Gedankenanstoß für ein besseres Miteinander!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wie gesagt der Kollegenzusammenhalt.
Auch, dass das Gehalt überpünktlich auf dem Konto war, ist nicht überall normal.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist alarmierend, wie die Mitarbeiter teilweise unmündig gemacht werden. Dabei sollte man sich einfach mal hinterfragen, welche Ideen diese haben und sich auch mal der schmerzhaften Frage stellen, warum manche gegangen sind. Und sich nicht einfach nur hinter dem "Der war ja eh zu nichts zu gebrauchen" verstecken.
Diese Firma ist nicht abgeschrieben und es geht auch nicht so weit, dass ich dieses Unternehmen nicht empfehlen würde. Es muss sich aber etwas tun, damit neue Bereiche erschlossen werden (bspw. online mit einer auch aktiv betriebenen Plattform) und das Unternehmen wieder zu alter Stärke zurückfindet.
Verbesserungsvorschläge
- Im Prinzip lässt es sich gut arbeiten bei der Firma, wenn man sich an die Situation gewöhnt hat und diese auch zu seinem Vorteil zu nutzen weiß. Ich möchte auch nicht, dass diese Bewertung wie eine Abrechnung gesehen wird, sondern unter Umständen als Start zu einer Diskussion oder Anregung. Dennoch sollte nicht alles rosarot beschrieben werden. Ich würde mich in der Empfehlung AKTUELL zurückhalten, muss aber für die Bewertung eine Auswahl treffen, und die kann ich aus der aktuellen Situation einfach nicht positiv ausfallen lassen. Daher bitte ich, die fehlende Empfehlung nicht als endgültiges Urteil zu sehen (doch leider überwiegen derzeit die Contras die Pros).
- Das Gedankengut ist an manchen Stellen wirklich erneuerungswürdig, das Gleiche gilt auch für Teile der Ausstattung.
Ja, Gelb ist die Firmenfarbe, aber wenn alles Gelb ist und allmählich vor sich hin rottet (Toiletten, Trennwände etc.), sieht das eher gammelig als innovativ aus.
- Mehr in die Mitarbeiter investieren und sie nicht wie Mastschweine behandeln, die irgendwann geschlachtet werden.
- Und ganz wichtig: Vorschläge nicht einfach abtun, sondern auch mal beachten oder zumindest darüber nachdenken. Die Mitarbeiter sind das Gold dieser Firma und ihre Meinung sollte zumindest halbwegs Gehör bekommen. ;-)
Arbeitsatmosphäre
Vorab: Ich bewerte nicht gerne und möchte auch weder böses Blut vergießen noch hier eine Schleimspur hinterlassen.
Zur Sache: Dass, wie eine etwas ältere und scheinbar mittlerweile gelöschte Bewertung hier vermitteln will, ein gesundes (!) Arbeitsklima herrscht, ist bis zu meinem unfreiwilligen Austritt jedoch leider ein Märchen. Es gilt, wie eine Bewertung hier gesagt hat: Nicht gemeckert ist Lob genug.
Dazu gibt es viele Großraumbüros, die ihre beste Zeit teilweise schon lange hinter sich haben. Hat man sich damit abgefunden, lässt es sich unter den gegebenen Umständen arbeiten.
Kommunikation
Kaum vorhanden. Man erfährt selten etwas Wichtiges - außer es kommt als Mail oder man hat Vitamin B.
Ein schroffer Umgangston ist bei manchen Abteilungen auch öfters an der Tagesordnung, wenn man Dinge einmal doch nachfragen muss. Hat sich aber wenigstens in den letzten Monaten meiner Tätigkeit subjektiv etwas gebessert.
Wenn Fehler gemacht werden, erfährt man manchmal erst Wochen später davon, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Preise sind von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich, selbst eigentlich einheitliche Preise wie Frachtkosten oder Verpackung.
Oftmals wird das gleiche Material sogar unterschiedlich angeboten, je nach Abteilung, zwecks fehlender Abstimmung.
Kollegenzusammenhalt
Das größte Plus dieser Firma.
Untereinander hilft man sich, man lacht, hat gute Kontakte. Und trotzdem schafft man seine Arbeit.
Im Grunde ziehen alle an einem Strang, weil alle Angestellten gleichermaßen betroffen sind.
Work-Life-Balance
Ich habe diesen Begriff hier leider kaum kennen gelernt. Gleitzeit besteht nur in der Theorie. Stempeluhren gibt es nur für vereinzelte Kollegen und angesammelte Stunden mussten im gleichen Monat abgebaut werden - jedoch nicht, indem man einen kompletten Tag frei nimmt.
Musste man einmal früher gehen, brauchte es ein Attest, dass der Termin nicht außerhalb der Arbeitszeiten zu legen war - Thema Vertrauen.
Home-Office ist ebenfalls nur teilweise erlaubt und für die normalen Mitarbeiter ein Tabu. Das betrifft nur die HO-Möglichkeiten außerhalb der Corona-Krise. Ich hoffe, dass sich diese Meinung seit der Krise geändert hat, zum Wohl der Mitarbeiter.
