Langfristig unzufrieden
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre wird nur durch das Team verbessert. Alle Ebenen darüber hinaus beteiligen sich nicht daran, den Arbeitsalltag positiv zu gestalten.
Kommunikation
Die Kommunikation beschränkt sich auf die neuesten Arbeitsanweisungen und die zu erledigenden Listen. Das ist teilweise wichtig für den Arbeitsalltag.
In vielen Bereichen, wo es nicht eilt, wird Wert darauf gelegt, dass es Weisungen gibt, dabei vergisst man, Entscheidungen bei Fragen der Angestellten zu treffen, die für den Arbeitsalltag wichtig sind.
Kollegenzusammenhalt
Mal so, mal so. Einzelne Gruppen harmonieren gut zusammen, so weit, so verständlich. Im Großen und Ganzen gibt es dennoch viele, die nur vor der eigenen Haustür kehren. Ich habe mich immer wohlgefühlt, weil ich die Makel im Team ignoriert und mich auf die guten Menschen konzentriert habe.
Work-Life-Balance
Auch hier ein fader Beigeschmack. Sitzt man in einem größeren Standort (z. B. Bergneustadt, Gummersbach) ist Homeoffice kein Problem. Sobald man aber in einem kleinen Standort landet (z. B. Nümbrecht, Wiehl) oder bei einer Teamleitung, die Dienstvereinbarungen ignoriert (z. B. Waldbröl) dann ist die Flexibilität eingeschränkt.
Vorgesetztenverhalten
Ziemlich schlecht. Wobei das Vorgesetztenverhalten für mich gleichbedeutend mit dem Verhalten der Geschäftsführung ist.
Es wird ganz strikt hierarchisch gedacht und gehandelt.
Die Angestellten werden in neue Prozesse und Veränderungen, die sie direkt betreffen, nicht eingebunden. Sie werden lediglich informiert.
Überlastungsanzeigen werden nicht ernst genommen.
Verbesserungsvorschläge werden vllt von der Teamleitung ernst genommen, bis man ein halbes Jahr später merkt, dass man von der Geschäftsführung nie eine Rückmeldung erhalten hat.
Es werden keine Perspektiven aufgezeigt, Personalentwicklung findet nicht statt.
Das erzeugt eine hohe Fluktuation, für die sich seit Jahren aus irgendwelchen Gründen keiner rechtfertigen muss.
Menschen, die das Jobcenter verlassen, werden nicht nach den Gründen gefragt. Man hat das Gefühl, dass man ein Nestbeschmutzer ist.
Vor allem junge Menschen verlassen das Jobcenter, entweder wegen der ungerechten Bezahlung (kommunal/Bundesagentur), den nicht gegegeben Aufstiegsmöglichkeiten oder des schwierigen Arbeitsalltags, für den man keine Rückendeckung erfährt.
Interessante Aufgaben
Für die ersten beiden Jahre ist es aufregend und interessant. Irgendwann ist es zu gefühlten 80 Prozent Business as usual, was kein Problem wäre, wenn es qualitative Weiterbildungen oder Aufstiegsmöglichkeiten geben würde.
Arbeitsbedingungen
Die Ausrüstung ist für den öffentlichen Dienst gut, wobei ich nur den Vergleich zu anderen Städten ziehen kann, die immer noch mit Papierakten arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist der öffentliche Dienst, unzufrieden war ich nicht. Ein fader Beigeschmack bleibt, wenn man den Unterschied in der Bezahlung der kommunalen Angestellten und der Angestellten der Bundesagentur begreift.
Image
Die Angestelten sind sich im Klaren darüber, dass sie der einzige Grund sind, warum das Jobcenter nicht in der öffentlichen Kritik steht. Die Geschäftsführung braucht es für den reibungslosen Ablauf der Sozialangelegenheiten der Bürgerinnen und Bürger jedenfalls nicht.
Dennoch trifft sie gerne Entscheidungen, vermeintlich für das Image und die Bürgerinnen und Bürger, die den Arbeitsalltag erschweren und sich lediglich gut lesen, ohne die Betroffenen einzubeziehen.
Karriere/Weiterbildung
Karrieremöglichkeiten nicht vorhanden.
Der Einsatz des Jobcenters, Qualität zu halten, an den richtigen Stellen einzusetzen oder zu entwickeln tendiert gegen Null und hängt an den einzelnen Teamleiterinnen und Teamleitern.
Weiterbildungen und Seminare werden angeboten. Diese sind alle intern. Sobald die Geschäftsführung diese leitet, werden neben fachlichen Informationen auch gerne Verschwörungstheorien verbreitet.