Mit Vorsicht: Herausforderungen und Unsicherheiten in Zeiten von Krisen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Remote, Gute Zusammenarbeit, Teamgefühl, regelmäßiger Austausch, angenehmer Bewerbungsprozess, Team Events, Möglichkeit eigene Ideen einzubringen, Flexibilität
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Unternehmen versucht, negative Kununu-Bewertungen zu löschen, auch wenn diese sachlich korrekt sind, keine Beleidigungen enthalten und die genannten Aspekte durch Nachweise belegt werden können. Ich konnte beispielsweise anhand meines Arbeitszeugnisses beweisen, dass ich tatsächlich eine Recruiting-Rolle innehatte.
- Management-Entscheidungen haben negative Auswirkungen auf MitarbeiterInnen: Abgesagte Teamevents, steigender Druck, Entlassungen und mangelnde Kommunikation.
- Kein offizielles Statement zu Entlassungen.
Verbesserungsvorschläge
- In nachhaltige Recruiting-Ressourcen investieren: Rekrutierungsexperten sind wertvolle Ressourcen, die nicht leicht zu ersetzen sind. Es ist ratsam, in die langfristige Entwicklung des Recruiting-Teams zu investieren. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Rekrutierungsbemühung und eine bessere Bindung qualifizierter Fachkräfte an das Unternehmen.
- Effektive Personalplanung etablieren: Eine langfristige Personalplanung ermöglicht es, auf Veränderungen und Herausforderungen in der Unternehmensumgebung vorbereitet zu sein.
- Transparente Kommunikation: Sicherstellen, dass die Kommunikation im Unternehmen transparent ist, insbesondere in schwierigen Zeiten.
- Wertschätzung der Mitarbeitenden: sowohl finanzielle Anerkennung als auch die Anerkennung der geleisteten Arbeit und Verantwortung.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war größtenteils positiv, geprägt von guten Kolleginnen und Kollegen sowie einer starken Vernetzung innerhalb des Laserhub-Teams. Es gab regelmäßigen Austausch und gemeinsame After-Work-Veranstaltungen, die das Teamgefühl stärkten.
Allerdings nahm der Hiring-Druck von Monat zu Monat zu.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen hatte positive Aspekte. Es gab regelmäßige Team-Meetings und 1-on-1-Gespräche boten die Möglichkeit, individuelle Anliegen zu besprechen. Zusätzlich fand regelmäßig eine Townhall statt, bei der das Unternehmen Informationen mit den Mitarbeitenden teilte.
Leider konnte der Wert der Transparenz, der bei Laserhub hochgelobt wird, nicht in allen Situationen aufrechterhalten werden. Sobald Probleme oder Herausforderungen auftraten, wurden Informationen nicht ausreichend geteilt. In einigen Fällen verbreiteten die Gründer über Wochen hinweg eine negative Stimmung in der Townhall, was die Atmosphäre im Unternehmen beeinträchtigte. Zusätzlich wurden zu viele Strategiewechsel kommuniziert, was zu Unsicherheit und Verwirrung führte.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war in der Regel stark. Selbst nach meiner Entlassung habe ich noch Kontakt zu einigen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Es gab auch Unterstützung von Laserhub-KollegInnen in Form von Networking-Möglichkeiten nach meiner Entlassung, was ich sehr geschätzt habe.
Allerdings gab es innerhalb meines Teams einige Situationen, die zu einem gewissen Gefühl des Ausschlusses bei mir geführt haben (Team-Mittagessen ohne mich; fehlende Transparenz in vielen Projekten; generell wenig Teamkontakt).
Zusätzlich gab es teilweise eine zu starke Tendenz zum Micromanagement im Team, was die Zusammenarbeit erschwerte.
