Erster Job nach dem Studium - für mich ein gutes Learningerlebnis
Arbeitsatmosphäre
Ich habe mich immer wohl gefühlt auf der Arbeit. Leider kam ich in sehr turbulenten Zeiten mit viel Fluktuation, was mich verunsichert hat. Auch haben die Zahlen und was uns vom Management / C-Level gesagt wurde, nicht übereingestimmt. Ich hatte es schon sehr früh im Gefühl, dass eine Entlassungswelle nur eine Frage der Zeit ist. Natürlich hat das nicht für eine tolle Atmosphäre gesorgt.
Kommunikation
Es gab ein wöchtenliches Meeting mit allen, das zwar vom Grundgedanken gut war, aber nicht wirklich viel gebracht hat. Zumal dort vieles beschönigt wurde. Leider, leider habe ich auf das Management vertraut, obwohl mein betriebswirtschaftliches Wissen gut genug war um zu erkennen, dass es nicht alles so toll ist, wie uns erzählt wurde. Ich habe mich darauf verlassen, dass das Management uns transparent navigiert, was leider nicht der Fall war.
Nach wenigen Monaten musste ich aus betrieblichen Gründen entlassen werden, die Situation war also wirklich nicht gut, was nie kommuniziert wurde. Eigentlich hat es von vorne herein keinen Sinn gemacht, mich einzustellen. Auch hat mich sehr enttäuscht, dass sich nur eine Person im C-Level die Mühe gemacht hat, sich persönlich von mir zu verabschieden als ich meine Technik im Büro abgegeben habe. Diese Person ist mittlerweile nicht mehr im Unternehmen (anders als das restliche Management). Man muss dem C-Level aber lassen, dass sie die Entlassungswelle gut verkauft haben - hat sich zwar für mich persönlich wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt und war wirklich alles andere als wertschätzend, aber war sicherlich wichtig für das Team.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe mich sehr schnell sehr wohl gefühlt - zumindest bei den Kolleg:innen, die im Büro waren. Bei den "alten Hasen" hat es länger gedauert und war bis zum Schluss nicht bei allen gut. Trotzdem mochte ich das Team sehr.
Work-Life-Balance
Ich hatte so wenig zu tun, dass es unmöglich war, eine schlechte Work-Life-Balance zu haben. :D
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte wirklich eine wundervolle und kompetente Vorgesetzte, die mittlerweile auch nicht mehr im Unternehmen ist. Sie hat sich für mich eingesetzt und sich auch nachdem mir die betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen wurde um mich gekümmert. Es fiel ihr auch sichtlich schwer mich gehen lassen zu müssen. Bis heute die beste Vorgesetzte, die ich bislang hatte und der Grund, warum ich meine Bewertung jetzt erst schreibe. Sie bekommt von mir 5/5 Sternen.
Leider bekommt das C-Level aber nur einen Stern, warum habe ich bereits beschrieben.
Interessante Aufgaben
Ja und nein. Leider war wegen der immer schlechter werdenden betrieblichen Situation zu der Zeit, als ich im Unternehmen war, für mich nicht viel zu tun. Das hat aber auch bedeutet, dass ich viel Zeit hatte um mehr über Themen zu erfahren, die ich spannend fand / finde und nicht in operativen Aufgaben ersunken bin.
Arbeitsbedingungen
Naja, das Büro war wirklich nicht schön und die technische Ausstattung war auch nicht mega modern. Mittlerweise ist koakult aber umgezogen.
Gehalt/Sozialleistungen
Tatsächlich war das eins der größten Learnings für mich: Ich habe mich in dem Bewerbungsprozess, vor allem auch aufgrund meiner Unerfahrenheit, sehr runterhandeln lassen, was für mich bedeutet hat, dass ich mir keine Rücklagen aufbauen konnte. Das war wirklich schlimm, als die betriebsbedingte Kündigung nach wenigen Monaten schon kam.
Karriere/Weiterbildung
Für mich war nach ca. 2 Monaten schon klar, dass meine einzige Karriereoption im Unternehmen wäre, dass meine Führungskraft geht und ich ihre Stelle bekomme. Das hätte ich aber nicht gewollt, da sie, wie bereits beschrieben, einen unheimlichen Mehrwert für das Unternehmen bedeutet hat. Natürlich war ich dann doch schneller weg, als mir lieb war, aber wäre die Entscheidung bei mir geblieben, hätte mich aufgrund des mangelnden Arbeitsaufkommens und keiner Karriereoptionen nach ca. einem Jahr nach etwas anderem umgesehen.