Mehr Schein als Sein.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, schöne Offices, remote work möglich, coole Kund:innen. Die HR-Abteilung ist durchweg toll. Sehr verständnisvoll, menschlich & angenehmes Offboarding. Coole Events.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ellbogenkultur, lästern übereinander, Behandlung von oben herab, Führungskräfte haben ihre Lieblinge & diese werden klar bevorzugt.
Was Prozesse & Abläufe angeht, leider noch sehr auf start-up Niveau. Viele für den Job essenzielle Dinge / Tools / Prozesse sind nicht oder nur teilweise vorhanden. Umgang mit Creator:innen nicht auf Augenhöhe, es werden ständig Preise gedrückt und mit Beendigung der Zusammenarbeit gedroht. Es geht nur um Sales, authentische Kampagnen interessieren leider keinen. Alles in allem fühlt man sich wie bei "Der Teufel trägt Prada". Super schade, denn die Agentur hätte viel Potential. Das Hochglanz-Image, das nach außen getragen wird, lässt leider mehr erwarten, als in Realität dahinter steckt. Mit diesem Image und teuren, "fancy" Events werden die MA bei Laune gehalten, die genau diesen Lifestyle toll finden und sich damit identifizieren können. Passt man dort nicht rein, ist man hier eher nicht an der richtigen Adresse.
Arbeitsatmosphäre
Ellbogenmentalität. Jedes Team arbeitet für sich, um möglichst viel Kundenbudget bei sich zu "parken". So wird Arbeit doppelt und dreifach gemacht. Vornerum sind alle befreundet, hintenrum wird gelästert.
Kommunikation
Es gibt einen Slack-Channel, in dem Erfolge gefeiert & MA gelobt und gepusht werden. Habe ich aber eher als künstliche Inszenierung & MA bei Laune halten empfunden. Ansonsten gibt es regelmäßige Check-ins mit den Teams oder company wide.
Kollegenzusammenhalt
Toxisch & nicht auf Augenhöhe. Die Gesprächsthemen sind oberflächlich und teilweise übergriffig (z.B. wird das Mittagessen anderer kommentiert). Manche fühlen sich anderen überlegen (trotz selbem Joblevel) und schreiben einem die Aufgaben inkl. Deadline ohne Absprachen einfach vor, also gibt es keinen wirklichen Raum für Eigenverantwortung und -Organisation. Dazu ständiges Micromanagement und Kontrolle, auch wenn die Deadline noch nicht rum ist. Trotz angeblicher Gleichstellung zwischen Account Manager:innen & Campaigner:innen, dürfen die Campaigner:innen i.d.R. nicht mit in Calls mit den Kund:innen. Als Account Manager:in ist man dazu da, den Campaigner:innen ständigen Druck zu machen und sie zu kontrollieren.
Work-Life-Balance
Angeblich sehr flexibel, es wird aber unterschwellig erwartet, dass man um 9 Uhr anfängt. Ein früherer Start ist nicht unbedingt gern gesehen. Man muss sich jederzeit an- und abmelden und sein Team informieren, auch wenn man zum Arzt geht oder nur kurz etwas erledigen muss. Durch die Zeitverschiebung von L.A. sind Meetings um 17:30 Uhr zudem keine Seltenheit. Meetings um 17 und 18 Uhr werden ohne vorherige Nachfrage einfach eingestellt - hat man schon früher begonnen, kommt man so in die Überstunden. Diese kann man erst ab einem gewissen Prozentsatz abfeiern. Je nach Job wird Arbeit am Wochenende erwartet. In einer modernen Agentur im Jahre 2023 ein absolutes Unding. Im Dezember gibt es eine Urlaubssperre und Weihnachten & Silvester sind normale Arbeitstage.
Vorgesetztenverhalten
Diktieren viele Werte vor, leben sie aber leider selbst nicht. Es wurde im ersten Kontakt miteinander direkt versucht, an Informationen über meinen vorherigen Arbeitgeber zu kommen. Man wird mit den Worten begrüßt, man hätte einen konservativen Führungsstil & und wäre hart aber fair. Fand ich sehr unangenehm und aufgesetzt.
Interessante Aufgaben
Der Aufgabenbereich ist schon interessant, jedoch hat man Unmengen an unnötiger Arbeit durch nicht existente Prozesse & Standardisierungen. Ressourcenschonend wird hier nicht gearbeitet. Zudem oft keine transparente Kommunikation mit Kund:innen.
Gleichberechtigung
Machen selbst Witze darüber, dass es nur blonde weiße Mädels dort gibt. Stimmt nicht zu 100%, allerdings wird auch nicht viel dagegen getan, auch werden die Kund:innen nicht wirklich dafür sensibilisiert. Es wird nicht auf inklusive Sprache geachtet.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt kaum welche, kann ich nicht beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Sehr schöne Offices & Studio. Geschmackvoll eingerichtet und eigentlich alles vorhanden, was man benötigt. Es gibt nur leider keine Müsli Bar oder ähnliches, man muss sich sein Essen immer mitbringen. Equipment für zuhause (Maus, zweiter Bildschirm etc.) gibt es erst nach bestandener Probezeit (?).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kann ich nicht beurteilen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist gut und liegt im höheren Agentur-typischen Bereich. Leider aber nur 26 Urlaubstage.
Image
Ich habe von Kund:innen & Creator:innen selbst bereits einige negative Dinge über das Image & den Umgang mit ihnen gehört.
Karriere/Weiterbildung
Kann ich nicht ganz beurteilen, aber von dem was ich mitbekommen habe finden Beförderungen durchaus öfter statt. Es gibt zudem ein Weiterbildungsbudget, das man für sich nutzen kann.