Vorgesetztenverhalten
Wie schon gesagt: Vertrauen ist Mangelware, Überprüfung ist besser.
Ja, es könnte ausarten, wenn man die Zügel schleifen lässt, aber anstelle dass man es testet und dann mit den Mitarbeitern klar spricht, wurden eher die Daumenschrauben ausgepackt.
Es gehen so viele gute, verdiente Mitarbeiter und keiner hinterfragt das. Ansonsten gilt wie oben schon gesagt: Mit Vitamin B hat man bei vielen Dingen bessere Karten.
Interessante Aufgaben
Dass die Arbeit an sich tagtäglich gleich ist, liegt in der Natur der Dinge und ist daher weder schlecht noch gut zu bewerten.
Man bekommt jedoch das Gefühl, dass man hier Allroundkraft sein muss. Auch die persönliche Motivation (nicht die Grundmotivation, für das Unternehmen das Geld zu verdienen) fehlt bzw. ist ausbaufähig, weil nur selten Rückmeldungen kommen. Und damit ist nicht nur Lobhascherei gemeint, sondern einfach nur Feedback.
Gleichberechtigung
Es arbeiten gleichermaßen Frauen und Männer hier. Vom Job habe ich keine Unterschiede in der Behandlung gesehen, alles andere kann ich nicht bewerten.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden offensichtlich nicht benachteiligt, mehr kann ich nicht beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Ein selbst gebautes Access-System aus den 2000ern, welches zeitweise dauernd abstürzt und nicht immer konsequent arbeitet, Office 2007, Rohrpost, kaum rein digitale Arbeitsschritte.
Es fehlt ein komplett einheitliches Angebotsmanagement innerhalb des Unternehmens und nicht nur einer Abteilung.
Die Drucker sind uralt - aber angeblich zuverlässig - und garantiert nicht förderlich für die Gesundheit. Wenn ein Drucker kaputt ging, wurde dieser nur repariert, anstatt ihn endlich in Rente zu schicken.
Ergonomie am Arbeitsplatz ist okay, aber z.B. Anfragen auf einfache, höhenverstellbare Tische wurden auch schon abgelehnt, weil es ja nicht nötig war und zu viel kostet.
Außerdem muss man sich darauf gefasst machen, dauernd seinen Arbeitsplatz zu wechseln.
Ansonsten wurde genau darauf geachtet, wann man kommt und geht. Geht man direkt zu Feierabend, wird man blöd angeguckt. Und bloß nicht Überstunden geltend machen. Das gehört immerhin zum guten Ton und wurde erwartet, aber in kaum einer Art belohnt (s. Stempeluhr und Gleitzeit).
Ich hoffe, dass sich das in den letzten Monaten etwas geändert und man mehr in die Mitarbeiter investiert hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Thema Umwelt: Alles wird gedruckt, doppelt ins Fach gelegt usw.
Papierloses Büro? Nein, danke.
Sozialbewusstsein? Es wurden Mitarbeitern während Kurzarbeit in der Corona-Krise gekündigt, anstelle mit den vom Staat bereitgestellten Mitteln diese zu erhalten. Das ist das einzige, was ich dazu sagen möchte.
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist schade, dass Firmen mit dieser Größe nicht gezwungen werden, in eine Gewerkschaft mit einem Tarifvertrag einzutreten. Gehälter teilweise unter dem Durchschnitt in Bremen oder Niedersachsen sind Standard, Gehaltsverhandlungen sind hart umkämpft. Mehr Geld (selbst nach mehreren Jahren) muss mit Mehrleistung erkauft werden und ist selbst dann noch lächerlich, die Umwelt wird ja auch teurer.
Zu Weihnachten gibt es vom 24.12. bis 1.1. generell 3 Tage Urlaub, auch wenn Heiligabend und Silvester Werktage sind. Das sieht aber nur an vorderster Front gut aus, wenn man bedenkt, dass man von dem eigenen Urlaub, der mit standardmäßig 24 Tagen mehr als lächerlich ist, diese 3 Tage nehmen muss.
Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld werden vergeblich gesucht und sind nur bei besonders guten Jahren drin.
Image
Stammkunden sehen bei offiziellen Gesprächen KuK als Partner, der zwar manchmal Sand im Getriebe hat, aber alles in allem zuverlässig und gut erreichbar (dank der Mitarbeiter) ist. Inoffiziell gibt es teilweise andere Sichtweisen.
Karriere/Weiterbildung
Da ich nach all den vorangegangenen Punkten der Firma nicht auch noch eine Weiterbildungsmaßnahme schuldig sein wollte, habe ich das nie in Anspruch genommen.
Aber auch hier sollen die Verhandlungen wohl sehr hart sein. Bildungsurlaub? Bitte nur, wenn es passte und Weihnachten auf Ostern fällt.
Die Karriereleiter hat hier 2 Stufen, Arbeitnehmer und Vorgesetzter.