Kolleg*innen kreativ und begabt, Räumlichkeiten inspirierend - jahrelange Konflikte/Probleme ungelöst, kein Onboarding.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Arbeitsqualität und kreatives Talent. In Sachen Verpflegung wird aus dem Back Office heraus wirklich viel getan.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bei Arbeitsstart war kein Arbeitsplatz vorhanden und keine technische Ausstattung - zurückzuführen auf vorgenannte chaotische Verhältnisse und den Fakt, dass niemand für nichts so richtig zuständig ist. Quasi kein Onboarding. Man muss sich durchwurschteln und sich selbst ins kalte Wasser werfen. Mangelnde Strukturen in allen Bereichen und auf allen Ebenen machen es einem schwer, reinzukommen und zu verstehen.
Verbesserungsvorschläge
Am Konfliktmanagement arbeiten. Konfliktlösungskompetenzen auf- und ausbauen. Offenheit fördern. Neue Formen der Organisationsgestaltung ausprobieren. Nur so baut sich wieder Vertrauen auf.
Arbeitsatmosphäre
Von Fairness und Vertrauen geprägtes Arbeitsklima? Nicht der Fall. Viele Jahre alte, ungelöste Konflikte unter den Geschäftsführern sowie unter Abteilungen und manchen Kolleginnen und Kollegen schwelen in der Luft. Neid und Konkurrenzängste bestimmen unter manchen das Denken und Handeln. Eine fehlende Unternehmensstrategie, mangelnde Strukturen, ungeklärte Aufgaben- und Verantwortungsbereiche führen zu Chaos und Desorientierung, das bei manchen in exzessiven Arbeitszeiten endet, wodurch wiederum der Frust und die Erschöpfung groß sind. Die zwei letzten "Feel Good Manager" (Empfang und Care/Back Office) haben sich wirklich ins Zeug gelegt und konnten durchaus was bewegen, aber wenn der Fisch vom Kopf stinkt, ist erfahrungsgemäß in aller Regel nicht mehr viel zu machen. Also sind auch die Feel Good Manager wieder gegangen. Insgesamt durch all dies eine gehemmte Atmosphäre, die leider Innovation blockiert. An manchen Stellen scheinen die Wunden tief zu klaffen, da führt kein Weg rein in vertrauensvollen und offenen Umgang miteinander.
Kommunikation
Interne Kommunikation: Mangelware. Es gibt keine strukturierte Interne Kommunikation - auch nicht zwischen den Geschäftsführern. Montags gab es wohl mal einen gemeinsamen Wochenstart, der durch Corona auch ins Digitale verlegt wurde, darin wurde über ein paar Sachen informiert. Aber zum Beispiel wurde regelmäßig versäumt, über personelle Änderungen zu informieren, über eine gemeinsame Strategie, ein Zielbild ... Was soll auch kommunziert werden, wenn sich die Geschäftsführung in kaum Punkten einig ist. Das Ende vom Lied war die Aufteilung von KOCMOC in drei einzelne Subunternehmen. Weitere Kanäle der IK wurden kaum genutzt, MS Teams ein Dschungel aus nicht-orchestrierten Teams und Kanälen.
Kollegenzusammenhalt
Einige Kolleg*innen sind schon recht lange da, das spricht für sich. In manchen einzelnen Teams geht es augenscheinlich harmonisch zu, wobei auch viel hinterm Rücken geredet wird. Manchmal macht sich das Gefühl von "wir sitzen alle im selben sinkenden Boot" breit, das kann gut sein, oder auch nicht. Hohe Fluktuation.
Work-Life-Balance
Es ist Projektgeschäft, und dementsprechend flexibel/unflexibel ist man als Mitarbeiter und der Arbeitsumfang richtet sich eben auch danach. Home Office ist "dank Corona" möglich, wird aber auf Leitungsebene nicht allzu gerne gesehen und sehr kritisch betrachtet, auch in seiner Sinnhaftigkeit hinterfragt. Das würde der Unternehmenskultur schaden; da darf man sich ruhig die Frage stellen, ob die Unternehmenskultur nicht schon einen Schaden hat, wenn das Vertrauen und der Zusammenhalt nicht dafür ausreichen, wenn manche Kolleg*innen regelmäßig im Home Office sind. Am Ende des Tages lassen sich aber alle halbwegs in Ruhe und es wird wenig über Arbeitszeiten, Arbeitsbeginn und -ende etc. gesprochen - ist also eng geknüpft an den Punkt "Kommunikation".
