Guter Berufseinstieg, aber für langfristiges Arbeiten ist ein dickes Fell gefragt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Beste an diesem Arbeitgeber sind die direkten Kollegen in meiner Abteilung.
Dann kommt lange nichts.
Dann kommt die Interessante Einarbeitung und das erste Jahr war wirklich spannend.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dafür, dass die Arbeit anstrengend, herausfordernd, monoton und mit Verantwortung für die Richtigkeit der medizinischen Werte ist, wird sie viel zu schlecht bezahlt. Ich denke, dass ein Hauptgrund für die Intransparenz der Unternehmensgewinne auch dort begründet ist. Wenn man wüsste, was das Labor an Gewinn macht, würde man die Ungerechtigkeit der Bezahlung nicht mehr so stehen lassen.
Verbesserungsvorschläge
Unternehmensumsatzabhängige Prämien
Gehalt anpassen (vor allem an Inflation...)
Die Distanz zwischen Personalabteilung und Produktionsmitarbeiter verringern.
Mehr Transparenz in Bezug auf die Wirtschaftliche Lage des Unternehmens.
Arbeitsatmosphäre
Es ist laut und es wird zuweilen stressig. Neben der Routinearbeit muss man sich mit "Sonderwünschen" am Telefon befassen. Man braucht eine hohe Stresstoleranz.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Teammeetings in denen über Änderungen innerhalb der Abteilung gesprochen wird. Erfolge werden hier maximal am Rande erwähnt. Übergeordnete Unternehmensdetails werden nicht thematisiert. Über Umsätze und Gewinne wird nicht gesprochen.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen in meiner Abteilung sind alle nett und freundlich. Manche natürlich mehr als Andere. Einige kann ich mittlerweile auch privat meine Freunde nennen. Es gibt keine menschlichen "Totalausfälle".
Work-Life-Balance
Durch die Arbeit im Schichtbetrieb ist es teilweise schwer eine Routinierte Work-Life-Balance herzustellen. Grade regelmäßige Aktivitäten wie Vereinssport sind nahezu unmöglich zu organisieren. Das ist natürlich ein grundsätzliches Problem vom Schichtdienst.
Vorgesetztenverhalten
Meine direkten Vorgesetzen sind sehr engagiert und hilfsbereit. Über Entscheidungen bezüglich Dienstpläne, Arbeitsumfang und Änderungen der Routinearbeit wird man schnell, persönlich und nachvollziehbar aufgeklärt. Mit Konflikten und Kritik wird sachlich und professionell umgegangen.
Die Personalabteilung ist hingegen regelmäßig "überlastet" und so wartet man sehr lange auf Rückmeldung.
Interessante Aufgaben
Nach der durchaus sehr interessanten Einarbeitung ist die Arbeit pure Routine. Man arbeitet die eintreffenden Proben ab. Bearbeitet seine Arbeitsliste am Ende des Tages und das wars.
Es gibt wenig Höhen und Tiefen und nach einem Jahr hat man alles gesehen.
Gleichberechtigung
Mir ist nicht bekannt, dass Frauen in irgendeiner Form benachteiligt wurden.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich sind die medizinischen Messgeräte auf dem neusten Stand der Technik. Auch die klimatischen Bedingungen sind, bis auf einen Ausfall der Klimaanlage im Sommer, gut.
Es ist jedoch auf Grund der Menge an Maschinen sehr laut. Gehörschutz wird aber bereitgestellt.
Die Computerhardware ist leider veraltet. Mangelnde Leistung der PCs sorgt stellenweise für frustrierende Verzögerungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier besteht großer Verbesserungsbedarf. Die Abfallmengen sind immens. Die Datenmüllmenge ebenso. Es wird unglaublich viel mit Papier gearbeitet. Sei es bei Nachforderungen oder Restelisten. Dabei entstehen Berge an Plastik und Papiermüll. Vom infektiösen Müll mal ganz abgesehen, der sich jedoch in einem Labor kaum vermeiden lässt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird immer pünktlich gezahlt. Nicht selten sogar 2 oder 3 Tage vor Ende des Monats. Das Gehalt wird im Vorhinein selbst verhandelt. Ich muss jedoch kritisieren, dass das "Angebot" des Arbeitgebers, welches in meinem Fall bereits in den Arbeitsvertrag eingetragen war, eine Frechheit im Vergleich mit anderen Laboren bzw. Krankenhäusern ist.
Ich musste mehrere Wochen nachverhandeln bis wir uns auf einen erträglichen Lohn einigen konnten. Steigt man ohne Verhandlung mit dem "Angebot" des Arbeitgebers ein, verdient man sehr viel weniger als der Durchschnitt in dieser Branche.
Image
Das Labor Dr. Wisplinghoff hat einen eher durchwachsenen Ruf innerhalb der Arbeitnehmer. Größter Streitpunkt ist wohl das unterdurchschnittliche Gehalt und das extreme Probenaufkommen, sprich, viel Arbeit.
Eine hohe Mitarbeiterfluktuation und häufige Krankheitsausfälle sind davon die Folge.
Karriere/Weiterbildung
Es wird zwar mit "regelmäßigen Fortbildungen" geworben, diese finden aber in der Realität nicht statt. Man kann sich ein "Script" bei seinem Abteilungsarzt abholen und es lesen. Das wars. Regelmäßig geht meine Leitung rum und bittet die Angestellten die Teilnahme an "Fortbildung XY" mit einer Unterschrift zu bestätigen, obwohl diese nie stattgefunden hat.
Ich verweigere die Unterschrift grundsätzlich.
Zur Karriere ist auch nicht viel zu sagen. Es gibt keine. Man arbeitet als Angestellter in einer Abteilung mit 30 Anderen zusammen. Es gibt 2 Abteilungsleitungen. Danach ist Ende.