2 Bewertungen von Mitarbeitern
2 Mitarbeiter haben diesen Arbeitgeber mit durchschnittlich 3,2 Punkten auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet.
Einer dieser Mitarbeiter hat den Arbeitgeber in seiner Bewertung weiterempfohlen.
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Die Berechenbarkeit der Hierarchie und der Abläufe
Den konservativen Geist in der Einrichtung
Schubladendenken und unsachliches Verhalten (gerade bei Disziplinarmaßnahmen!)
Offen zu werden für neue Ideen und Methoden
Mitarbeiter als wertvolle Ressource zu sehen und nicht als lästigen „Kostenfaktor“
Kommunikation wesentlich zu verbessern und zwar auf Augenhöhe.
Reflexion der eigenen Strukturen
Während es in den ersten Jahren noch viel freien Entscheidungsspielraum gab, was den Job interessant machte, wurden nach und nach die Arbeitsabläufe genau geregelt. Für alles und jedes gab es bald Arbeits- und Dienstanweisungen.
Ich hatte bald den Eindruck nur noch wie ein Roboter funktionieren zu sollen und ja keine Fehler zu machen.
Ab da standen nicht mehr Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt, sondern Abläufe, Stückzahlen und Fertigungstermine.
Fehlerkultur: war veraltet/negativ/nicht erkennbar. Es ging weniger um die Frage, wie sich Fehler vermeiden lassen, sondern eigentlich immer um Konsequenzen für den Verantwortlichen/Schuldigen.
Eine zu hohe Priorität hatten für mich Dokumentation und Bürokratie. Die dafür notwendigen Zeiten fehlten nachher bei der Betreuung.
Allgemein erlebte ich die Arbeitsatmosphäre als angstbesetzt, konservativ und kleinkarriert.
Ich fühlte mich als Mitarbeiter nicht als Ressource der Einrichtung, sondern als "Personal" und "Kostenfaktor"
Wertschätzung oder das Vertrauen in meine Kompetenz erfuhr ich kaum.
Der Handwerkerslogan "nichts gesagt ist genug gelobt" trifft es zu 100%
Unter den Kollegen und der Elternschaft hatte die Einrichtung ein eher negatives Image. Auch nach meinem Weggang hörte ich die eine oder andere Beschwerde.
Warum sie trotzdem bleiben? Vllt aus praktischen Gründen, wie Nähe zum Wohnort usw.
Oft hörte ich auch die Aussage, für die zu Betreuenden zu arbeiten und nicht für die Einrichtung.
Meine persönliche Einschätzung: Wer kreativ ist und etwas voranbringen will, sollte sich hier nicht bewerben.
Wem es genügt nur einen Job zu machen und keinen eigenen Entscheidungsspielraum braucht, ist hier genau richtig.
Einziger positiver Punkt: Dienst nach Vorschrift bedeutet halt auch, nur das zu tun, was man unbedingt muss. Weil die Abläufe geregelt waren und da ich meinen Arbeitsalltag entsprechend organisierte, erlebte ich keine große Arbeitsbelastung.
Auch Überstunden fielen so gut wie nicht an.
Was meine persönliche Work- life-Balance eher störte, war der psychische Druck der Arbeitsatmosphäre.
Diesen nahm ich leider zu oft mit mir nach Hause und meiner Freizeit.
Wenn man eine Urlaubsvertretung hatte, konnte man seinen Urlaub relativ frei nehmen.
Innerhalb der Einrichtung aufzusteigen oder Karriere zu machen, erlebte ich (oder beobachtete es bei anderen) als sehr schwierig.
Ein Kollege schaffte es erst im wiederholten Anlauf und mit vielen eingesteckten Enttäuschungen an die Arbeitsstelle/Position zu kommen, an die er wollte. Und dabei wollte er nicht mal nach oben aufsteigen….
Das Personalmanagement scheint offenbar wenig flexibel und sehr starr zu sein.
Ich hatte den Eindruck, dass nicht Qualifikation, eigenes Können oder Wollen beim beruflichen Fortkommen eine Rolle spielen, sondern die richtigen Verbindungen zu haben und sich an die hidden Rules zu halten.
Ähnliches erlebte ich auch bei Weiterbildungen. Ich machte die Erfahrung, dass hier nicht die persönliche Weiterentwicklung oder die Arbeit am Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt stand, sondern einzig und allein die administrativen Belange der Einrichtung.
Wie überall im öffentlichen Dienst ist das Gehalt in entsprechenden Tabellen festgelegt. Es ist wenig flexibel und wird pünktlich ausgezahlt.
Man steigt mit den Berufsjahren automatisch auf.
