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KATHREIN 
SE
Bewertung

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Früher guter und sehr angesehener Arbeitgeber, heute Lachnummer.

1,2
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung bei KATHREIN SE gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

...dass Hr. Kathrein immernoch am kämpfen ist. An dieser Stelle meine größte Hochachtung und Bewunderung. Das ist definitiv ein starker Mann der hinter seiner Firma steht.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Alles andere. Ich bin selten so negativ, aber ich kann aktuell nichts positives mehr erkennen. Ich hege weder einen Groll gegen die Firma, noch will ich ihr mit meiner Bewertung "eins reindrücken". Die Bedingungen für Mitarbeiter in dieser Firma die nicht der GL angehören sind momentan leider einfach viel zu schlecht.

Verbesserungsvorschläge

Offenere und transparentere Kommunikation. Sagen Sie Ihren Mitarbeitern verdammt nochmal endlich was Sache ist. Sehen Sie denn nicht wie Ihnen die Fachkräfte davonlaufen und die Firma damit ihren wertvollsten Besitzt - ihr Gedächtnis - verliert?

Arbeitsatmosphäre

Einer schreit, der Rest funktioniert irgendwie. Ganz nach dem Motto "nicht geschimpft ist Lob genug". Persönliche Bedürfnisse werden meist ignoriert oder lächerlich gemacht (Arbeitsplatzergonomie ist bei den meisten Fachabteilungen ein Fremdwort), man "solle sich doch bitte nicht so anstellen".

Kommunikation

Fehlt massiv, intern sowie extern. Wichtige Infos über die Firma liest man zuerst auf der Rosenheim24 Homepage, zwei Tage später kommt die Info dann intern per E-Mail. Täglich brodelt die Gerüchteküche, man reimt sich seine Wahrheiten über bevorstehende Kündigungswellen und andere Themen über den Flurfunk zusammen (aktuell stehen wieder 200 Mitarbeiter an), klare Infos und Ansagen von Seite der GL gibt es eher selten. Während die Konkurrenz schon jahrelang auf Social Media Seiten wie Twitter, Facebook, LinkedIn & Co Präsenz zeigt, fangen wir erst gaaanz langsam damit an uns dort zurechtzufinden. Versuchen Sie als Beispiel doch einfach mal, uns auf Facebook eine Nachricht zu senden!

Kollegenzusammenhalt

Jeder macht sein eigenes Ding, Teamarbeit gibt es eher selten. Interesse an der Arbeit von Kollegen wird oft mit Misstrauen bekundet, Fachwissen wird nur sehr ungern an andere Kollegen (aus der gleichen Abteilung!) weitergegeben. Die Leute haben Angst schlagartig nicht mehr benötigt zu werden, sollten Sie ihr Wissen weitergeben. "Wer ist am Problem X Schuld?" ist ebenfalls immer ein tolles und allseits beliebtes Gesprächsthema, besonders bei Vorgesetzten. Andere Fragen sind nicht erwünscht - wer in großen Runden bei Themen nachhakt und Verständnisfragen stellt wird von den anwesenden Kollegen müde belächelt und als unwissend hingestellt. Vor versammelter Mannschaft. Dass ein großer Teil hiervon dieselbe Frage im Kopf hatte und Sie nur die einzige Person waren die den Mumm hatte die Frage zu stellen spielt überhaupt keine Rolle.

Work-Life-Balance

Urlaub ist nach Abstimmung mit Kollegen frei wählbar. Arbeitszeiten sind offiziell flexibel, allerdings steht man meist unter großem Gruppenzwang länger zu bleiben oder auch mal nach 10h Arbeit auszustempeln und weiterzuarbeiten.

Vorgesetztenverhalten

Kommt auf den Vorgesetzten an - davon gibt es hier seit 2-3 jahren nämlich wirklich viele. Soviele "Head of"-Titel wie hier werden Sie nirgendwo sonst finden. Hier gibt es einmal die Kollegen vom alten Schlag (siehe "Arbeitsatmosphäre", diese Gruppe macht die Mehrheit aus) und dann noch die vor Jahren kommissarisch ernannten Kollegen (die es auch immernoch sind). Letztere haben wenig bis keine Erfahrung in Sachen Leadership und haben den Job angenommen weil entweder sonst niemand wollte oder weil "Dienstältester" als Qualifikation für eine leitende Position mit Personalverantwortung ausgereicht hat und man mehr Geld bekommt.

Interessante Aufgaben

Gibt es bestimmt, die müssen Sie sich allerdings selber suchen. Methoden und Vorgehensweisen die vor 20 Jahren gut funktioniert haben und da noch aktuell waren sind hier Standard. Funktioniert für manche Bereiche tatsächlich, wird aber leider auf fast alle angewendet. Alteingesessene Chefs lehnen sinnvolle Innovationen und kreativen Ideen ihrer Mitarbeiter meist ab ("so hamma's doch scho imma g'macht!").

Arbeitsbedingungen

Arbeitsplatzergonomie wird kaum umgesetzt/kontrolliert. Sollten daraus langfristige Schäden an Ihrer Gesundheit entstehen, haben Sie leider Pech gehabt. Der IT-Helpdesk wegen massiver Überlastung und Mitarbeitermangel fast nie besetzt, bei PC-Problemen müssen Sie sich meist selber helfen. Heizungen fallen im Winter gerne mal aus, zum Ausgleich dafür übersteigen Bürotemperaturen im Sommer regelmäßig die gesetzlich festgelegten Maximalwerte. Eine Beschwerde darüber führt nirgendwo hin wo es schön ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Naja, man hat zwei verschiedenfarbigee Eimer für Mülltrennung. Dass die Reinigungsfachkraft deren Inhalt beim entleeren sowieso in die gleiche Mülltüte schüttet ist wieder ein anderes Thema. Kathrein Senior hatte zu Lebzeiten gerne an soziale Einrichtungen wie Kindergärten gespendet - sowas gab es danach leider nicht mehr.

Gehalt/Sozialleistungen

Aus Geldmangel wird das Urlaubsgeld momentan nicht mehr ausgezahlt, das Weihnachtsgeld nur zu 50%. Zwischen einzelnen Mitarbeitern mit gleichem Tätigkeitsgebiet und Skill gibt es richtige ERA-"Gaps", die keiner so richtig erklären kann und möchte.

Image

Früher konnte man mit Kathrein als Arbeitgeber noch richtig angeben. Heute wird man von Leuten auf der Straße angesprochen ob denn "der Kathrein jetzt schon pleite" sei und muss sich deswegen eher schämen. Intern kenne ich niemanden der die Firma aktuell als Arbeitgeber an seine Freunde empfehlen würde, was wirklich traurig ist - das war mal komplett anders. Aber wo soll auch ein positives Bild herkommen? Wenn Kathrein in den Nachrichten ist werden entweder hunderte Stellen abgebaut, oder es wurde der zigste nichtssagende Award gewonnen. Gruppenselfies auf LinkedIn zu posten reicht leider einfach nicht für ein gutes Image, damit kann niemand was anfangen.

Karriere/Weiterbildung

Ungeachtet der momentanen Situation wurde für Schulungen und Weiterbildungen noch nie sehr oft Geld in die Hand genommen. Das meiste Fachwissen saugen Sie sich entweder on-the-fly aus den Fingern oder bringen es sich in Ihrer Freizeit selber bei.

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