Geringe Wertschätzung und problematische politische Positionierung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Essen ist prima :)
Das Konzept ist auch gut, allerdings eben für kleinere Kitas ausgelegt.
Der Kolleg:innenzusammenhalt in der einen Kita, in der ich war (Glück gehabt).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hauptsächlich die Geschäftsführung und deren politische Haltung sowie Umgang mit ihren Mitarbeitenden.
Wenn man Glück hat mit der Kita, kann da gut arbeiten. Dann muss allerdings mit sich vereinbaren können, für diese Menschen zu arbeiten und in regelmäßigen Abständen aus Gesprächen enttäuscht und sauer rauszugehen.
Außerdem ist ein Betriebsrat nicht gewünscht und die MAV ein Scherz.
Verbesserungsvorschläge
Politische Haltung überdenken
Partizipativ nicht nur mit den Kindern, auch mit Mitarbeitenden arbeiten
Wertschätzend handeln
transparenter sein
sich diverser aufstellen
weniger große Kitas bauen und sich um die bestehenden kümmern
Betriebsrat aufbauen
schlechte Stimmungen und Kritik annehmen und ernst nehmen, in den wirklichen Kontakt gehen
Arbeitsatmosphäre
In meiner Kita ist sie trotz Stress meistens gut (Glück gehabt)
Kommunikation
Nicht kritikfähig
von oben herab
problematische Aussagen der Geschäftsführung
Kritik oder Unmut wird nicht ernst genommen, es wird immer gesagt, es ist doch alles gut.
Mitarbeiter:innenvertretung ist ein Scherz, da die Geschäftsführung mit drin sitzt und die MAV Leitung das seit 10 Jahren macht. Dort werden Themen auch gerne mal abgebrochen oder stummgeschaltet.
Kollegenzusammenhalt
In meiner Kita richtig toll, ohne Kolleg:innenzusammenhalt schafft man den Job gar nicht
Work-Life-Balance
Schwierig, viele Überstunden und nach der Arbeit geht gar nichts mehr. Ich denke aber, das liegt am Job, nicht speziell am Träger.
Vorgesetztenverhalten
Bezogen auf meine Leitung - alles top, ganz tolle Leitung, kann man nur dankbar sein.
Bezogen auf die Geschäftsführung - gruselig.
Es wird verboten zu gendern und es werden kategorisch keine Menschen im pädagogischen Dienst eingestellt, die ein Kopftuch tragen. "In der Hauswirtschaft wäre das aber okay". Aus meiner Sicht rassistisch und diskriminierend. Man kann nicht Vielfalt im Konzept stehen haben und dann das. Mehrere Gespräche dazu verliefen in jeglicher Hinsicht unzufriedenstellend, Geschäftsführung trifft sehr problematische Aussagen.
Interessante Aufgaben
Das gleiche, wie in jeder Kita. Es fehlt aber Geld und Personal um richtig coole Sachen umzusetzen.
Je nach Leitung hat man aber die Freiheit, eigene Projekte umzusetzen. In meiner Kita hatte ich das Glück.
Gleichberechtigung
Wie bereits oben erwähnt, gendern verboten, Menschen mit Kopftuch auch, es sei denn, sie kochen und putzen.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Team super, von Geschäftsführung naja. Wenn man lange da ist, bekommt man zum Jubiläum einen Holzklotz (kein Scherz). Keine angemessene Wertschätzung meiner Meinung nach.
Arbeitsbedingungen
Ich denke, das ist ähnlich, wie bei anderen Trägern. Wir arbeiten zu viel für zu wenig Geld.
Außerdem steht die Digitalisierung hier ganz hinten an. Es wird noch viel ausgedruckt und mit Digicams und Usb-Sticks gearbeitet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt super Bio-Essen und in der Arbeit mit den Kindern haben wir da schon drauf geachtet.
Trotzdem werden die Ordner der Kinder mit Unmengen an Plastikfolien bestückt. Besonders konsequent ist das also nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt angelehnt an TVÖD, als Studierte bekommt man Erzieher:innengehalt, Sonderzahlungen wurden schon gestrichen
Image
Ich weiß nicht, wie der Träger nach außen hin wirkt, der Online-Auftritt blendet.
Aus Sicht der Mitarbeitenden hat das Image denke ich an Wert verloren.
Karriere/Weiterbildung
Fortbildungen sollen bitte möglichst beim Träger gemacht werden, die sind qualitativ eher so semi und finden häufig einfach gar nicht statt wegen zu wenig Anmeldungen.
Man kann eine heilpädagogische Zusatzqualifikation machen, da muss man sich dann allerdings für zwei Jahre nach Abschluss beim Träger verpflichten.
Ansonsten kann man evtl. irgendwann Leitung werden, aber andere Möglichkeiten gibt es eher nicht.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung.
Es ist schön zu lesen, dass Du trotz aller Kritik in Deiner Kita einen guten Arbeitsort für Dich gefunden hattest. Das ist natürlich unser Ziel für alle Mitarbeitenden und damit zu aller erst auch für die uns anvertrauten Kinder.
Unsere Mitarbeitervertretung ist ein demokratisches Gremium, das von dem Engagement jedes Einzelnen und jeder Einzelnen lebt. Warst Du in Deiner Kita gewählter Mitarbeitervertreter? Du weißt sicherlich, dass die Geschäftsführung auf Einladung an der MAV teilnimmt und genau so auch der Sitzung fernbleibt, wenn dies gewünscht ist.
Als gemeinnütziger Träger im Kita-Gutscheinsystem sind wir auf die Refinanzierung durch die Stadt Hamburg angewiesen und vergüten nach TVöD SuE. Auch die letzten Ergebnisse der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst setzen wir um, obwohl sie noch nicht in die Entgeltberechnung für die Träger eingeflossen sind, um genau diese finanzielle Wertschätzung der wichtigen und herausfordernden pädagogischen Arbeit zu leisten.
Es ist sehr schade, dass mich Deine Kritikpunkte erst erreichen, wenn Du nicht mehr bei uns beschäftigt bist. Gern hätte ich mit Dir darüber gesprochen, vielleicht hätten wir manches erklären, zumindest besser verstehen können.
Falls Du das jetzt noch nachholen möchtest, erreichst Du mich unter meiner Mail-Adresse:
christina.daniluk@kinderwelt-hamburg.de
oder unter meiner bekannten Telefonnummer.
Das würde mich freuen.
Herzliche Grüße
Christina