Die Negativrezensionen übertreiben nicht - es wird Zeit die tiefsitzenden Probleme anzugehen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bezahlung, Ausbildung und Kollegen sind gut!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird gerne über Probleme geredet und darüber, wie diese aufgetreten sind, anstatt sich über die Ursachen Gedanken zu machen und die Situation zu verbessern.
Das Gegeneinander im Management und die Führungsschwäche möchte ich hier auch nennen, da diese sicherlich ein Kernproblem darstellen.
Außerdem sollte mehr in die Arbeitsplätze und das Umfeld investiert werden, damit man sich wohler fühlt.
Leider fühlt man sich durch die vielen negativen Ereignisse und die schlechte Kommunikation (kommt alles scheibchenweise heraus) nicht in der Lage den Arbeitgeber zu empfehlen.
Verbesserungsvorschläge
Anlass dieser Rezension sind die im Unternehmen in den letzten Tagen diskutierten schlechten Rezensionen. Statt gegen die Negativrezensionen intern Stimmung zu machen, sollte man prüfen, was der Realität entspricht (und ich kann dem was mein Vorredner geschrieben hat nur beipflichten) und sinnvolle Maßnahme ergreifen. Es geht hier um uns Mitarbeiter, um unsere Zukunft, und wir brauchen ein Management, das kritikfähig ist und demütig aus den Fehlern lernt. Ich wünsche mir wie mein Vorredner, dass das Management nicht mehr gegeneinander arbeitet, sondern ein Team ist!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hat in den letzten 36 Monaten extrem eingebüßt. Es gab gute Zeiten, in denen man gerne zur Arbeit ging, aber das war einmal. Ich stimme meinem Vorredner zu, dass sich der Druck wegen dem schlechten wirtschaftlichen Zustand des Unternehmens erhöht hat. Es ist schade, dass man es hier nicht geschafft alle Kräfte zu sammeln und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Auch die Abgänge von geschätzten Kollegen gehen einem nah und drücken die Stimmung.
Die vorhergehende Rezension hat wenn man dem internen Flurfunk glauben darf wohl einiges aufgewühlt. Leider werden aus dieser sachlich korrekten Rezension die falschen Schlüsse und Maßnahmen getroffen. Statt gegen eine solche Rezension vorzugehen und diese löschen lassen zu wollen, sollte man in sich gehen und prüfen, was man für die Zukunft lernen und ändern kann.
Kommunikation
Leider lässt die Kommunikation wirklich zu wünschen übrig. Hier fehlt es an einer Kommunikationsstruktur und klare Vorgaben. Auch die Transparenz ist nicht ausreichend. Das meiste erfährt man nur über die Kollegen und den Betriebsrat hinter vorgehaltener Hand - in den seltensten Fällen über den eigenen Vorgesetzten. Beispielsweise sind wieder Spekulationen im Umlauf, dass es sich bei den "neuen Gesichtern" auf dem Werksgelände um eine Unternehmensberatung handeln soll. Aber keiner aus dem Management spricht das offen aus bzw. es gibt keine veröffentlichte Information an den gesamten Standort.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten Kollegen sind super und der Zusammenhalt ist gut. Ob das tatsächlich deswegen so ist, weil man "Leidensgenosse" (siehe Vorredner) sei, vermag ich nicht komplett zu bewerten, das spielt aber sicherlich ein mit rein. Selbstredend ist der Zusammenhalt in der eigenen Abteilung besonders gut und nimmt je mehr Konfliktpotential es mit anderen Abteilungen gibt logischerweise ab. Ich würde mir wünschen, dass die Vorgesetzten hier gemeinsam an einem Strang ziehen und mit leuchtendem Beispiel vorangehen, damit auch zwischen den Abteilungen eine bessere Zusammenarbeit ermöglicht wird.
Work-Life-Balance
Leider wird man oft gebeten wegen Engpässen auf Urlaub/Abfeiern zu verzichten. Man wird nicht selten mitten im Urlaub angerufen und soll aushelfen. Hier kommt sicherlich erschwerend hinzu, dass die Abteilungen nicht gerade üppig besetzt sind und die Krankheitsquote in der Abteilung zeitweise sehr hoch sind.
Vorgesetztenverhalten
Tatsächlich mag ich meinen direkten Vorgesetzten, was auch daran liegt, dass er sicherlich einiges abfängt. Wann immer möglich stellt er sich schützend vor seine Mitarbeiter und er sieht zu, dass es den Menschen in seinem Umfeld gut geht. Wenn man sich aber die Kollegen anhört, die oft mit dem Management oft zu tun haben, muss man dem Vorredner zustimmen. Da ist viel Wahres dran. Ich habe das Glück nicht "so weit oben" zu sein, weswegen man eher stiller Beobachter dieses Missstandes ist. Bei denjenigen, die direkt unterm Management arbeiten arbeiten, kann man sehen, dass sie nicht selten unter der Zerstrittenheit des Managements leiden.
Interessante Aufgaben
Leider sind die Aufgaben in meinem Bereich immer die gleichen und etwas langweilig. Das macht das Gehalt aber wieder gut.
Gleichberechtigung
Als Mitarbeiterin hat man tatsächlich das Nachsehen in dem Unternehmen. Natürlich gibt es hier die vorgeschriebenen Anlaufstationen für den Fall einer Beschwerde. Leider drängt sich der Verdacht auf, dass Problemfälle so schnell wie möglich kleingeredet und/oder unter den Teppich gekehrt werden. Mir ist kein Fall bekannt, wo bei einem Verstoß wie z.B. wenn man sich belästigt fühlt, etwas unternommen wurde.
Umgang mit älteren Kollegen
Von dem was ich bewerten kann und von Gesprächen weiß, scheint der Umgang mit den älteren Kollegen in Ordnung zu sein. Nicht überragend gut, aber sicherlich nicht besonders schlecht.
Arbeitsbedingungen
Die mesten Anlagen, Geräte, Werkzeug, Möbel und Gebäude sind wirklich in einem sehr schlechten Zustand. Man hat den Eindruck, dass generell Geldmangel herrscht, weil hier an allen Ecken und Enden gespart wird und gleichwertiger (und vor allem neuer) Ersatz, selten freigegeben wird. Man fühlt sich in einigen Bereichen wirklich nicht wohl. Die vom Vorredner angesprochenen Zustände der Toiletten und Gebäude sind nicht übertrieben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich habe nicht den Eindruck, dass das Unternehmen hier positiv hervorsticht. Der Fertigungsprozess wartet mit einigen gefährlichen Chemikalien auf (Säuren, Laugen, Gasen). Das werkseigene Kraftwerk wird mit Erdgas betrieben.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die zu verrichtende Arbeit recht gut. Ich habe schon für härtere Arbeit weniger bekommen.
Image
Wegen Lärm und Geruch sind wir in der Region nicht gerade beliebt. Der ein oder andere wird auch seinen Freunden erzählt haben, dass einiges nicht ganz so gut läuft, weswegen man im Ort einen gewissen Ruf hat.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten sind sehr gut und auch was ich im Bereich Unterstützung mitbekomme ist gut. Karriere macht aber aus meiner Sicht nur derjenige, der Ja und Amen sagt und nicht zu sehr hinterfragt.