Fairer Arbeitgeber mit branchentypischen Strukturproblemen
Arbeitsatmosphäre
Aufgrund der projektbasierten Arbeitsweise ließ die Arbeitsatmosphäre oft zu wünschen übrig. Die Arbeitszeit war schlecht planbar und die Projekte waren sehr häufig in Verzug, was generell zu einer gehetzten Atmosphäre beitrug. Speziell die direkten Vorgesetzten in den Arbeitsgruppen haben sich jedoch wirklich Mühe gegeben, ihre Kollegen zu unterstützen und zu loben, auf höherer Ebene hatte man für die Verbesserung der Arbeitsatmosphäre aber noch keine Lösung gefunden.
Kommunikation
Aufgrund ständig wechselnder Prioritäten und einer Vielzahl von Projekten war die arbeitsgruppenübergreifende Kommunikation sowie die Kommunikation aus Managementkreisen verbesserungswürdig. Innerhalb der Arbeitsgruppen hat die Kommunikation gut funktioniert, war aber trotzdem von Informationsmangel geprägt.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen "auf gleicher Ebene" haben sehr eng zusammengehalten und sich gegenseitig unterstützt. Es gab jedoch eine sehr klare Trennlinie zu höheren Ebenen, an welcher der Zusammenhalt endete.
Work-Life-Balance
Trotz der zeitweise stressigen Arbeitsatmosphäre kamen Überstunden nur selten vor.
Vorgesetztenverhalten
Von der unklaren Kommunikation abgesehen verhielten sich Vorgesetzte mir gegenüber respektvoll und fair. Wurden vonseiten des Arbeitnehmers angemessene Forderungen gestellt, konnten diese in den meisten Fällen erfüllt werden. Kommunikation fand in den meisten Fällen auf Augenhöhe statt.
Interessante Aufgaben
Je nach Perspektive konnte man die Möglichkeiten zur Gestaltung der eigenen Arbeitsaufgaben als Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter oder aber zum Teil fehlende Anforderungen und Vorgaben interpreterieren. In beiden Fällen war jedoch das Endresultat, dass man als Mitarbeiter große Freiheit in der Wahl von Entwicklungswerkzeugen und Ausgestaltung von Lösungen hatte.
Gleichberechtigung
Es gab fast keine weiblichen Kolleginnen, der Großteil der Kollegen war männlich und deutscher Abstammung. Ich habe aber nicht den Eindruck gehabt, dass dies durch den Arbeitgeber mit expliziten Einstellungskriterien gefördert wurde, sondern eher der Branchenstruktur geschuldet war.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersdurchschnitt war relativ hoch und altgediente Kollegen wurden aufgrund ihres Fachwissens und ihrer Erfahrung geschätzt. Älteren Kollegen wurde viel Freiheit gelassen, was aber auch dazu geführt hat, dass einige Kollegen keine Motivation hatten, sich mit neuen Technologien oder Produkten auseinanderzusetzen.
Arbeitsbedingungen
Die Liegenschaften in Eberbach waren ihrem Alter entsprechend zwar sauber, aber bzgl. Raumklima, Beleuchtung und Akustik nicht auf dem Stand der Technik. Die bereitgestellte Hardware war in vielen Fällen nicht adäquat.
Gehalt/Sozialleistungen
Aus eigener Erfahrung und Gesprächen mit Kollegen konnte man ableiten, dass Einstiegsgehälter relativ gering waren und Gehaltserhöhungen für die meisten Kollegen rein auf Eigeninitiative beruhen. Auch zwischen Kollegen mit gleichem Aufgabenfeld waren Gehaltsunterschiede erkennbar. Abgesehen vom Grundgehalt wurden steuerfreie Sonderzahlungen im Rahmen der Inflationspremie getätigt. Darüber hinaus gab es keine weiteren Sonderleistungen.
Image
Das äußere Image ist gut und Krauth Technology ist regional als Traditionsunternehmen geschätzt. Intern schien teilweise eine "Good Enough" Mentalität zu herrschen.
Karriere/Weiterbildung
Die Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens waren aufgrund der Größe und Organisationsstruktur begrenzt. Es wäre aber möglich gewesen, innerhalb des Unternehmens / der Abteilung den Aufgabenbereich zu wechseln.
Weiterbildung wurde nicht explizit gefordert, sondern musste individuell durch Mitarbeiter eingefordert und begründet werden. Das Erlangen neuer relevanter Kompetenzen wurde meines Wissens zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht belohnt.