Vorgesetztenverhalten
Toxisch, geschäftsschädigend, egozentrisch, unehrlich, ziel- und planlos. Ehrlich gesagt, unzumutbar. So kann kein Unternehmen geführt werden, verantwortungslos. Vereinzelte empathische Momente von ausgewählten Führungspersonen. Die, bei denen Potenzial im modernen Führungssinne zu erkennen war, sind wohl nach und nach auch gegangen. Entscheidungen werden nur wenige getroffen, die Mitarbeiter werden viel sich selbst überlassen, und zwar nicht im positiven Sinne einer "Selbstorganisation".
Interessante Aufgaben
Vielfältige Projekte mit teilweise wertschätzenden Auftraggebern. Interne Organisation zur Durchführung dieser Projekte teilweise noch Chaos (Meetingstruktur, Projektmanagement-Standards usw.), was wiederum eine Spielwiese für Menschen mit Freude an organisationaler Entwicklungsarbeit aufmacht.
Gleichberechtigung
Toleranz steht auf der Fahne und prägt den Umgang miteinander, wobei Diversität kaum gegeben ist. Es gibt aus einem kurzen Zeitraum vier zum Teil sehr krasse Beispiele, die eindeutig belegen, dass werdende Mütter und Familien nicht besonders unterstützt werden. Hier musste zum Beispiel über flexible Arbeitszeiten diskutiert werden, es wurde kein Wiedereinstieg organisiert, oder es wurde auf die Schwangerschaft einer Angestellten gänzlich gar keine Rücksicht genommen: weder in der Arbeitsplatzausgestaltung, noch im Projektgeschäft, noch in der Arbeitszeit und in der Offenheit für Home Office, bis hin zur fehlenden Verabschiedung seitens der Geschäftsführung bei Start des Mutterschutzes.
Umgang mit älteren Kollegen
Hinsichtlich des Alters wird gefühlt kein Unterschied gemacht, ob die Kolleg*innen mit langer Betriebszugehörigkeit besonders gewertschätzt und ihre Bindung gefördert wird, weiß ich nicht.
Arbeitsbedingungen
Tolle Räumlichkeiten. Offene Büros, muss man mögen, fördert aber die Kreativität. Laptop und Arbeitshandy. Küche, in der gekocht und gemeinsam gespeist werden kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Kerngeschäft erfordert es, viel zu drucken.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe für eine Agentur überdurchschnittlich gut verdient, jedoch ist das Verhandlungssache. Mündliche und schriftlich getroffene Absprachen aus Vertragsverhandlungen wie BahnCard und Co. wurden nicht gehalten. Eltern/Familien haben m.W.n. keine "Extrabehandlung" zu erwarten was ein Zuschuss bei Geburt oder Hochzeit betrifft.
Image
Es wird viel zu wenig über die realen Umstände gesprochen. Die vielen Mitarbeitenden, die in den vergangenen Jahren gegangen sind, waren nur noch froh, dort weg zu sein. Die Angstkultur setzt sich auch nach Unternehmensaustritt fort.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt niemanden, der über abrechnungsrelevante Belange hinaus verantwortlich ist für Themen wie Organisations- und Personalentwicklung. In dem Zuge gibt es auch keine strukturierte Aus- und Weiterbildung, wobei sicher nicht "nein" gesagt würde, wenn man sich selbst etwas heraussucht und machen möchte. Kein strukturiertes, dokumentiertes Feedbackverfahren zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten, um Feedbacktermine und Anlässe, über die eigene Entwicklung zu sprechen, kümmert man sich am besten selbst.