Justizfachangestellte (Auswahl war nicht möglich)
Gut am Arbeitgeber finde ich
hohe Frauenquote, Teilzeit problemlos möglich (sogar unter 50 %), sofern diese Gründe hat (Elternzeit/Pflege eines Angehörigen/evtl. Behinderung)
Des Weiteren habe ich - trotz früh angekündigter Schwangerschaft - nach meiner Ausbildung zunächst eine zweite Befristung bekommen und wurde sehr schnell danach, gemeimsam mit meinem Prüfungsjahrgang, unbefristet eingestellt. Davon könnte sich die freie Wirtschaft oft eine Scheibe abschneiden. Auch, wenn mir bewusst ist, dass das für Privatunternehmen leider nicht immer ohne Weiteres möglich ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe meine vorhergegangenen Kommentare. Hoffentlich ändert sich das schnellstmöglich, leider sind wir komplett abhängig von der Politik (Landesjustizministerium).
Nicht jede Behörde hat ausreichend Parkplätze, nicht überall gibt es eine Küche, wenn es eine gibt, ist diese auch schonmal verpachtet und wird den Angestellten dadurch nicht mehr frei zugänglich gemacht. Gerade die kleineren Behörden hängen in vielen Punkten sehr schlecht ab. Mit einer guten Kinderbetreuung könnten viele Teilzeitkräfte einen höheren Teilzeitanteil aufnehmen oder ggf. sogar in Vollzeit gehen. Homeoffice bisher leider zu oft nur auf dem Papier möglich.
Verbesserungsvorschläge
Zukunftsorientierter denken, insbesondere in Hinblick auf die Digitisierung
Arbeitsatmosphäre
Das
Kollegenzusammenhalt
Abteilungabhängig, bei einigen 5, bei anderen kein Stern
Work-Life-Balance
Liegt in Eigenverantwortung
Vorgesetztenverhalten
Abhängig vom Gericht/der Staatsanwaltschaft, in der man eingesetzt ist.
Interessante Aufgaben
Jein, in erster Linie zählt sie Statistik und wo Personal gebraucht wird.
Gleichberechtigung
Bezahlung (meistens) entsprechend der Tätigkeit. Haben Mann/Frau/welchem Geschlecht auch immer sich jemand jeweils zugehörig fühlt, dieselbe Abteilung/Erfahrung, verdienen Sie alle exakt gleich. (Siehe Eingruppierung im TV-L, Unterschiede zwischen Beamten und Angestellten versucht man, so gut es geht, auszugleichen. Die Unterschiede sind heute nicht mehr so wie 'früher'.)
Umgang mit älteren Kollegen
Die Meisten bleiben lebenslang im öffentlichen Dienst, jedoch nehme ich verstärkt war, dass die junge Generation aufgrund des hohen Personalmangels (jahrelang nicht ausreichend Personal für die Zukunft eingestellt, extrem hohe Anzahl derer, die in Rente/Pension gehen. Viele der älteren Kollegen nehmen bewusst Rentenabstriche in Kauf und gehen früher in Rente, sofern Ihnen dies möglich ist.
Arbeitsbedingungen
Ständige Hänger im Programm, insbesondere bzgl. der elektronischen Akte. Das Papierakten Programm und das eAktenprogramm können nicht gleichzeitig bearbeitet werden. Das behindert eine zügige Bearbeitung jeder einzelnen Sache - sehr zum Leidwesen von allen Steuerzahlern!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wir nutzen zwar Umweltpapier, aber teilweise werden - programmbedingt - viele zusätzliche unnötige Blätter ausgedruckt, wo es früher nur einen Schriftsatz gab, der einen Stempel bekam.
Gehalt/Sozialleistungen
Nein, siehe BAG Urteil, alle Justizfachangestellten sollten in EG 9a eingruppiert werden. (Immer höherer Arbeitsaufwand, von A - Z für die meisten Abläufe zuständig etc...) Neuerdings werden Quereinsteiger bevorzugt genommen, da diese bei denselben Arbeiten eine EG 5 bis 6 bekommen. Dabei gibt es so viele zuverlässige und tolle Quereinsteiger, die die gleiche Arbeit wie ich machen und nicht gleich bezahlt werden.
Image
Oft auch Abteilungsanhängig, es herrscht jedoch große Unzufriedenheit.
Karriere/Weiterbildung
Äußerst abhängig davon, ob die jeweilige Behördenleitung das auch möchte, wenn man mitunter auf deren Beurteilung durch ein Arbeitszeugnis angewiesen ist. Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens finden Schulungen nur zu Beginn der Tätigkeit statt und wenn es - siehe eAkte - neue Programme gibt. Auf dem laufenden bleibt man nur durch Gespräche mit Kollegen (aus anderen Behörden), wenn diese eine Schulung hatten, weil es einen Abteilungswechsel gab.