Allgemein erlebte ich bei der Lebenshilfe einen wenig flexiblen und starren Formalismus: So, wie man seinen Arbeitsvertrag unterschreibt, ist und bleibt er. Auf nachträgliche Einwende, persönliche Wünsche oder veränderte Lebenssituationen wird keine weitere Rücksicht genommen. Es lohnt sich, vor der Unterschrift genau hinzuschauen und die angebotenen Konditionen zu überprüfen.
An Sozialleistungen wird eine betriebliche Altersvorsorge und erweiterte Krankenkassenleistungen (die sich dann nochmal privat aufstocken lassen)angeboten.
Umweltauflagen werden natürlich beachtet und eingehalten. Zumindest auf dem Papier und nur da, wo man unbedingt muss.
Ich erlebte Vorgesetzte, die die Außenbepflanzung Mitten im Sommer radikal zurückschnitten, weil sie da gerade Zeit hatten.
Oder bemerkte offene Spalten zwischen den tragenden Elementen des Gebäudes und den Fenstern, bei denen es angeblich nicht lohnte, sie mit Silikon/Acryl auszuspritzen.
Fair Trade Produkte oder fleischloses Essen in der Kantine scheiterten ebenfalls an der konservativen Grundhaltung der Verantwortlichen. Mir wurde sinngemäß mal gesagt, dass die Marktwirtschaft mit der Einrichtung ja auch nicht fair um geht.
Ein Gesundheitsbewusstsein in Sachen Ernährung erlebte ich als eher unterentwickelt.
Ich erlebte anfangs einen sehr positiven und außergewöhnlichen Zusammenhalt. Es entstanden Freundschaften und es gab auch außerhalb der Arbeit gemeinsame Aktivitäten, wie Feiern, Essen, Geburtstage usw.
Gleichzeitig kam es innerhalb des Teams zur Gruppenbildung.
Ich persönlich machte die Erfahrung, alleine gelassen zu werden, als ich Hilfe oder Solidarität gebraucht hätte.
Mindestens ein Kollege diente dem Team als „Sündenbock“. Auch wenn er nicht offen gemobbt wurde, war er nicht integriert und diente als Projektionsfläche für alle möglichen Probleme.
Niemand aus dem Team erkannte das oder wollte es kritisch hinterfragen. Das zeigt, wie sehr die persönlichen Befindlichkeiten im Vordergrund standen und damit die objektive, sachliche Perspektive einschränkten.
Meine persönliche Beobachtung war, dass viele meiner älteren Kollegen froh waren, aus dem Berufsleben ausschieden.
Ich konnte nicht feststellen, dass auf nachlassende Belastbarkeit Rücksicht genommen wurde. Dies war nur mit ärztlichen Bescheinigungen, Attesten usw. möglich.
Ganz allgemein gewährte die Einrichtung nur das Mindestmaß an arbeitnehmerrelevanten Vergünstigungen, etwa Altersteilzeit usw…
Wenn ein entsprechendes Kontingent ausgeschöpft war, war man außen vor und musste warten. Berufserfahrung, Berufsjahre oder sonstige Verdienste wurden aus meiner Perspektive wenig gewürdigt.
Während meiner ersten 10 Jahre erlebte ich meine Vorgesetzen relativ kollegial und auf Augenhöhe. Das einzige, was ich mir gewünscht hätte, war manchmal etwas mehr Unterstützung.
Ab 2012-14 änderte sich das Vorgesetztenverhalten um 180°. Ich hatte den Eindruck, dass sie selbst unter Druck standen und diesen nach unten weiterreichten. Dass sie damit ihre Teams gegen sich aufbrachten und die Zusammenarbeit blockierten, wurde offenbar in Kauf genommen.
Zuletzt erlebte ich eine sehr steile Hierarchietreppe und autoritäres Verhalten bei meinen Vorgesetzten. Wo es vorher noch eigene Entscheidungsspielräume gab wurden diese mehr und mehr durch Dienstanweisungen ersetzt. Ich hatte immer weniger den Eindruck, in Entscheidungsprozesse einbezogen zu sein.
Anstatt sachlicher Kommunikation erlebte ich Disziplinarmaßnahmen.
Für mich zeigte dieser Führungsstil eher die persönliche Führungsschwäche und die Angst vor Verantwortung meiner Vorgesetzten.
Wie steil die Hierarchie aufgebaut war, erfuhr ich von Kollegen, die in die mittlere oder obere Führungsebene befördert wurden. Sie wurden aufgefordert, ihre persönlichen Kontakte mit der unteren Ebene abzubrechen.
