Drei Jahre alles super, dann wahres Gesicht gezeigt?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt und soziale Benefits, die Menschen, die dort arbeiten, sind grandios.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das völlig inakzeptable Kommunikations- und Feedbackverhalten meines Vorgesetzten, die offensichtlichen Wachstumsschmerzen, die im krassen Gegensatz zur shiny Aussendarstellung stehen.
Verbesserungsvorschläge
Wertschätzender Umgang mit Kollegen, sich an die eigenen Policies z.B. zum Thema Feedbackkultur halten.
Arbeitsatmosphäre
Die ersten drei Jahre von begrenzten Teilaspekten abgesehen top, dann von heut auf morgen total gegen mich gedreht. Fühle mich abgesägt, weil ausgedient.
Kommunikation
Bemüht, aber bedingt durch grosses Wachstum zunehmend herausfordernder.
Kollegenzusammenhalt
Vielleicht neben dem Produkt das einzige wirkliche Asset dieses Unternehmens sind die zumeist grossartigen Kollegen. Hätten diese mir nicht (im Gegensatz zu meinem Vorgesetzten) stets Lob, Anerkennung und Wertschätzung für meine Arbeit entgegengebracht, wäre ich sicher schon weit eher gegangen.
Work-Life-Balance
Was nützt einem eine 50% Mobile Work Policy, wenn sie auf einmal aus fadenscheinigen Gründen gedreht wird zu einem "morgens eine Stunde, nachmittags drei Stunden Büropräsenz erforderlich"?
Vorgesetztenverhalten
Mein Vorgesetzter pflegte keinen Kommunikationsstil, ging mir stets aus dem Weg, wo es nur ging. Er oszillierte zwischen Ghosting und Micromanagement. Feedback trotz "fest etablierter halbjährlicher Feedback-Runden" in den ersten drei Jahren nie, danach dann extrem kleinteilig, persönlich angreifend und vollkommen destruktiv. Ich denke, man kann in anderen Abteilungen auch Glück haben mit den Vorgesetzten, aber bei mir... ja mei.
Interessante Aufgaben
Zunächst viel Raum für Autonomie im Arbeiten, zum Schluss nur Gängelung Führen von kleinteiligen Excel-Reports über verrichtete Arbeit.
Gleichberechtigung
Es gibt eine gewisse Diversität im Unternehmen (in eher engen Grenzen). Offensichtliche Probleme mit Nichtgleichberechtigung sind mir nicht bekannt geworden.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt Scaleup-typisch nur sehr wenige "ältere Kollegen", das Gros bewegt sich zwischen 25 und 40. Umgang mit dienstälteren Kollegen hier und da etwas shady -> slow firing
Arbeitsbedingungen
Gute Ausstattung mit MacBooks, höhenverstellbare Monitore, schöne Grossraumbüros mit toller Aussicht (10./11. Stock). Nice Siebträgermaschine, Kaltgetränke, Obstkorb... Policy für Home-Office-Ausstattung für Remoties. Die Mobile-Work-Policy ist aus meiner Erfahrung das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man trennt Müll. Ein Green-Team, welches mal aufgesetzt wurde, ist nach einer Müllsammelaktion wieder eingeschlafen. Davon abgesehen nehme ich wenig in diesem Bereich war.
Gehalt/Sozialleistungen
Fair enough... Gehalt deutlich überdurchschnittlich, dazu betriebliche Altersvorsorge und Zuschuss zu zahlreichen Benefits wie Deutschlandticket, Jobrad oder Fitnessmitgliedschaft.
Image
Für das Produkt gibt es offenkundlich einen Markt. Bei der Beschaffung von Arbeitskräften bedingt durch starkes Wachstum viel "hire and fire", auffällig häufig arbeitgeberseitige Probezeitkündigungen vor allem bei Sales- und Developer-Roller.
Karriere/Weiterbildung
Ich hatte ein festes Weiterbildungsbudget, musste das aber individuell aushandeln. Proaktiv von Arbeitgeberseite kam da nichts.