Work-Life-Balance
Als positiv empfunden habe ich die Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeit. Private Termine konnten während des Arbeitstages wahrgenommen werden. Jedoch herrschte schon eine gewisse "Hustler-Kultur" und die Work-Life-Balance hätte definitiv viel besser sein können:
- Fast rund um die Uhr Nachrichten von Kollegen und Vorgesetzten,
- Leider Unterschiede in der Hierarchie in Bezug auf Urlaubstage, in meinem Fall leider nur 27 Urlaubstage,
- Vertrauensarbeitszeit ohne Überstundenausgleich,
- im Urlaub viele permanent erreichbar und übergeben aus diesem Grund auch ihre Aufgaben nur teilweise, was für Missverständnisse und Kommunikationsprobleme sorgt.
Es ist wichtig anzuerkennen, dass jeder auch selbst eine gewisse Verantwortung trägt, aber es kann auch einen Gruppenzwang und Erwartungen geben, die dazu führen, dass Mitarbeitende sich verpflichtet fühlen, auch während des Urlaubs/der Freizeit erreichbar zu sein.
Vorgesetztenverhalten
Der Ablauf der Entlassungen war problematisch. Es gab eine Kommunikationslücke von zwei Wochen im Kontakt zu meiner Führungskraft. Die Art und Weise, wie die Kündigungen in meinem Team durchgeführt wurden, war einfühlslos. Innerhalb von nur fünf Minuten wurden wir über Google Meet informiert, obwohl es zuvor die Möglichkeit gegeben hätte, zumindest mich persönlich im Büro zu treffen. Es war enttäuschend, dass wir am Tag vor unserer eigenen Kündigung noch Aufgaben erhielten, die darauf hindeuteten, dass das Hiring weitergeht (Active Sourcing).
Keine Transparenz im Kündigungsprozess, und das Unternehmen hat keine offizielle Stellungnahme zu den Entlassungen abgegeben. Obwohl die Gründer versicherten, sich um die entlassenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kümmern, habe ich persönlich nie wieder etwas von ihnen gehört.
Meine Führungskraft hat sich jedoch auch im Anschluss um weitere Unterstützung bemüht, was ich als sehr positiv wahrgenommen habe.
Interessante Aufgaben
Besonders positiv war die Möglichkeit, den gesamten Recruiting-Prozess kennenzulernen und zu übernehmen. Dadurch konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln und Verantwortung übernehmen. Zudem konnte ich neue Ideen einbringen.
Leider waren die Aufgaben auf das Gebiet der Personalgewinnung (Recruiting-Prozess und Messevorbereitung) begrenzt. Gerne hätte ich die Möglichkeit gehabt, auch bei anderen HR-Projekten mitzuwirken. Eine größere Vielfalt an Aufgaben hätte mein Interessensgebiet erweitert und mir die Möglichkeit gegeben, weitere Facetten des HR-Bereichs kennenzulernen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe festgestellt, dass mein Gehalt im Vergleich zu branchenüblichen Standards und den auf Kununu veröffentlichten Gehaltsbenchmarks unterdurchschnittlich war. Diese Diskrepanz in der Vergütung hat zu Unzufriedenheit geführt und das Gefühl der finanziellen Wertschätzung meiner Arbeit beeinflusst. Es wäre wünschenswert gewesen, eine angemessene Bezahlung zu erhalten, die den branchenüblichen Standards entspricht und eine gerechte Entlohnung meiner Leistungen gewährleistet hätte.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterentwicklungsmöglichkeiten (Sunlight) und das Weiterbildungsbudget sind nicht ausreichend.
Mein Stellentitel wurde geändert, jedoch fand keine entsprechende finanzielle Anerkennung statt - mein Gehalt blieb unverändert. Dadurch wurde der Eindruck erweckt, dass der Titelwechsel mehr symbolischer Natur war und keine wirkliche Wertschätzung meiner Leistungen und Verantwortlichkeiten mit sich brachte. Dies hat die Wahrnehmung von Fairness und Gleichbehandlung beeinflusst.