Überstunden systematisch nicht gewährt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist im Winter beheizt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine Klimaanlagen, im Sommer schwitzt man.
Spaß beiseite, siehe oben. Hauptkritikpunkt ist und bleibt die Tatsache, dass uns alle möglichen Steine in den Weg gelegt werden, damit wir unsere Überstunden ja nicht geltend machen. Das ist im Endeffekt Raub am Arbeitnehmer. Dadurch fühlen wir uns nicht wirklich wertgeschätzt, und den Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege geht es genauso. Nebenbei, wieso brauchen wir eigentlich auf einmal drei Vorsitzende? Hat doch vorher auch mit einem funktioniert.
Verbesserungsvorschläge
Zum Arbeitszeitenmodell vor Corona zurückkehren! Oder wenigstens Überstunden ohne weitere Hürden freigeben. Ohne Not bleibt wirklich niemand freiwillig länger in dem Laden als absolut nötig. Zumindest von den Ärzten säuft hier wirklich keiner stundenlang Kaffee und leiert dem Haus Money for Nothing aus den Rippen. Ich wäre auch lieber um 4 daheim als um 6 oder 7.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kollegen ganz gut, aber das Klima ist generell mies, vor allem seit der Geschichte mit den Überstunden (s. andere Punkte).
Kommunikation
Das neue Dienstzeitmodell (siehe unten) wurde uns ausgerechnet während der ersten Corona-Welle vor den Latz geknallt. Wurde angeblich vom Betriebsrat abgenickt, weder vom BR noch von der Geschäftsleitung wurden wir rechtzeitig und adäquat darüber informiert.
Kollegenzusammenhalt
Das einzig Gute an dem Laden. Habe Freunde fürs Leben gewonnen.
Work-Life-Balance
Nicht vorhanden. Dienste ohne Ende, (unbezahlte) Überstunden, durchgearbeitete Wochenenden (natürlich ohne Ausgleich während der Woche, Montag geht es munter weiter), kurzfristiges Einspringen und aus dem Frei geholt werden sind eher die Regel denn die Ausnahme.
Vorgesetztenverhalten
Kommt auf den Vorgesetzten an. Manche stehen 100% hinter einem, andere legen einem aktiv Steine in den Weg und machen einen regelmäßig vor versammelter Mannschaft zur Schnecke.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit ist abwechslungsreich und macht Spaß, sonst hätte ich das Fach nie studiert. Aber der Alltag ist schon relativ starr, was aber in der Natur der Sache liegt, dafür kann das Klinikum ausnahmsweise wirklich nichts.
Gleichberechtigung
Männer und Frauen werden gleichermaßen über den Tisch gezogen.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nichts dazu sagen, da ich nicht in der Altersgruppe bin. Mir persönlich ist aber noch nichts negatives diesbezüglich aufgefallen, im Gegenteil werden die erfahrenen Ärzte durchaus geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Starr und unflexibel, erst recht seit Einführung der neuen Dienstzeiten 03/2020 (ausgerechnet während Corona). Davor waren die Kernabeitszeiten im Korridor zwischen 07:30/08:00 und 16:00/16:30, Überstunden wurden automatisch bis 18:00 genehmigt. Seitdem muss man Punkt 08:00 einstempeln, alles davor wird ausnahmslos abgeschnitten. Ausstempelzeit ist bis 16:30; gnädigerweise ist es bis 16:50 erlaubt, Über"stunden" zu machen (wohl für die, die später einstempeln), alles darüber muss innerhalb von 24h schriftlich begründet werden. Wegen 10 Minuten schreibt aber niemand eine e-mail und nach einem 10h-Tag ohne Pausen (die einem aber trotzdem automatisch abgezogen werden) will man nur noch heim und keine e-mails mehr schreiben; und selbst wenn man eine mail schreibt, ist noch lange nicht gesagt, dass dem Vorgesetzten die Begründung auch reicht. Dahinter scheint System zu stecken.
Ansonsten die üblichen Probleme: Hohe Arbeitsbelastung und fragwürdige Wertschätzung, denke kaum dass es in anderen Kliniken signifikant anders ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kann ich ehrlicherweise nichts dazu sagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Nur das gesetzlich vorgeschriebene Minimum. Der nackte TV-Ärzte. Kein Weihnachtsgeld, keine Poolbeteiligung, keine Boni, kein nichts. Den Parkplatz müssen wir zahlen und theoretisch auch Wasserflaschen. Zudem die (offensichtlich absichtlich) nicht gewährten Überstunden, man kommt sich mit jeder e-mail wie ein räudiger Bittsteller vor. Das Prinzip "Anwesenheit = Arbeitszeit" (abzüglich TATSÄCHLICH GEWÄHRTER, in der Praxis fast nie zu 100% genommener Pausen), welches im TV-Ärzte klipp und klar geregelt ist, wird leider vom Klinikum systematisch missachtet. Wir bleiben doch nicht freiwillig länger, sondern weil sonst die Patienten nicht richtig versorgt werden!
Als Feigenblatt bekommen wir über den Betriebsrat ein paar Prozente auf überteuerten Schnickschnack. Kann sich die Pflege von ihrem Gehalt Markenklamotten für 800 statt 1000 € kaufen, super!
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Das hauseigene Motto "In guten Händen" hat man irgendwann die letzten Jahre stillschweigend zu Grabe getragen. Alleine das spricht Bände. Das und die für sich sprechenden Google-Bewertungen.
Karriere/Weiterbildung
Man kann hier durchaus in höhere Weihen gelangen. Ob man das bei den aktuellen Bedingungen allerdings auch will, steht auf einem anderen Blatt.