Super Team, Work-Life Balance und Arbeitsweise verbesserungswürdig
Arbeitsatmosphäre
Meistens ein gutes Arbeitsklima, es wird aber m.E. nicht oft genug gelobt. Der Arbeitsalltag ist häufig stressig aufgrund vieler zeitkritischer Projekte. Vertrauensarbeitszeit, doch durch das Zeiterfassungssystem fühlt man sich kontrolliert, sodass man so viel Zeit wie möglich am Tag dokumentiert (nicht nur Projektzeiten). Es herrscht eine offene Fehlerkultur, was insbesondere am Anfang hilfreich ist, da man keine Angst vor Konsequenzen haben muss, wenn einem mal Fehler unterlaufen. Man sollte daraus natürlich lernen. Insgesamt eine traditionellere Firmenkultur als in der Agenturbranche üblich.
Kommunikation
Zwischen den Kollegen und Kolleginnen gut und respektvoll, regelmäßige wöchentliche Meetings in den Teams. Abteilungsübergreifend fanden solche Meetings so gut wie nie statt. Alle paar Monate gab es ein großes Gesamtmeeting mit der Geschäftsführung. Nach dem Wechsel in der Geschäftsführung gab es fast wöchentlich interne News per Mail, wodurch sich die Kommunikation verbessert hat. Entscheidungen wurden jedoch noch zu häufig von oben herab getroffen und die Mitarbeiter vorher nicht einbezogen.
Die Kommunikationswege sind viel zu umständlich (per Email, teils über Microsoft Teams), sodass häufig Informationen untergehen oder man ständig erinnern muss. Es gibt bereits seit Jahren eine Reihe von Softwares, welche die Kommunikation und Arbeitsabläufe erleichtern und viel effizienter machen. Eine solche Software soll zukünftig auch angewendet werden, die Auswahl und die tatsächliche Einführung dauerten allerdings sehr lang. Beim Auswahlprozess der Software wurden nur die Geschäftsführung und Abteilungleiter einbezogen.
Kollegenzusammenhalt
Einwandfrei, man hat sich gegenseitig immer geholfen oder unterstützt, Urlaubsvertretungen haben funktioniert, das Gegenteil von "Ellenbogenmentalität"
Work-Life-Balance
Nicht gut, viele Kolleginnen und Kollegen waren dauerhaft überlastet und Überstunden waren an der Tagesordnung, um die Arbeit erledigen zu können. Überstunden kann man entweder abfeiern oder sich auszahlen lassen, wobei es lieber gesehen wird, wenn man sich zum Ausgleich frei nimmt. Die Aufgaben häufen sich aber schnell an, wodurch man nach den freigenommenen Tagen wieder viel aufzuholen hat.
Vorgesetztenverhalten
Unterschiedlich, es kam ganz auf die Abteilung und den/die Vorgesetzten an, in meinem Fall gut. Teilweise kam es jedoch auch zu Konflikten, wodurch Kollegen letzten Endes gekündigt haben. Mitarbeiter werden nach und nach mehr in Entscheidungen einbezogen.
Interessante Aufgaben
Anfangs gibt es viele neue Prozesse und Aufgaben zu lernen und zu verstehen, sodass es sehr interessant ist. Wenn man aufmerksam und lernbereit ist, eignet man sich nebenbei auch medizinisches Fachwissen an, da die Kunden ausschließlich aus der Pharmaziebranche kommen. Nach einiger Zeit werden die Aufgaben und Projekte eintöniger, die umständlichen Freigabeprozesse sind eher frustrierend und machen eine erfolgreiche Projektdurchführung "in time" häufig nicht möglich.
Gleichberechtigung
Ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht, es gibt auch Frauen in leitenden Positionen, wobei dort insg. mehr Männer vertreten sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr gut, langjährige erfahrene Kollegen und Kolleginnen werden geschätzt und auf ihre Erfahrung wird wert gelegt.
Arbeitsbedingungen
Viele einzelne Büros, in denen zw. 1-4 Personen arbeiten konnten. Insgesamt gab es zu wenig Räume für die Anzahl der Mitarbeiter, da die Firma gewachsen ist. Die Schreibtische sind nicht höhenverstellbar, die Schreibtischstühle sind angemessen, die Hardware ist nicht die neueste...meine Arbeit wurde dadurch zum Glück nicht beeinträchtigt.
Nachdem sich die Lage der Coronapandemie entspannt hatte, sollte man wieder 3 Tage im Büro sein und max. 2 im Home Office, wobei bei manchen Leuten auch Ausnahmen gemacht wurden.
Der tatsächliche Alltag lief aber je nach Team unterschiedlich ab und die Regelung wurde untersch. streng gehandhabt. Hier wäre mehr Transparenz und Flexibilität wünschenswert gewesen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
geht so, Getränke z.B. sind nicht fair trade oder Bio. Eine Zeit lang gab es ein Lastenrad, das man ausleihen konnte, außerdem hat man die Möglichkeit einen Zuschuss zu einem Fahrrad zu bekommen, wenn man eine unbefristete Stelle hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich, auch für eine Agentur in der Marketingbranche. Es gibt ein 13. Monatsgehalt (allerdings nur in ungekündigten Arbeitsverhältnissen) und eine Prämie, die in Zusammenhang mit den Zielvereinbarungen ausgezahlt werden kann, je nach Grad der Erreichung..max. 1/2 Monatsgehalt.
Image
Bei den Kunden gut, außerhalb der Nische oder auch bei anderen Menschen aus der Kleinstadt ist die Firma unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
m.M.n. bieten sich kaum Aufstiegschancen für die meisten, durch eine Umstrukturierung sind manche Kollegen/Kolleginnen mit mehr Erfahrung in eine leitende Position aufgestiegen. Für diese gab es auch einige Workshops zum Thema "Teams führen".
Weiterbildungsmaßnahmen gab es ansonsten eig. keine, es existieren zwar Zielvereinbarungen, neues Wissen eignet man sich aber vielmehr durch Eigenrecherche und kostenlose Ressourcen an, nicht durch finanzierte Fortbildungen seitens der Firma.
Für den Berufseinstieg gut, wer weiterkommen möchte, sucht sich vermutlich etwas anderes.