabe und vor allem ohne Anerkennung.
Kommunikation
In diesem Thema kann man den Vorrednern komplett zustimmen. Intransparente Kommunikation von Aufgaben, die kurzzeitig und ohne Überblick ausgeführt werden müssen, sind an der Tagesordnung.
Um Hinweise oder gute Vorschläge zur Verbessung bei der Geschäftsleitung einzubringen, benötigt es viel Eigeninitiative um einen Rücksprachetermin zu erhalten. Einen regelmäßigen Austausch gibt es nicht und es sind mehrere Anläufe nötig, bis sich der entsprechende Ansprechpartner Zeit nimmt.
Kollegenzusammenhalt
Von Abteilung zu Abteilung sehr unterschiedlich: Es gibt tolle, menschliche Teams, die stetig am Teambuilding arbeiten. Tendenziell gilt aber leider Ellenbogen-Mentalität, Ignoranz und somit Mobbing.
Work-Life-Balance
Nur nach Ankündigung der Projektleitung, darf man Überstunden machen. Nur nach Absprache mit der Geschäftleitung dürfen diese ausgeglichen werden.
Als Artist kennt man den Projektstand und dessen Zeitschiene meist nicht und ist somit dem Management ausgeliefert. So kommt es, dass man öfter müde Kollegen morgens begrüßt, die die gesamte Nacht im Büro waren. Irgendwann nehmen sich die KollegInnen daraufhin eigenmächtig ihren Ausgleich oder müssen sich krank melden.
Vorgesetztenverhalten
Flache Hierarchien sind leider nur Marketing: Wünsche und Hinweise der Geschäftsleitung sind ohne Gegenargumente zu befolgen. KollegInnen werden bei Nichteinhaltung teilweise inmitten des Großraumbüros lauthals von der Geschäftsleitung cholerisch maßgeregelt.
Interessante Aufgaben
Man arbeitet durchweg komplett eigenverantwortlich, viel und irgendwann auf Grund der Kommunikationsprobleme auf direkten Weg.
Generell muss man die hier vorherrschenden Industrieprojekte (inkl. Rüstungssektor) natürlich mögen. Dann hat man die Möglichkeit sich grundlegend einzubringen und kann dadurch sehr gut mit den Projekte, Marken und Bauherren begleiten.
Gleichberechtigung
Die Firma wird von vier männlichen Chefs um die 50 Jahre geführt.
Auf der Zwischenebene gibt es von fünf Abteilungsleitern eine Frau.
Nachtrag: Wer meint, dass dies "nicht auf Absicht" beruht, sollte sich nochmal ganz grundsätzlich mit diesem Thema auseinander setzen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Senior-Designer sind durchweg männlich, oftmals seit Beginn in der Firma angestellt, höchst etabliert und geschätzt. Sie sind meist der Kommunikationsschlüssel in den Projekten.
Arbeitsbedingungen
Lokale Rechner, Drucker und Präsentationsgeräte im Büro werden durch die IT sehr gut gewartet und sind auf dem neuesten Stand. Laptops und Phones werden von Mitarbeiter zu Mitarbeiter vererbt. Man muss sich um eben diese Geräte bemühen - mit dem Wissen, dass einem ansonsten im Außendienst nichts anderes übrig bleibt, als seine Privatgeräte zu nutzen.
In diesem Großraumbüro man sitzt Rücken an Rücken und sehr nah beieinander. Es ist laut, da im Großraumbüro eine Kaffeemühle mehrmals täglich läuft. Es gibt zu wenig Besprechungsmöglichkeiten, sodass Meetings teilweise direkt im Rücken, auch während man selbst telefoniert, abgehalten werden. Viele KollegInnen arbeiten darum mit privaten Noise-Cancelling-Kopfhörern.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einsteigsgehalt als BerufsanfängInnen ist überdurchschnittlich. Boni, Weihnachtsgeld, Gewinnbeteilung etc. sind nicht zu erwarten. Gehaltserhöhungen werden nur nach mehrmaligem Nachfragen, sehr gutem Argumentieren oder Druck genehmigt.
Mitarbeiterrabatte gibt es für ein Fitnesscenter und Car2go.
Image
Es gibt viele KollegInnen, die unglücklich in der Firma sind und sich nach anderen Möglichkeiten umschauen. Das lässt sich auch an der Fluktuationsrate erkennen. Leider auch inzwischen bei Kunden als chaotische Agentur, die gerne eng kalkuliert, bekannt.
Nachtrag/Hinweis: Diese Bewertung ist mehrmals durch den AG inaktiv geschaltet worden und musste einkorrigiert werden. Die Statistiken sind somit kuratiert.
Karriere/Weiterbildung
Es werden auf der einen Seite Weiterbildungsanfragen ohne Feedback verwehrt und auf der anderen Seite ausgewählten KollegInnen Reisen zur Inspiration ermöglicht.
Auf freiwilliger Basis werden mittags unregelmäßige, kurzweilige Vorträge von und für MitarbeitInnen angeboten, bei denen der Arbeitgeber das Mittagessen zahlt.