Rein formal waren die Arbeitsbedingungen ok. Allgemeine Vorschriften, Arbeitssicherheit, usw werden eingehalten. Auch die Arbeitszeiten bewegen sich im normalen Bereich 7:00-16:00 Uhr. Überstunden fielen so gut wie nicht an.
Arbeitsmittel (Schreibtisch, PC, persönliche Schutzausrüstung) werden gestellt. Der PC wird in Einzelfällen mit einem Kollegen geteilt.
Im zwischenmenschlichen Bereich unter Kollegen funktionierte die Kommunikation eigentlich ganz gut. Je nachdem, wie gut man miteinander konnte.
Auf Team-Ebene und in der Kommunikation zwischen Team-Vorgesetzte war dies wesentlich problematischer.
Zum Teil lag dies an der Sprachfähigkeit einzelner. Zum Teil lag es auch an verdeckt geführten Konflikten.
In der Praxis passierte es mir mehr als einmal, von meinem Vorgesetzten nur „Wortfetzen“ hingeworfen zu bekommen, die allein akustisch schon schwer zu verstehen waren. Ganz zu schweigen von dem, was er inhaltlich eigentlich meinte oder wollte.
Täglich stattfindende Kurzmeetings zum Arbeitsbeginn waren weder vorbereitet noch wurden sie angemessen moderiert. Protokolle wurden so gut wie nicht geschrieben und es wurden auch keine Ergebnisse zusammengefasst.
Auch hier zeigte sich die „Dienst-nach-Vorschrift“ Mentalität: Diese Meetings wurden eines Tages angeordnet, aber niemand der Verantwortlichen hatte die Idee zu fragen, wie man Kommunikation professionell gestaltet.
Zur Kommunikation gehörten auch jährliche Mitarbeitergespräche. Auch wenn sie folgenlos sind, erlebte ich sie als wenig reflektiert und sehr subjektiv.
Nach außen werden die Grundrechte zwar hochgehalten, gerade weil die Einrichtung im sozialen Bereich und mit Menschen mit Behinderung arbeitet.
Wer jedoch, wie ich, sehr lange Zeit in dieser Einrichtung war, bekam auch andere Dinge mit. Für mich stellt sich an dieser Stelle eben die Frage nach der Haltung: Wenn ich weis, dass man etwas nicht sagt, warum macht man es dann in vertrauter Umgebung weis oder wenn man sich „unbeobachtet“ fühlt?
Gerade bei Vorgesetzten ist dies umso peinlicher...
Im Grunde genommen erlebte ich in der Einrichtung eine zynische Doppelmoral: Nach außen gab man sich tolerant gegenüber anderen Religionen, Nationalitäten oder Lebensentwürfen, wie LBTG.
Unter der Oberfläche, hinter der Fassade, war das jedoch anders.
Vom Kollegen, der als Sündenbock abgestempelt war, berichtete ich bereits.
Meine persönlichen Erfahrungen mit Gleichberechtigung mache ich an der bayrisch-konservativen Mentalität bei der Lebenshilfe fest: als Hesse bin ich einfach „dialogischer“ und „sozialer“ sozialisiert. Das wurde in der Einrichtung als in-frage-Stellung der "Obrigkeit" gewertet und war unerwünscht.
Manchmal hatte ich deshalb wirklich Zweifel, ob meine Grundrechte hier galten.
Der persönliche Einfluss auf die eigene Ausgestaltung des Aufgabengebietes wurde immer mehr eingeschränkt. Wie bereits erwähnt, hatte ich den Eindruck, nur funktionieren zu sollen. Abwechslung oder Veränderungen waren auf diese Weise nicht mehr möglich.
Selbst Fähigkeiten im weiteren Sinne, die ich mitbrachte und freiwillig hätte einbringen können (Musik, Kreativität usw.), waren nicht sonderlich erwünscht oder wurden auch nicht weiter nachgefragt.
Ich erlebte, dass eigene Wünsche oder Vorstellungen von der Einrichtung konsequent ignoriert wurden. Für mich war das Stillstand pur. Mir war klar, dass ich auch noch in den nächsten 20 Jahren an derselben Stelle arbeiten würde.
Aus meiner Perspektive bekamen Kollegen, die mit den Vorgesetzten besser konnten, die interessanten Aufgaben.
Oder sie wurden in den Vereinbarungen im jährlichen Mitarbeitergespräch vom Vorgesetzten vorgegeben.
Man wird auf Augenhöhe behandelt, kriegt viele Bereiche mit und kann abwechslungsreich arbeiten
Etwas mehr den Fokus auf die Auszubildenden legen.. bsp. Kostenübernahme der Fahrtkosten.