Alibiposition zum "Image aufpolieren"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einigermaßen flexible Arbeitszeiten und Möglichkeiten des Homeoffice.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Perspektive und wenig Wertschätzung für geleistete Arbeit. Besonders enttäuschend der Umgang mit Mitarbeitern, welche motiviert neue Ideen umsetzen wollen und kritisch bestehende Strukturen hinterfragen.
Verbesserungsvorschläge
Interne Strukturen und Führungsebenen überdenken und gliedern. Personelle und Gehalts-relevante Aspekte überdenken.
Arbeitsatmosphäre
Mir haben grundsätzliche Handlungsziele gefehlt, ebenso wie konkrete Tätigkeitsbeschreibungen für uns als jeweilige Mitarbeiter. In meinen Augen gab es keinerlei Planungsmöglichkeit in Bezug auf meinen Tätigkeitsbereich, weil Aufgaben sehr kurzfristig an Priorität verloren oder auf einmal wegfallen sollten. Entscheidungsstrukturen waren für mich nicht durchschaubar, inkonsequent und haben mich als Mitarbeiter nicht berücksichtigt.
Kommunikation
Aus meiner Sicht keine transparente, wertschätzende und vor allem respektvolle Kommunikation zu Mitarbeitern (keine Feedback-Gespräche, auch nicht während/nach Probezeit). Obwohl kurzfristige Deadlines von Anfang an von mir angesprochen und als unrealistisch dargestellt wurden, keinerlei Verständnis bzw. Anpassung hinsichtlich des Aufgabenpakets. Im weiteren Verlauf ständig Veränderungen in Bezug auf Aufgaben sowie wechselnde Abstimmungsstufen (außenstehende Kontrollinstanzen und vor allem intern fluktuierende Führungskräfte) einzubeziehen. Kein Wunder, dass die Qualität der Arbeit darunter leidet - schade nur, dass dies nicht zur Einsicht führt, dass interne Strukturen verbessert werden müssen sondern freiwillig ausscheidende Mitarbeiter mit nicht der Wahrheit entsprechenden Arbeitszeugnissen abgestraft werden.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Bereich freundschaftlicher und fachlich sinnvoller Austausch unter Arbeitskollegen - sehr viel Rückhalt und Motivation von Kollegen, welche auch immer bereit waren, Aufgabenbereiche mit gemeinsamen Schnittmengen gemeinschaftlich zu bearbeiten.
Work-Life-Balance
Regelungen zu flexiblen Arbeitszeiten und Möglichkeit des Homeoffice.
Vorgesetztenverhalten
Wie bereits angesprochen keine konsequente Führung durch die hohe Fluktuation an Vorgesetzten und mangelnde interne Handlungsziele. Mitarbeiter haben kein/wenig Feedback zu ihren jeweiligen Aufgaben bekommen und wurden vor allem darüber in Kenntnis gesetzt, wenn es Veränderungen der Aufgaben gab. Mehrarbeit von Teilzeitkräften oder besonders motivierten Mitarbeitern wird als selbstverständlich angesehen und Mitarbeiter wurden wenig empathisch behandelt.
Interessante Aufgaben
In einer Verwaltungsbehörde anfallende Aufgaben können sehr spannend sein und vor allem die Entwicklung eines Landkreises zukunftsweisend verändern. Dazu muss sich aber auch die Führungsspitze einer solchen Institution aktiv zu bestimmten Zielen bekennen und diese umsetzen wollen. Diese Rückendeckung fehlt beim Landratsamt Lindau vollends: motivierte Mitarbeiter werden durch die mangelnden ernst gemeinten Handlungsziele wie auch internen Strukturen gebremst.
Gleichberechtigung
In meiner Abteilung sehr junges und vor allem weibliches Team. Viele Mitarbeiter waren Teilzeitmitarbeiter und neben vielen Diskussionen zu Arbeitszeiten-Aufstockung, wurden auch viele befristet angestellt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe wenig ältere Kollegen im direkten Arbeitsumfeld kennengelernt. Viele haben ziemlich zügig nach Eintritt ins Rentenalter aufgehört zu arbeiten.
Grundsätzlich sind mir aber keine Probleme im Umgang mit älteren Kollegen zu Ohren gekommen.
Arbeitsbedingungen
Durch fehlende Tätigkeitsbeschreibung und ständig wechselnde Führungskräfte wenig Kontinuität und sehr viel Unsicherheit für Mitarbeiter, welcher nicht selbstständig arbeiten kann und keine Selbstwirksamkeit erlebt. Ein stabiles, motiviertes Team kann dies leider nicht kompensieren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie bereits angedeutet, steht die Führungsebene nicht aufrichtig hinter den ausgerufenen Handlungszielen unserer Zeit wie soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Klimaschutz.
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist intern ein offenes Geheimnis, dass das Landratsamt seine Mitarbeiter gehaltstechnisch so niedrig wie nur möglich eingruppiert. Eine Betriebsrente und in meinen Augen eher schwacher Personalrat können diesbezüglich nicht mit den Konditionen der angrenzenden Arbeitgeber Baden-Württemberg oder Österreich konkurrieren.
Image
Auch wenn eine Behörde als sicherer Arbeitgeber gilt, welcher gesellschaftsrelevante Aufgaben erfüllt, habe ich beim Landkreis Lindau die Erfahrung gemacht, dass nach außen hin viel vorgespielt wird. Soziale Gerechtigkeit und auch Umweltbewusstsein sind mittlerweile Themen, die auch von internen Strukturen vorgelebt werden müssen, damit die Umsetzung funktioniert.
Karriere/Weiterbildung
In der Branche übliche Aufstieg über die Stufen in der Eingruppierung des Tarifvertrages. Fachlich versierte Mitarbeiter werden meiner Meinung nach nicht ihrem Wert entsprechend eingruppiert.
Weiterbildungsmöglichkeiten werden geboten, habe ich in meiner Abteilung allerdings bei keinem der Mitarbeiter umgesetzt gesehen.