Mehr Kompetenz wäre zielführend.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kaffeemaschine (Siebträger), kostenloser Kaffee. Ist heute aber nichts mehr, wofür ich den AG wechsle.
Hands-on-Mentalität. Wurde am Ende leider nicht mehr von GF-Ebene gelebt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ungefähr alles, was oben beschrieben wurde. Meiner Meinung nach wurden viele Dinge versprochen, die nicht gehalten werden konnten oder nicht gehalten werden wollten.
Verbesserungsvorschläge
Nicht jedem noch so großartigen Potenzial und Möglichkeit hinterherrennen. Erfahrene MA einstellen, viel Struktur und klare Kante. GF ersetzen gegen Menschen mit gesunden ökonomischen und sozialen Erfahrungen und Wissen. Anerkennen, dass man ein kleines, mittelständisches Unternehmen ist und sich nicht größer machen als man eigentlich ist.
Arbeitsatmosphäre
Anfang war cool, Ende war schlecht. Atmosphäre unter Mitarbeitern gut, mit Geschäftsführung udn Vorgesetzten Miserabel.
Hier gibt es gefühlt zwei Seiten: Die Atmosphäre die nach außen gezeigt und in Meetings gezeigt wird, und dann die Ganggespräche in denen sich beschwert wird.
Meiner Meinung und Ansicht nach waren weinende MA nach Personal Gesprächen regelmäßig zu beobachten.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen war meiner Meinung nach sehr schlecht. Da sehr viel Entwicklungen, welche auch für viele MA relevant waren, auf einmal passierten, wurden diese lange Zeit nicht einheitlich an alle MA kommuniziert. Dies führte zu viel Ganggesprächen, um Up-To-Date zu bleiben mussten MA genau hier nachfragen. Auch regelmäßige Meetings änderten daran nur wenig.
Kommunikation wurde zu jeder Zeit zu MA und FK seitens der GF gesucht, egal welche Tageszeit oder welcher Tag.
Personalgespräche waren meiner Meinung nach sehr unprofessionell, weil es darum ging die MA durch gezielte, aber unbegründete Vorwürfe in die Defensive zu kriegen, bevor es ums Gehalt ging. Argumentativ wurde das Gehaltsniveau des Unternehmens als Argument genutzt.
Änderungen im Unternehmen z.B. bei Stellen von Vorgesetzten erfuhr man schneller durch LinkedIn als durch Kommunikation. Änderungsvorschläge wurden pauschal abgelehnt.
Bei Abgang aus dem Unternehmen wurde im letzten Gespräch noch eine Droh-Kulisse aufgebaut.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Team sehr gut, was aber eher an den MA lag als am Unternehmen.
Work-Life-Balance
Home-Office war in meiner Zeit bis zu 3x wöchentlich möglich. Da Aufgaben oder Anrufe vom Chef aber immer kamen und selbstverständlich getätigt wurden oder Aufgaben und Projektabgaben bis spät in den Abend gingen, eher schwierig.
Für Mehrarbeit oder längeres arbeiten ohne dahinterliegende Verpflichtungen wurde sich nie bedankt, es wurde nicht wertgeschätzt. Grenzen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten wie „Feierabend“ wurden regelmäßig verletzt und ignoriert. Anerkennung und Lob für Anstrengung gab es teilweise innerhalb der Teams untereinander, aber nie von ganz oben.
Meine Meinung und Erfahrung sind, dass die GF-Riege denkt, alle Probleme mit genügend Geld lösen zu können. Es wurde versucht mit Geld die Loyalität der Mitarbeiter zu sichern, was kurze Zeit funktionieren mag, dann aber nach hinten losgeht.
Firma meldete sich nach Ende des Vertrages noch mehrmals und wollte Fachinfos.
Vorgesetztenverhalten
Meine Vorgesetzten waren die Geschäftsführung(en).
Die GF war chronisch überfordert, tat aber nichts dagegen. Pünktlich 16Uhr Feierabend ging trotzdem, Zeit für dringende Termine waren schwierig zu kriegen.
Meiner Meinung nach sehr viel Improvisation, die Leute haben weder die Ausbildung noch Erfahrung dazu.
GF hatte kein Rückrat und eine miserable Fehlerkultur. Fehler konnten nicht eingestanden werden, wurden auf andere Führungskräfte und MA vor versammelter Mannschaft geschoben. Blame-Kultur war also okay.
Es wurde immer ein offenes Ohr propagiert, leider nichts umgesetzt, erklärt o.ä. Als Reaktion gab es nur Versuche Dinge umzudrehen, also meiner Meinung nach zu manipulieren. Verhalten war grunds. inkonsequent und nciht nachvollziehbar.
GF und COO kamen oft zu Meetings zu spät oder saßen teilnahmslos dabei und waren mit ihren Handys beschäftig. Insgesamt hatten GF und COO ein schlechtes Zeitmanagement, auf der einen Seite wurden Meetings ohne Begründung ewig und oft geschoben, auf der anderen Seite wurde pünktlich um 16 Uhr Feierabend gemacht. Den Einsatz, den man von den Mitarbeitern sich wünschte wurde selten gelebt.
Interessante Aufgaben
Das Unternehmen überträgt auch Mitarbeitern ohne umfassende Erfahrung schnell konkrete Projekte mit Verantwortung ohne sich offenbar vorher über die Tragweite und Konsequenzen Gedanken zu machen. Dies bot zeitweise eine Gelegenheit für persönliches Wachstum und Lernen, besonders wenn man sich eigenständig Wissen aneignen konnte. Die Möglichkeit, von Kollegen zu lernen, war jedoch tendenziell begrenzt bis nahezu nicht vorhanden.
