Eine Krise jagt die nächste... und auch intern gilt "Die Verpackung wirkt schillernder als der Inhalt"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, die Supervisionsangebote und die gute Ausstattung der Arbeitsplätze und Sozialräume.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte das GESAMTE Personal auf ALLEN Ebenen eher nach sozial-kommunikativen Stärken auswählen! Wir haben einen zu hohen Anteil an fachlich starken Kolleg*innen in unseren Reihen, wo es jedoch beim Umgang mit Menschen, bei der Selbstreflexion und dem generellen Menschenbild dünn wird...
Arbeitsatmosphäre
Gab es vor etwa zwei bis drei Jahren noch eine Atmosphäre grundsätzlicher Vertrautheit und konnte alles gesagt werden (Hauptsache man traf den Ton), so wird heute vermehrt übereinander und viel zu wenig miteinander gesprochen und unnötig Maulkörbe verteilt. Das grundsätzliche Bemühen ist zu erkennen, es mangelt jedoch immer mehr an der Umsetzung.
Kommunikation
Teilweise ist die Menge der Flut an Informationen aus den übergeordneten Organisationseinheiten kaum mehr zu bewältigen. Change-Prozessen wurden vor einigen Jahren noch durchschnittlich 3-5 Jahre bis zu vollen Wirksamkeit eingeräumt... nun sind es eher größere als kleiner Veränderungen, welche innerhalb von ein bis zwei Jahren... teilweise in Monaten geleistet werden sollen/müssen.
Kollegenzusammenhalt
Hat leider aufgrund der beschriebenen Umstände massiv gelitten.
Work-Life-Balance
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist trotz des enormen Stresslevels weiterhin ein hohes Gut. Die Ausrichtung stimmt - Luft nach Oben gibt es weiterhin.
Vorgesetztenverhalten
Entscheidungen werden durch die OFKs zu 2/3 nur weiter getragen, ohne diese mit Haltung und Orientierung zu versehen. Schubladendenken ist leider weiter verbreitet, als dass man es sich wünschen würde... Echte Mitarbeiter*innen Beteiligung gibt es leider immer seltener (Scheinbeteiligungen sollten nicht Mittel zum Zweck sein).
Interessante Aufgaben
Wer sich engagiert und für seinen gesellschaftlichen Auftrag "brennt" wird immer mehr beansprucht und mit Arbeit "belohnt"... gegen "faule Tomaten" mit teilweise einem negativen Menschenbild, welches nicht zur sozialen Aufgabe passt, wird in der Organisation nicht entschieden genug vorgegangen.
Gleichberechtigung
Im Vergleich sicher schon auf einem höheren Niveau angesiedelt... bei allen positiven Grundgedanken von Gleichberechtigung, sollten weder Geschlechter, noch andere Unterschiedlichkeiten gegeneinander ausgespielt werden. Gleichberechtigung darf im Umkehrschluss nicht zu nachteiliger Behandlung anderer führen... also auch nicht zu Bevorteilung führen!
Umgang mit älteren Kollegen
Wertschätzung der Arbeits- und Lebenserfahrung ist leider Mangelware... es wird eher defizitär auf den Leistungsgrundsatz geschaut und wenn man nach 25 Jahren und mehr nur einen feuchten Händedruck, eine Urkunde und ca. 400,- Euro BRUTTO erhält... ist das eher als Schlag ins Gesicht und weniger als Wertschätzung zu betrachten.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen im Sinne von Ausstattung der Arbeitsplätze und weiteren Räumlichkeiten sind gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mit Einführung der E-Akte, Abbau von Druckern, Sleep-Modus von IT-Infrastruktur und Co ist schon ein guter Beitrag am wirken... aber auch hier gilt => Da geht noch mehr!
Gehalt/Sozialleistungen
Die Unterbezahlung im öffentlichen Sektor ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Wer Arbeitsplatzsicherheit schätzt, kann dies bestenfalls teilweise als Kompensation begreifen... monetäre Anreize wären jedoch trotzdem schön... besonders in Form von leistungsabhängigen Sonderzahlungen #boni.
Image
Eine der wichtigsten Aufgaben zur Sicherung des sozialen Friedens in Deutschland wird von der Öffentlichkeit leider viel zu oft mit Füßen getreten. Wer da nicht drüber stehen kann, ist falsch im Jobcenter... denn wer wurde bei der Krisenbewältigung (Flüchtlinge, Corona, Ukraine-Krieg) der letzten Jahre immer in die erste Reihe gestellt?
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsangebote gibt es viele - die Koordination des Angebots könnte besser laufen. Karriere kann man grundsätzlich machen... jedoch spätestens ab Führungskräfte-Ebene ist es mit einer grundsätzlichen Mobilität und stetigen Veränderungsbereitschaft verknüpft.