Mein Beileid an alle Mitarbeiter/-innen die dort noch tätig sind
Arbeitsatmosphäre
Eine gute Atmosphäre wurde stetig durch die Leitung unterbunden und nicht gerne gesehen. Es wurden zum Beispiel Listen erstellt von Mitarbeiter/-innen welche durch „zu häufiges Kaffee holen“ sehr negativ auffielen und sodann wurden im Blick behalten werden sollten. Absolute Kontrolle..
Kommunikation
Es geht alles über Dritte und den üblichen Flurfunk. Oft wurde der Wunsch nach Kommunikation geäußert und stetig ignoriert. Eine wahre Klassenhierarchie die man dort tagtäglich zu spüren bekommt.
Kollegenzusammenhalt
Interaktionen mit anderen Assistent/-innen wurden nicht gerne gesehen. Wenn man mal gerade nicht am Platz saß, sei es aufgrund einer Toilettenpause oder um sich einen Kaffee zu holen, wurden unzählige Anrufe getätigt, bei anderen Kolleginnen und Kollegen um zu erfragen ob sich die gesuchte Person in deren Büroräumlichkeiten aufhält oder auch gelegentlich am Empfang, einfach nur um nicht mal 5 Minuten auf die Assistenten zu warten. Daher kann dort kein Zusammenhang unter Kollegen entstehen.
Work-Life-Balance
Mehr als einen Stern kann man hier leider nicht geben. Überstunden wurden als eine Selbstverständlichkeit wahrgenommen und nicht beachtet oder berücksichtigt. Oft wurde in Gesprächen mit anderen Assistent/-innen deutlich wie sehr das Privatleben unter dem Job leidet. Gerne kamen Anwälte erst ab 10 Uhr oder fangen erst Nachmittags an Aufgaben zu erteilen, ganz klar dann für alle anderen bis 18 Uhr oder länger im Büro diese Sachen abzuarbeiten, auch dann wenn man eigentlich schon eine Stunde eher das Arbeitspensum erreicht hat. Dass der Anwalt einfach mal früher erscheint oder die Aufgaben bis zum nächsten Tag warten können, das kommt nicht in Frage.
Vorgesetztenverhalten
Der Kern allen Übels.
Interessante Aufgaben
Vielleicht wäre es interessanter gewesen wenn man sich auch mal mit den Fällen auseinandersetzen könnte und nicht X Vertretungen am Tag machen müsste, weil immer mehr Anwälte eingestellt werden, dabei aber doppelt so viele Assistent/-innen fehlen, und man sich auch mal mit den Fällen auseinandersetzen könnte.
Arbeitsbedingungen
Es gab nur einen Tag Homeoffice in der Woche und für diesen musste man seinen PC selbst mitnehmen und zuhause an die Maus, die Tastatur und den Bildschirm verbinden. Laptops sind leider zu teuer für Mitarbeiter/-innen und gab es natürlich nur für Anwält/-innen.
Image
Mehr Schein als sein trifft hier ganz gut zu.