Einige Aufgaben erschienen kurzzeitig von größter Priorität und mussten sofort bearbeitet werden (24/7), verloren jedoch schnell an Relevanz und gerieten in Vergessenheit. Da dies mehrmals vorkam, wirkte es so als wären das in Teilen reine Machtspiele und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Gleichberechtigung
In meiner Wahrnehmung entsteht im Unternehmen der Eindruck einer Unterscheidung in zwei Klassen: Diejenigen, die eine Verbindung zu den Geschäftsführern und dem Freundeskreis haben, und diejenigen, die es nicht haben. Erstere scheinen eine unterschiedliche (überdurchschnittliche und wesentlich bessere) Behandlung zu erfahren, beispielsweise in Bezug auf die Vergabe von technischem Arbeitsgerät oder Dienstwägen ohne klare sachliche Begründung.
Umgang mit älteren Kollegen
Weitestgehend respektvoll. Ich habe nie von etwas gegenteiligem auf ältere KollegInnen gehört. Die Unwissenheit junger und unerfahrener Kollegen wurde hingegen meiner Meinung nach bewusst genutzt, um diese zu verunsichern.
Arbeitsbedingungen
In bestimmten Situationen bestand die Möglichkeit, viele Freiheiten zu genießen, solange die Arbeit termingerecht erledigt wurde; es spielte relativ wenig Rolle, wo und wann diese durchgeführt wurde. Es sei denn, es gab klare oder auch unklare Umstände, die plötzlich die Anwesenheit im Büro erforderten.
Leider waren Strukturen, Verantwortlichkeiten/Zuständigkeiten und Hierarchien für eine lange Zeit nicht klar definiert. Es hat erheblich gedauert, bis solche Aspekte zumindest ansatzweise implementiert wurden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Meiner Meinung nach zeigt das Unternehmen ein bescheidenes Sozialbewusstsein. Einerseits besteht der Wunsch, überall Steuern zu sparen (Firmensitz in Röttenbach, über weitere interne Angelegenheiten darf ich nicht sprechen), andererseits musste aufgrund von Fehleinschätzungen der Geschäftsführung (zu späte Diversifizierung in alternative Geschäftsfelder und falsche Bewertung des bisherigen Bereichs) Kurzarbeitergeld für beinahe die gesamte Belegschaft beantragt werden, um Kündigungen zu vermeiden. Das scheint leider ein Beispiel für die Privatisierung von Gewinnen und die Übertragung von Verlusten auf die Gesellschaft zu sein. Das Umweltbewusstsein wurde meiner Meinung nach hauptsächlich für Zertifikate entwickelt, und Themen wie Photovoltaik wurden eher aus finanziellen Gesichtspunkten betrachtet. Es scheint, dass hier zur Gewinnmaximierung mehr Wert auf einen grünen Anstrich gelegt wird als auf grünes Denken.
Gehalt/Sozialleistungen
Schwierig zu beurteilen, da Aufgabenbereiche, Verantwortlichkeiten und die Personalführung nie ordnungsgemäß dokumentiert und intransparent/fluide waren. Einige Gehälter waren möglicherweise angemessen (im Nachhinein betrachtet war dies wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, Mitarbeiter vorübergehend zu halten). Andererseits empfand ich die Gehälter meiner Teammitglieder als durchschnittlich oder niedrig, insbesondere im Verhältnis zu der geforderten Flexibilität und den Arbeitszeitanforderungen.
Image
In meinen Augen präsentiert sich das Unternehmen gerne größer, als es tatsächlich ist. Es neigt dazu, zu übertreiben, auch bei den Projekten, die zu meiner Zeit aktuell waren. Leider geht mit diesem Erscheinungsbild meiner Meinung nach auch Ignoranz und Hochnäsigkeit bei den Führungskräften einher.
Es scheint, dass man versucht, durch übermäßig hochtrabende Jobtitel, welche regelmäßig gewechselt werden eine besondere Bedeutung und Wichtigkeit zu vermitteln, obwohl die Realität vielleicht weniger spektakulär ist. Trotz des immer wieder betonten Ziels „konzernähnlicher Strukturen“ hatte das Unternehmen zu meiner Zeit nur einen Mitarbeiterstamm von maximal 40 Personen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen wurden meiner Erfahrung nach nicht proaktiv angeboten, und es wurde nie aktiv Zeit dafür genommen. Ich musste sie nur bei dringend notwendigen Anforderungen einfordern. Für Fortbildungen welche rechtlich bindend und notwendig waren, empfand ich einen unnatürlich hohen Aufwand für diese zu argumentieren.
Meiner Meinung nach fehlte es an erfahrenen Mitarbeitern im Unternehmen, die bereit waren, ihr Wissen weiterzugeben. MA resignierten so häufig.
Kluge und fleißige Mitarbeiter erhielten meiner Meinung nach oft repetitive Aufgaben, die weit unter ihrer Qualifikation lagen, und wurden als Ablage und Assistenten genutzt. Um an interessante Projekte zu gelangen, musste man als Mitarbeiter oft eigenständig damit beginnen, anstatt auf eine klare Freigabe zu warten. Es gab nur selten proaktive Bemühungen, sinnvolle Anleitungen und Wissensvermittlung zu geben.
Die Geschäftsführung schien meiner Meinung nach nur wenig Potenzial bei den Mitarbeitern zu erkennen oder versäumte es, dieses auszuschöpfen.