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Landhaus 
Eggert 
e.K.
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Ich habe viel gelernt, vor allem, dass man in der Gastronomie trotz Fachkräftmangel am besten keine Ausbildung macht.

1,7
Nicht empfohlen
Ex-Auszubildende:rHat 2024 eine Ausbildung zum/zur Auszubildende:r abgeschlossen.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Fachlich lernt man viele Dinge, die in den meisten Betrieben nicht mehr gelehrt werden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wenn ich es so kurz wie möglich fasse: Bestrafung von Krankmeldung durch Abzug von Urlaubstagen kurz vor Ende meiner Ausbildung, kein effektives Eingreifen bei Mobbing (es werden stets die Verantwortung beider Seiten betont und keine klaren Grenzen gegen übergriffiges Verhalten gezogen), kein zuverlässiges Erfassen von Überstunden. Ich war zu Beginn sechs Monate lang in der Frühschicht, trotz regelmäßiger Bitte um einen Schichtwechsel, damit ich die anderen Posten kennenlernen konnte. Somit konnte ich nicht verkürzen, obwohl ich das ursprünglich wollte. Es gibt keine Auszubildenden-/ Arbeitgebervertretung, was dazu führt, dass Probleme wie Mobbing oder der Abzug von Urlaubstagen als Sanktion von Krankmeldung nicht verhindert werden. Einige Vorgesetzte verhalten sich Auszubildenden gegenüber herablassend (z. B. Anschreien vor allen Leuten in der Küche, persönliche Beleidigungen bei Fehlern oder Anschuldigungen an manche Azubis, sie würden wegen des Ramadan zu viele Pausen nehmen und hätten eine schlechte Kultur). Ausgelernte werden ermutigt, ihren Frust an Auszubildenden auszulassen, weil sie als Auszubildende selbst schlecht behandelt wurden.
Nach drei Jahren solcher Behandlung habe ich trotz erfolgreicher Abschlussprüfung keinerlei Interesse, weiter in dieser Branche zu arbeiten.

Verbesserungsvorschläge

Auszubildende sollten allgemein besser behandelt werden. Hier werden gute Fachkräfte ausgebildet, die dann gehen, weil sie woanders auf bessere Behandlung hoffen. Eine Auszubildenden- und Arbeitnehmervertretung außerhalb von "dem Neffen des Chefs könnt ihr immer alles erzählen" würde viele interne Probleme lösen.

Die Ausbilder

Es hängt stark davon ab, wer man ist und mit wem man es zu tun hat. Weibliche Azubis und Azubis mit Migrationshintergrund werden gerne eingestellt, dann aber eher schlecht behandelt. Kurz vor Ende meiner Ausbildung habe ich mitansehen müssen, wie der neue Auszubildende in der Frühschicht von einem Ausgelernten vor allen in der Küche zur Schnecke gemacht wurde und mit den Worten schloss: „…und für jedes Mal, dass du das nochmal machst, bleibst du noch zwei Wochen länger in der Frühschicht!“
Bei Mobbing wird kaum reagiert und lieber ein/e Auszubildende/r als Fußmatte geopfert, statt dem Verantwortlichen klare Grenzen zu setzen. Mir wurde nach zwei Jahren verbaler Attacken durch eine Person zweimal absichtlich chemisch belastetes Reinigungswasser über die Schuhe gekippt (sie war sehr unhöflich und ich bin anscheinend nicht schnell genug aus dem Weg gesprungen, nachdem sie mich angeblafft hat) und es gab nicht mehr, als einen Hinweis auf unsere gemeinsame Verantwortung und eine Predigt vom Chef, wie enttäuscht er von unserem kindischen Verhalten ist.

Spaßfaktor

Auch hier gibt es einige nette Kollegen.

Aufgaben/Tätigkeiten

Man lernt viel, was fachlich in den meisten Betrieben nicht mehr vermittelt wird. Das wird leider etwas gedämpft dadurch, dass man um die Aufnahme auf Entremetier und Saucier regelrecht kämpfen muss. Einen zuverlässigen Ausbildungsplan scheint es nicht zu geben, man wird eher von Posten zu Posten gereicht, wenn gerade jemand im Urlaub ist.

Variation

Ich habe mein erstes halbes Jahr Ausbildung nach kurzer Einarbeitung komplett alleine in der Frühschicht verbracht. Trotz regelmäßiger Bitten war scheinbar nie der richtige Zeitpunkt, um auf einem anderen Posten ausgebildet zu werden. Deshalb konnte ich auch nicht verkürzen.

Respekt

Extrem ungleichmäßig verteilt. Manche Ausgelernte behandeln dich auf Augenhöhe, manche Azubis mobben dich und es werden keinerlei Konsequenzen gezogen. Persönliche Beleidigungen, besonders bei Azubis mit Migrationshintergrund/weibliche Azubis kommen häufig vor.

Karrierechancen

Seit die letzte hier vor 5-6 Jahren ausgebildete Person geblieben ist, blieb kein Azubi und wir hatten pro Lehrjahr mindestens drei. Man hat wahrscheinlich gute Chancen, wenn man sich als Ausgelernte/r bewirbt.

Arbeitsatmosphäre

Hier kann es lustig zugehen, wenn man mit den richtigen Leuten arbeitet und nicht gerade ein Vorgesetzter seinen Frust an dir auslässt.

Ausbildungsvergütung

Azubimindestlohn und Trinkgeldbeteiligung! Wie hoch dein Anteil ist oder wie viel Trinkgeld eingenommen wurde, weiß keiner. Besser als nix.

Arbeitszeiten

Ruhezeiten werden häufig nicht eingehalten, Überstunden werden zwar elektronisch erfasst, sind aber nicht einsehbar, und Wochenpläne werden oft sehr kurzfristig veröffentlicht (Freitag/Samstag für die nächste Woche).

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